Die Geschichte des Blackjack – von Frankreichs Königshäusern zu Online Casinos
Blackjack zählt zu den populärsten Kartenspielen in Casinos weltweit und blickt auf eine dynamische sowie faszinierende Entwicklungsgeschichte zurück. Über die letzten 300 Jahre hinweg hat sich das Spiel aus verschiedenen Gründen kontinuierlich weiterentwickelt, was zu einem reichen Spektrum an Spielvarianten geführt hat. Eine eindeutige Zuweisung eines Erfinders oder eines exakten Entstehungszeitpunkts für das moderne Blackjack ist allerdings nicht möglich.
Die Wurzeln von Blackjack finden sich im französischen Kartenspiel Vingt-et-un, zu Deutsch „einundzwanzig“. Im 18. Jahrhundert erfreute sich das Spiel größter Beliebtheit am französischen Königshof und begann von dort aus seinen Triumphzug als führendes Kartenglücksspiel.
Die Ursprünge im 18.Jahrhundert
Es gibt mehrere Ursprünge, aus denen das Spiel Vingt-et-un hervorgegangen sein könnte. Möglich sind dabei das spanische Trente-un (Einunddreißig), das italienische Sette de Mezzo (Siebeneinhalb) oder das ebenfalls französische Quinze (Fünfzehn).
Die Ursprünge von Vingt-et-un reichen zurück zu Spielen wie dem spanischen Trente-un, dem italienischen Sette et Mezzo und dem französischen Quinze, die bereits im 15. und 16. Jahrhundert gespielt wurden. Diese Spiele, bei denen es darum ging, einem bestimmten Wert mit den Karten möglichst nahe zu kommen, ohne diesen zu überschreiten, legten den Grundstein für das Prinzip von Vingt-et-un. Der Erfolg von Vingt-et-un gegenüber seinen Vorgängern lag besonders im erforderlichen Können statt im reinen Glück.
Als französische Einwanderer das Spiel im 18. Jahrhundert nach Amerika brachten, wurde es als 21 bekannt. Anfangs unterschieden sich die Spielregeln erheblich von denen des heutigen Blackjacks, einschließlich variabler Regeln für den Dealer und mehreren Setzrunden. Mit der Zeit etablierte sich jedoch die Regel, dass der Dealer bei einer Punktzahl von 16 zieht und bei 17 stehen bleibt.
Das 19. Jahrhundert in Amerika
Während in Europa das Spiel wegen diverser Verbote kaum noch gespielt wurde und so auch keine weitere Verbreitung mehr fand, wurde „21“ im 19. Jahrhundert in Amerika zu einem der wichtigsten Glücksspiele überhaupt. Die ersten legalen Bank-Spiele entstanden 1820 in New Orleans. Private Spiele, bei denen einzelne Personen die Rolle der Bank bzw. des Dealers übernahmen, waren in der Bevölkerung aber bereits weit verbreitet. Aufgrund der Einfachheit (es war für das Spiel nur ein Kartendeck erforderlich) verbreitete sich das Spiel in ganz Amerika wesentlich schneller als zum Beispiel das Roulette, für das man einen großen Spieltisch plus Kessel brauchte, der nicht so einfach aufzustellen war.
Besondere Berühmtheit erlangte in dieser Zeit Eleanor Dumont. Sie kam in jungen Jahren als Einwanderer von Frankreich nach Amerika und verdiente ihr Geld als Dealerin in zahlreichen Städten in ganz Amerika. Mitte des Jahrhunderts eröffnete sie ihren eigenen Spielsalon namens „Vingt-et-un“ in Nevada City, Kalifornien. Nur die reichsten Spieler wurden eingelassen und sie akzeptierte jede Einsätze, egal wie hoch. Dabei dealte sie weiterhin selbst die Karten.
Der Salon wurde nicht nur aufgrund der Tatsache berühmt, dass eine Frau die Karten austeilte – was zu der Zeit schon eine Seltenheit war – auch wegen ihrer Schönheit zog sie viele Verehrer aus weiten Teilen des Landes an. Diesen Umstand nutzte sie clever aus. Sie flirtete zwar etwas mit den Spielern, aber hielt sie weiter auf Distanz. Das Geschäft lief hervorragend bis zum Ende des Goldrausches, danach ging es mit Eleanor Dumont finanziell und persönlich bergab, bis sie sich einige Jahre später überschuldet wahrscheinlich Selbstmord beging.
Das 20.Jahrhundert – Die Zeit der großen Casinos
Das Spiel hieß nach wie vor „21“ und erlangte weitere Berühmtheit, als der Staat Nevada offiziell das Glücksspiel legalisierte. Um die Spieler so zahlreich wie möglich anzuziehen, entschlossen sich die Casinos dazu, eine besondere Auszahlung von 10:1 zu bieten, wenn der Spieler seine 21 Punkte mit einem Pik Ass und einem schwarzen Buben (egal ob Kreuz oder Pik) machte. Aufgrund dessen wurde das Spiel fortan Black Jack genannt, allerdings wurde diese Bonusauszahlung relativ schnell wieder aus den Spielregeln gestrichen. Mit der offiziellen Legalisierung durch die Nevada Gaming Commission war es auch erforderlich, die Regeln des Spiels zu standardisieren, was im Wesentlichen zu den heute allgemeingültigen Regeln geführt hat.
Wie das Kartenzählen das Spiel veränderte
Rund um das Jahr 1950 begannen Spieler, durch Kartenzählen einen Vorteil im Casino zu erlangen, was von den Casinos durchaus registriert wurde; einige Zähler wurden sogar des Hauses verwiesen. Die Veröffentlichung von „Playing Blackjack to Win“ durch Baldwin, Cantey, Maisel und McDermott im Jahr 1957 markierte einen ersten wichtigen Schritt, erhielt jedoch wenig Aufmerksamkeit bis zum Erscheinen von Edward O. Thorps „Beat the Dealer“ im Jahr 1962, das als Durchbruch für das Kartenzählen gilt. Thorp stellte das 10-Zählsystem vor, eine Methode, die bei Spielen mit einem einzelnen Deck effektiv war, allerdings bei der Einführung von Spielen mit mehreren Decks an Komplexität gewann.
Die Casinos erhöhen die Anzahl der Decks
In Reaktion auf das Kartenzählen starteten Casinos mit der Erhöhung der Deckanzahl von zunächst zwei auf später vier, ohne die Kartenschuhe vollständig zu spielen. Trotz der Verbreitung von Blackjack-Tischen und dem Versuch vieler Spieler, durch Kartenzählen zu profitieren, scheiterten die meisten aufgrund fehlender Fähigkeiten oder Geduld. Harvey Dubner stellte 1966 in der zweiten Auflage von „Beat the Dealer“ sein Hi/Lo-System vor, das mit Computern eine schnelle Anpassung an Casinopraktiken ermöglichte. Casinos reagierten, indem sie das Zählen tolerierten und sogar Strategietabellen anboten, was jedoch nicht ausreichte, um den Hausvorteil signifikant zu mindern, obwohl es den Spielern ein Gefühl von Sicherheit gab.
Gleichzeitig erkannte der Privatdetektiv Robert Griffin das Problem der Casinos die „gefährlichen Kartenzähler“ auszumachen. Er veröffentlichte ein Buch mit Fotos und Profilen aller bekannten Verdächtigen und verkaufte es an alle Casinos. Dieses Buch hielt er ständig aktuell und verkaufte regelmäßig neuen Ausgaben. Die Casinos konnten nun sehr schnell die Spieler entlarven und Gegenmaßnahmen ergreifen und wiegten sich selbst in trügerischer Sicherheit – bis 1971 die Zeit der Team Strategien begann.
Der erste große Blackjack Spieler
Al Francesco etablierte sich 1971 als Kartenzähl-Pionier, indem er Strategien entwickelte, um möglichst unauffällig zu agieren. Er nutzte ein System, bei dem sein Bruder als aktiver Spieler fungierte, während Francesco selbst die Karten zählte und auf vorteilhafte Momente hinwies, um die Einsätze zu erhöhen. Diese Technik zog zwar die Aufmerksamkeit der Casino-Manager auf sich, führte jedoch paradoxerweise zu Gratisangeboten, die ihn zum ersten bekannten Blackjack-Spieler machten.
Nach dieser Erfahrung schulte Francesco andere in der Kunst des Kartenzählens, darunter Ken Uston, der später „The Big Player“ veröffentlichte. Dieses Buch legte die Grundlagen für die Bildung von Kartenzähl-Teams und zwang die Casinos, mit Erhöhungen der Deckanzahl und Anpassungen der Spielregeln zu reagieren, um das Kartenzählen weniger attraktiv zu machen.
Heute ist Kartenzählen immer noch eine Technik, um den Hausvorteil zu verringern, allerdings erfordert es erhebliches Kapital, Ausdauer und Konzentration, sowie die Anwendung ein erweitertes und komplizierteres Zählsystem. Trotz verbesserter Schulung von Dealern und Managern zur Erkennung von Kartenzählern bleibt die Praxis legal, bestätigt durch ein Urteil des Atlantic City Supreme Court, angestoßen durch eine Klage von Francesco.
Online Blackjack – eine neue Ära beginnt
Auch nach all den Maßnahmen der Casinos gegen Kartenzähler erfreut sich das Spiel bei den Besuchern Las Vegas´ und überall auf der Welt weiterhin großer Beliebtheit. Nachdem es seit den 80ern aber rund um das Kartenzählen ruhiger wurde, kamen die nächsten großen Änderungen erst mit dem Boom des Internets. In den allerersten Online Casinos konnte man bereits das Blackjack in seiner Standard-Version spielen. Bald aber folgten auch Spiele mit alternativen Regeln und die reine Ausführung als Computerprogramm ermöglichte bald noch viele weitere, zum Teil sehr ausgefallene Spielvarianten.
Heute gibt es mehr als 100 Blackjack Spiele mit den unterschiedlichsten Kombinationen aus den einzelnen Regelvarianten. Dazu kommen noch diverse Seitenwetten wie 21+3, Perfect Pair oder Super 7s und sowie progressive Jackpots und tolle Blackjack Bonus Angebote. Aber auch beim Grundprinzip selbst gibt es Innovationen, an die in den landbasierten Casinos noch keiner gedacht hatte.
- Blackjack SwitchMit Kartentausch-Option
- 21 DuelMit Gemeinschaftskarten
- Double ExposureBeide Dealerkarten sichtbar
- Progressive BlackjackEchter progressiver Jackpot
Ein Beispiel dafür ist das Blackjack Switch, bei dem der Spieler immer mit zwei separaten Händen spielt und dafür jeweils einen Einsatz zu bringen hat. Dafür darf er nach dem Austeilen der Starthand entscheiden, ob er die beiden oberen Karten miteinander tauschen möchte. Mit dieser Option kann man die Ausgangslage für beide Hände verbessern und so bessere Entscheidungen treffen. Bei der Variante 21 Duel werden zusätzlich zur ersten Startkarte in der Mitte zwei Gemeinschaftskarten offen ausgeteilt und sowohl der Dealer als auch der Spieler müssen sich für eine dieser beiden Karten entscheiden und diese für die aktuelle Runde zwingend weiterverwenden. Dabei kann es natürlich auch vorkommen, dass sich alle für die gleiche Karte entscheiden.
Ein großer Nachteil des Online Blackjack ist allerdings, dass das Karten Zählen praktisch nicht mehr möglich ist. Es wird zwar ein virtueller 6-8 Deck großer Kartenschuh verwendet, allerdings werden die Karten nach jeder einzelnen gespielten Hand erneut eingemischt. Dank der Computertechnik ist das Mischen der Karten innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde zuverlässig erledigt. Das Gleiche gilt auch für Single Deck Games, welche es in den landbasierten Casinos wegen des Kartenzählens schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt.
Live Blackjack – das Online Spiel mit echten Dealern
Seit den ersten Online Casinos können Spieler rund um die Uhr viele verschiedene Blackjack Varianten spielen und sogar kostenlos ausprobieren. Und trotz der vielen Vorteile, die das Spiel im Internet mit sich bringt, fehlt vielen Spielern die Atmosphäre eines richtigen Casinos. Auch vertrauten einige Spieler nie so wirklich den Zufallszahlengeneratoren, da man jetzt nur noch das Ergebnis in der Software angezeigt bekam. Die Nachfrage nach echten Spielen war nach wie vor groß.
Die ersten Versuche das Spiel von der Spielbank nach Hause auf den PC zu holen war nur von mäßigem Erfolg. Anfang der 2000er Jahre gab es die ersten Streams aus echten Casinos, allerdings war weder die Bildqualität, noch das Spielerlebnis befriedigend. Interessant wurde es erst im Jahr 2006, als man eigens für Internet Casinos speziell Studios einrichtete, um dort mit besser platzierten Kameras, modernerem Equipment und natürlich auch der Möglichkeit der Interaktion mit dem Dealer ein komplett neues Spielerlebnis zu bieten.
Die ersten Kinderkrankheiten dieser Live Casinos (Kamerawinkel, Größe der Karten und Indizes, begrenzte Spieleranzahl) sind heute behoben und die Bildqualität erreicht teilweise schon HD-Auflösungen. Einen Nachteil haben die Live Blackjack Spiele allerdings: es gibt keine wirkliche Auswahl an Spielvarianten. Neben einer Vielzahl an verschiedenen Tischlimits gibt es hier und da lediglich ein paar andere Seitenwetten (meist auch nur abhängig vom jeweiligen Spieleentwickler).
Ein herausragendes Spiel ist aber Blackjack Party. Im Wesentlichen handelt es sich auch hierbei um das Klassische Blackjack, allerdings wird der Tisch von zwei Dealern geleitet. Während einer alleinig für das Austeilen der Karten verantwortlich ist, unterhalten beide zusammen die Spieler und chatten mit ihnen. Das sehr niedrige Limit von nur 50 Cent trägt ebenfalls zur lockeren Atmosphäre bei. Diese unterhaltsame Variante kann in einem Casino mit Live Spielen von Evolution Gaming gespielt werden. Dazu eignet sich das Vulkan Vegas am besten, denn nicht nur Evolution Gaming selbst wurde mehrere Jahre in Folge zum Live Casino Spieleentwickler des Jahres ausgezeichnet, auch Vulkan hat einen einzigartigen Rekord von mehrfachen Auszeichnungen zum Besten Casino des Jahres, Bester Anbieter des Jahres und noch vielen mehr.