Roulette ist eines der beruhmtesten und beliebtesten Glucksspiele uberhaupt. Die unverkennbaren, langlichen Roulette-Tische sind in so gut wie jedem Casino zu finden und sind vielen Menschen auch aus Film und Fernsehen bekannt.
Seine Ursprunge hat das Spiel wohl im Italien des 17. Jahrhunderts. Von dort aus breitete es sich schnell nach Frankreich aus, bevor es im 18. Jahrhundert seinen Weg in die deutschen Spielbanken, unter anderem in Baden-Baden, fand.
Uber die Jahrhunderte hat sich Roulette dann von einem exklusiven Spiel der Oberschicht zu einem festen Bestandteil der meisten Casinos weltweit entwickelt. Das Spiel, das auf den ersten Blick einfach erscheint, birgt in Wahrheit zahlreiche Nuancen, die es zu einem spannenden und einzigartigen Erlebnis machen. Eine dieser Besonderheiten ist die Null, die auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, aber eine zentrale Rolle in der Dynamik und den Gewinnchancen des Spiels spielt.
So funktioniert Roulette
Bevor wir auf die besondere Rolle der Null eingehen, mussen wir zunachst die grundlegenden Regeln des Spiels erklaren.
Roulette wird mit einem Roulettekessel und einem Tisch gespielt, auf dem die Spieler ihre Einsatze platzieren. Der Roulettekessel selbst besteht aus 37 oder 38 nummerierten Fachern, abhangig davon, ob man europaisches oder amerikanisches Roulette spielt. Beim europaischen Roulette gibt es 37 Facher, die von 0 bis 36 nummeriert sind, wahrend das amerikanische Roulette ein zusatzliches Fach mit einer Doppelnull (00) aufweist.
Das Spiel beginnt, sobald der Croupier eine kleine Kugel in entgegengesetzter Richtung zum sich drehenden Kessel wirft. Die Kugel rollt auf dem au?eren Rand des Kessels, bis sie an Schwung verliert und in eines der nummerierten Facher fallt. Die Zahl, auf der die Kugel schlie?lich landet, ist die Gewinnzahl.
Spieler haben die Moglichkeit, Einsatze zu platzieren, bevor der Croupier das beruhmte Rien ne va plus ausruft, was bedeutet, dass keine weiteren Einsatze mehr angenommen werden. Einsatze konnen auf folgende Ergebnisse platziert werden:
- eine einzelne Zahl
- eine Kombination von Zahlen
- die Farben Rot oder Schwarz
- gerade oder ungerade Zahlen
- hohe oder niedrige Zahlen (1-18 und 19-36)
Diese Einsatzmoglichkeiten bieten den Spielern unterschiedlich hohe Gewinnchancen, wobei Wetten auf einzelne Zahlen die hochsten Auszahlungen bieten, jedoch auch das gro?te Risiko bergen.
Niemand kann beim Roulette gewinnen, es sei denn, er stiehlt Geld vom Tisch, wahrend der Croupier nicht hinschaut.”–Albert Einstein, theoretischer Physiker,
Eine der faszinierenden Facetten des Roulettes ist die Moglichkeit, strategische Uberlegungen in das Spiel einzubeziehen. Wahrend das Spiel primar als Glucksspiel betrachtet wird, gibt es doch eine Reihe von Strategien, die Spieler anwenden konnen, um ihre Gewinnchancen zu optimieren oder Verluste zu minimieren. Dazu gehoren bekannte Systeme wie das Martingale-System, bei dem der Spieler seine Einsatze nach einem Verlust verdoppelt, oder das Fibonacci-System, das auf der beruhmten Fibonacci-Folge basiert.
Die Rolle der Null
Jetzt, wo Sie die grundlegenden Regeln kennen, konnen wir auf die Rolle der Null und der Doppelnull eingehen. Auf dem Roulettekessel ist die Zero in einem grunen Fach zu finden, das sich von den anderen, den rot und schwarz gefarbten Fachern, unterscheidet. Sie zahlt also weder als bestimmte Farbe (rot oder schwarz), noch als gerade oder ungerade und verschiebt so den Hausvorteil.
Was ist der Hausvorteil?
Kurz und knapp sagt der Hausvorteil (Englisch: House Edge) aus, wie viel Prozent jeder Wette langfristig an das Casino gehen. Der Hausvorteil von 2,7 % beim europaischen Roulette bedeutet also, dass das Casino auf lange Sicht 2,7 % aller Einsatze einbehalt. Beim amerikanischen Roulette, das zusatzlich eine Doppelnull (00) hat, steigt der Hausvorteil auf rund 5,26 %, da zwei grune Facher auf dem Kessel die Wahrscheinlichkeit erhohen, dass einfache Wetten verlieren.
Auch fur Spieler ist der Hausvorteil ein wichtiger Indikator, der dabei hilft, die Rentabilitat eines Spiels besser einschatzen zu konnen. Spiele, die einen niedrigen Hausvorteil und damit gute Gewinnchancen fur Spieler aufweisen, sind zum Beispiel Black Jack und Baccarat.
Die Null im europaischen Roulette
Landet die Kugel auf der Null, verlieren alle Spieler, au?er denjenigen, die auf die Null gesetzt haben. Bei einer Wette auf die 0 handelt es sich um eine sogenannte Straight-Up-Wette, bei der man auf eine einzelne Zahl setzt. Wenn die Kugel auf der von Ihnen gewahlten Zahl landet, erhalten Sie eine Auszahlung von 35:1, was bedeutet, dass Sie das 35-fache Ihres Einsatzes gewinnen. Im europaischen Roulette, bei dem es nur die 0 gibt, kann diese Wette auf die grune Null platziert werden.
Zur Veranschaulichung des Konzepts der Null, hier ein typisches Szenario: eine Wette auf Rot im europaischen Roulette. Obwohl 18 rote Zahlen auf dem Kessel vorhanden sind, gibt es 19 Facher, die dazu fuhren konnen, dass die Wette verliert – 18 schwarze Zahlen und die grune Zero. Wenn die Kugel auf der Zero landet, verlieren alle Einsatze auf Rot, obwohl sie nicht auf Schwarz gefallen ist. Genauso verhalt es sich mit Wetten auf gerade oder ungerade Zahlen.
Die Null im amerikanischen Roulette
Der amerikanische Roulettekessel hat zusatzlich zur Zero ein weiteres Fach, die Doppelnull (00) – das erhoht die Gesamtzahl der Facher auf 38. Beim amerikanischen Roulette konnen Spieler auf eine der beiden Zahlen oder sogar auf beide gleichzeitig setzen. Diese zusatzliche Doppelnull verschiebt die Wahrscheinlichkeiten weiter zugunsten des Casinos, da sie den Hausvorteil vergro?ert. Wahrend der Hausvorteil beim europaischen Roulette etwa 2,7 % betragt, erhoht er sich beim amerikanischen Roulette auf rund 5,26 %.
Wie wirken sich mehr Nullen aus?
Mittlerweile gibt es sogar eine Roulette-Variante mit drei Nullen – das Triple Zero Roulette. Bei diesem betragt der Hausvorteil des Casinos ganze 7,69 %. Die folgende Tabelle zeigt, wie mehr Nullen den House Edge zugunsten der Bank verschieben:
Roulette-Variante | Anzahl der Nullen | Gesamtzahl der Facher | Hausvorteil (%) |
---|---|---|---|
Europaisches Roulette | 1 (0) | 37 | 2,70% |
Amerikanisches Roulette | 2 (0, 00) | 38 | 5,26% |
Triple Zero Roulette* | 3 (0, 00, 000) | 39 | 7,69% |
Quadruple Zero Roulette** | 4 (0, 00, 000, 0000) | 40 | 10,00% |
Quintuple Zero Roulette** | 5 (0, 00, 000, 0000, 00000) | 41 | 12,20% |
*Anmerkung: Triple Zero Roulette ist eine seltene Variante, die nicht in allen Casinos angeboten wird und den Hausvorteil weiter erhoht.
**Anmerkung: Quadruple Zero und Quintuple Zero Roulette sind hypothetische Varianten, die in den meisten Casinos nicht existieren. Sie dienen lediglich zur Veranschaulichung des Einflusses zusatzlicher Nullen auf den Hausvorteil.
Strategien im Hinblick auf die Null
Erfahrene Roulette-Spieler wissen naturlich um die Bedeutung der Zero und beziehen sie strategisch in ihr Spiel ein. Eine direkte Wette auf die Zero, die eine hohe Auszahlung von 35:1 bietet, kann in bestimmten Spielsituationen eine attraktive Option sein. Daneben gibt es weitere Spielregeln, die die Rolle der Null weiter ausbauen.
Zwei spezielle Wettregeln, die im Zusammenhang mit der Zero besonders wichtig sind, sind En Prison und La Partage. Diese Regeln kommen im europaischen Roulette in manchen Casinos zur Anwendung, wenn die Kugel auf der Zero landet.
- En Prison: Bei der En Prison-Regel bleibt der Einsatz bei einer einfachen Wette wie Rot/Schwarz oder Gerade/Ungerade im Spiel und wird bis zur nachsten Runde eingesperrt. Gewinnt der Spieler in der nachsten Runde, erhalt er seinen Einsatz zuruck, verliert er jedoch, ist der Einsatz endgultig verloren. Der Hausvorteil wird so zugunsten des Spielers verschoben.
- La Partage: La Partage hingegen teilt den Einsatz bei einem Zero-Treffer, sodass der Spieler die Halfte seines Einsatzes zuruckbekommt. Auch diese Regel verschiebt den Hausvorteil zugunsten des Spielers.
Um den Einfluss der Zero weiter zu minimieren, sollten Spieler versuchen, ihre Einsatze so zu platzieren, dass sie ein moglichst breites Spektrum an Zahlen abdecken, oder sich auf das europaische Roulette beschranken, wo der Hausvorteil geringer ist. Eine weitere Moglichkeit ist es, sich bewusst zu sein, wie oft die Zero in einem bestimmten Zeitraum auftritt, und gegebenenfalls die Strategie anzupassen.
Fazit: Die Null spielt beim Roulette eine Hauptrolle
Die Null ist im Roulette weit mehr als nur irgendeine Zahl auf dem Kessel. Vielmehr ist sie ein entscheidender Faktor, der das Spielgeschehen ma?geblich beeinflusst. Ihre Prasenz wirkt sich auf den Hausvorteil aus und beeinflusst damit direkt die Gewinnchancen der Spieler. Durch spezielle Regeln wie En Prison und La Partage konnen erfahrene Spieler den Einfluss der Null sogar strategisch nutzen, um ihre Gewinnchancen zu erhohen und Verluste zu minimieren.
Letzten Endes bleibt Roulette aber ein Glucksspiel, bei dem ein Gewinn nie ganz gewiss ist – zumindest, solange alles mit rechten Dingen zugeht.