Die 5 besten Schwergewichts-Weltmeister im Boxen: Unvergessliche Champions

In den vergangenen Jahrzehnten haben viele Boxer die Sportart durch ihre großen Erfolge und Kämpfe geprägt. Wir stellen die besten fünf Schwergewichtsweltmeister vor und blicken auf ihre beeindruckenden Karrieren zurück.
Ein Boxer in einem Boxring

Wer sind die besten Boxweltmeister im Schwergewicht aller Zeiten (Symbolbild)? © cottonbro studio/pexels.com

Joe Louis: Der dominierende Champion über ein Jahrzehnt

Foto des Boxers Joe Louis

Joe Louis war für knapp 12 Jahre ungeschlagener Weltmeister im Schwergewicht. © Wikipedia

Joe Louis wurde am 13. Mai 1914 in LaFayette, Alabama, geboren und gehört zu den größten Schwergewichts​weltmeistern im Boxen. Louis war unter seinem Spitznamen The Brown Bomber bekannt und dominierte das Schwergewichtsboxen in den 1930er- und 1940er-Jahren.

Er begann seine Boxkarriere im Jahr 1934 und gewann 27 Kämpfe in Folge. Seine erste Niederlage im Profiboxen erlitt Louis gegen den deutschen Boxer Max Schmeling am 19. Juni 1936 im Yankee Stadium in New York durch K.o. in der 12. Runde.

Er ließ sich von seiner ersten Niederlage als Profiboxer jedoch nicht beirren und setzte seinen erfolgreichen Weg fort. Louis gewann seinen ersten Weltmeistertitel im Schwergewicht am 22. Juni 1937 durch einen K.-o.-Sieg in der achten Runde gegen James J. Braddock aus den USA.

Im Jahr 1938 gab es einen Rückkampf gegen Max Schmeling im Yankee Stadium in New York, bei dem es jedoch nicht um seinen Weltmeistergürtel ging. Louis besiegte Schmeling durch K.o. in der ersten Runde und konnte Revanche für seinen verlorenen Kampf gegen den deutschen Boxer nehmen.

Während des Zweiten Weltkriegs unterbrach Louis seine Profikarriere. Er boxte jedoch in Showkämpfen und spendete die Einnahmen zur Unterstützung des amerikanischen Militärs. Nach Ende des Krieges setzte Louis seine Karriere fort und verteidigte seinen Titel insgesamt 25-mal. Louis hielt den Schwergewichtstitel im Boxen über knapp 12 Jahre und beendete seine Karriere als ungeschlagener Weltmeister im Jahr 1949.

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten kehrte er 1950 in den Ring zurück. Louis konnte jedoch nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen, verlor gegen Ezzard Charles und Rocky Marciano (beide aus den USA) und beendete seine Karriere endgültig mit 37 Jahren.

Louis starb 1981 an einem Herzinfarkt. Sein Begräbnis wurde von der US-Regierung bezahlt, um seine Verdienste für die Vereinigten Staaten von Amerika und seine Leistungen als Boxer zu ehren.

Max Schmeling: Deutschlands erster Schwergewichtsweltmeister und Boxlegende

Foto des Boxers Max Schmeling

Max Schmeling wurde 1932 Box-Weltmeister im Schwergewicht. © Wikidata

Die deutsche Boxlegende Max Schmeling wurde am 28. November 1905 in Klein Lüchow geboren. Er ist bisher der einzige gebürtige deutsche Boxweltmeister im Schwergewicht. Schmeling begann seine Boxkarriere 1924 und machte sich aufgrund seiner hervorragenden Technik und seiner großen Schlagkraft schnell einen Namen.

Durch einen Sieg durch Disqualifikation gegen Jack Sharkey aus den USA gewann Schmeling am 12. Juni 1930 in New York City die Boxweltmeisterschaft im Schwergewicht. Nach einigen Titelverteidigungen verlor er seinen WM-Gürtel 1932 nach Punkten gegen Young Stribling aus den USA. Die damalige Entscheidung der Punktrichter wird jedoch bis heute kontrovers diskutiert und angezweifelt.

Zu seinen größten Erfolgen gehört der Sieg gegen Joe Louis am 19. Juni 1936 in New York. Louis galt zu dieser Zeit als bester Schwergewichtsboxer der Welt. Viele Experten hielten ihn sogar für unbesiegbar. Dieser Sieg machte Schmeling zu einem angesehenen Sportler und einem großen Vorbild in Deutschland.

Schmeling bewies jedoch auch außerhalb des Boxrings Mut und Größe. Er setzte sich für Menschlichkeit und Gerechtigkeit ein und war ein Gegner des nationalsozialistischen Regimes. Schmeling weigerte sich, der nationalsozialistischen Partei NSDAP beizutreten, und versteckte während der Reichspogromnacht zwei jüdische Bekannte in seinem Berliner Hotelzimmer. Schmeling ermöglichte ihnen später auch die Flucht aus Deutschland.

Er setzte seine Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Ein weiterer Gewinn eines Weltmeistertitels im Schwergewicht gelang ihm jedoch nicht. Schmeling beendete seine Boxkarriere im Jahr 1948. Er starb im Jahr 2005 mit 99 Jahren und gilt in Deutschland bis heute als größte Ikone des Boxsports.

Muhammad Ali: The Greatest und Ikone des Boxsports

Foto des Boxers Muhammed Ali

Muhammed Ali bestritt beim The Rumble in the Jungle seinen größten Kampf. © Wikipedia

Muhammad Ali wurde unter seinem bürgerlichen Namen Cassius Marcellus Clay Jr. am 17. Januar 1942 in Louisville, Kentucky, geboren. Er gilt bis heute als der beste Boxweltmeister im Schwergewicht aller Zeiten.

Seine Karriere als Profiboxer begann bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom. Er gewann die Goldmedaille im Halbschwergewicht und wechselte danach ins Schwergewicht. Seinen ersten Weltmeistertitel gewann er 1964 in Miami durch technischen K.o. in der siebten Runde gegen den US-Amerikaner Sonny Liston. Nach seinem Gewinn des Weltmeistergürtels konvertierte er zum Islam und nahm den Namen Muhammad Ali an.

Nach mehreren erfolgreichen Titelverteidigungen wurde ihm sein Weltmeistertitel 1967 aberkannt, da er sich aus religiösen und politischen Gründen weigerte, im US-Militär zu dienen und im Vietnamkrieg zu kämpfen. Zusätzlich wurde Ali für drei Jahre vom Profiboxen suspendiert.

Ali gewann seinen WM-Gürtel jedoch 1974 gegen George Foreman aus den USA durch einen K.o.-Sieg in der achten Runde zurück. Der Kampf zwischen Ali und Foreman fand in Kinshasa, Zaire, statt und gilt bis heute unter dem Namen The Rumble in the Jungle [Link auf Englisch] als einer der größten Boxkämpfe aller Zeiten.

Zu den bekanntesten Boxkämpfen von Muhammad Ali gehört zudem der Thrilla in Manila. In diesem teilweise brutalen Kampf gewann Ali durch K.o. gegen Joe Frazier (USA). Nach insgesamt 61 Profikämpfen beendete er seine Karriere im Jahr 1981.

Nach seiner Karriere setzte sich Ali für wohltätige Zwecke und soziale Projekte ein. Er erkrankte jedoch an Parkinson und starb 2016 im Alter von 74 Jahren. Ali gilt aufgrund seines Kampfgeistes, seiner Erfolge und seines sozialen Engagements als größte Ikone des Boxsports.

George Foreman: Vom K.o.-König zum ältesten Weltmeister

Foto des Boxers George Foreman

George Foreman wurde mit 45 Jahren zum bisher ältesten Weltmeister im Schwergewicht. © Wikipedia

George Foreman wurde am 10. Januar 1949 in Marshall, Texas, geboren und gehört aufgrund seiner Schlagkraft und seiner großen Comeback-Qualitäten zu den besten Box-Weltmeistern im Schwergewicht. Er feierte seinen ersten großen Erfolg als Boxer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt mit dem Gewinn der Goldmedaille.

Seinen ersten Weltmeistertitel im Schwergewicht gewann George Foreman am 22. Januar 1973 durch seinen Sieg in Kingston, Jamaika, gegen den bis dahin ungeschlagenen Schwergewichtsweltmeister Joe Frazier (USA). Nach zwei erfolgreichen Titelverteidigungen verlor Foreman seinen Titel jedoch 1974 beim Rumble in the Jungle gegen Muhammad Ali.

Foreman beendete seine Karriere als Profiboxer im Jahr 1977, widmete sich sozialen Projekten und unterstützte gemeinnützige Organisationen. Im Jahr 1987 gab er jedoch sein überraschendes Comeback im Ring und kehrte ins Schwergewichtsboxen zurück.

Am 5. November 1994 schrieb er mit einem Sieg gegen Michael Moorer (USA) in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas Geschichte. George Foreman wurde mit 45 Jahren zum bisher ältesten Box-Weltmeister im Schwergewicht. Er zog sich im Jahr 1997 endgültig vom Profiboxen zurück.

Nach seiner Karriere wurde George Foreman zu einem erfolgreichen Unternehmer. Er wurde Markenbotschafter des George Foreman Grills, der weltweit über 100 Millionen-mal verkauft wurde.

Mike Tyson: Der jüngste Weltmeister und Provokateur vieler Skandale

Foto des Boxers Mike Tyson

Mike Tysons Karriere war von großen Erfolgen und vielen Skandalen geprägt. © Wikipedia

Mike Tyson wurde am 30. Juni 1966 in Brooklyn, New York, geboren und ist einer der bekanntesten Schwergewichtsboxer der Welt. Tyson dominierte das Schwergewichtsboxen in den 1980er-Jahren.

Seinen ersten Weltmeistertitel gewann er am 22. November 1986 in Las Vegas durch technischen K.o. gegen Trevor Berbick aus Jamaika. Er stellte mit diesem Sieg zudem einen bis heute ungeschlagenen Rekord auf. Tyson wurde mit 20 Jahren zum bisher jüngsten Schwergewichtsweltmeister. Im August 1987 hielt Tyson die drei großen Box-Schwergewichtstitel der Verbände WBC, WBA und IBF.

Tysons Karriere war jedoch auch von großen Skandalen geprägt. Im Jahr 1992 wurde er wegen Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt. Nach insgesamt drei Jahren in Haft wurde er 1995 wegen guter Führung vorzeitig entlassen und kehrte in den Ring zurück.

Im Jahr 1996 gewann Tyson in Las Vegas den WM-Gürtel der WBC gegen Frank Bruno aus Großbritannien. Für einen weiteren Skandal sorgte er bei seinem Kampf in Las Vegas gegen Evander Holyfield (USA) im Jahr 1997, als er seinem Gegner einen Teil seines Ohrläppchens abbiss.

Mike Tyson zog sich 2005 vom Profiboxen zurück. Nach seiner Karriere war er als Schauspieler in mehreren Filmen wie Hangover zu sehen. Im letzten Jahr kehrte er für einen Kampf gegen den Social-Media-Influencer Jake Paul im AT&T Stadium in Texas zurück in den Ring, den er jedoch nach Punkten verlor.

Lennox Lewis: Der unangefochtene Schwergewichtskönig

Foto des Boxers Lennox Lewis

Lennox Lewis hielt 1999 die Weltmeistertitel der WBC, WBA und IBF. © Wikipedia

Lennox Lewis wurde am 2. September 1965 in West Ham, London, geboren und gilt als einer der besten Schwergewichtsboxer der 1990er- und frühen 2000er-Jahre. Lewis gewann bereits als Amateur die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Seine Karriere als Profiboxer begann im Jahr 1989.

Seinen ersten Weltmeistertitel im Schwergewicht erhielt er jedoch kampflos, nachdem Riddick Bowe (USA) seinen Gürtel im Jahr 1992 niedergelegt hatte. Er verlor seinen WM-Titel zunächst 1994 in Paradise, Nevada, gegen Oliver McCall (USA). Im Rückkampf konnte Lewis seinen Gegner jedoch besiegen und den WM-Gürtel zurückgewinnen.

Seinen größten Erfolg feierte Lewis jedoch im November 1999 im Thomas & Mack Center in Las Vegas, als er Evander Holyfield in einem Titelvereinigungskampf besiegte und sich neben seinem WBC-Gürtel auch die Titel der Boxverbände WBA und IBF sicherte.

Zu seinen bekanntesten Kämpfen gehört auch sein K.-o.-Sieg im Jahr 2002 gegen Mike Tyson in Memphis, Tennessee. Lewis bestritt seinen letzten Kampf im Juni 2003 gegen Vitali Klitschko (Ukraine, den er durch technischen K.o. im Staples Center in Los Angeles besiegte.

Lennox Lewis trat nach seinem Sieg gegen Klitschko vom Boxen als ungeschlagener Weltmeister zurück. Heute ist er als Kommentator und Experte bei verschiedenen Boxkämpfen zu sehen und unterstützt soziale Projekte.

Louis, Ali, Foreman, Tyson und Lewis haben den Boxsport geprägt und gelten heute als die besten Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten.

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