Was ist LUGAS und welche Aufgaben hat das System?
Seit dem 1. Juli 2021 wird der Markt für Online-Glücksspiel in Deutschland durch IT-Systeme überwacht. Einerseits gibt es die Spielersperrdatei OASIS, die Daten zu Spielern verwaltet, die vom Glücksspiel ausgeschlossen sind. OASIS gilt auch für das stationäre Geschäft.
Andererseits werden über LUGAS, das nur für den Online-Bereich aktiv ist, zwei wichtige Regeln aus dem Glücksspielstaatsvertrag kontrolliert:
- Einzahlungslimit: Spieler dürfen maximal 1.000 Euro pro Monat bei Online-Glücksspielanbietern einzahlen. Ein Einsatzlimit für stationäre Spielhallen und Casinos gibt es noch nicht.
- Parallelspiel: Wenn Spieler versuchen, gleichzeitig bei mehreren Anbietern zu spielen, wird dies vom System erkannt und unterbunden. In Folge kann aber bei verschiedenen Anbietern gespielt werden.
Seit dem 1. Januar 2023 ist die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) für die ordnungsgemäße Funktionsweise von LUGAS zuständig.
Um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen, wurden zwei sogenannte Zentraldateien angelegt: Die Limitdatei (§ 6c GlüStV 2021) für die Überwachung des Einzahlungslimits und die Aktivitätsdatei (§ 6h GlüStV 2021) zur Verhinderung, dass kein Parallelspiel bei mehreren Anbietern stattfindet. Beispielsweise dürften nicht zwei Slots gleichzeitig geöffnet werden.
Was ist das aktuelle LUGAS-Limit?
Aus dem Glücksspielstaatsvertrag ergibt sich ein Einsatzlimit von 1.000 Euro pro Monat bei Online-Glücksspielen. Das Limit gilt sowohl anbieter- als auch spielübergreifend. Das bedeutet, dass die 1.000 Euro zwischen verschiedenen Anbietern und unterschiedlichen Arten von Glücksspiel (z. B. Online-Spielotheken, Online-Sportwetten etc.) aufgeteilt werden können.
Beispiel für eine mögliche Aufteilung des Einsatzlimits:
- 500 Euro bei Online-Spielothek A
- 250 Euro bei Online-Spielothek B
- 150 Euro bei Online-Buchmacher
- 100 Euro bei Online-Pokeranbieter
Gibt ein Spieler in einem Monat weniger als 1.000 Euro für Online-Glücksspiele aus, kann diese Differenz nicht in den nächsten Monat übernommen werden. Das Limit gilt also für jeden Monat neu.
LUGAS-Limit erhöhen oder senken – geht das?
Spieler haben jederzeit die Möglichkeit, ihr LUGAS-Limit individuell festzulegen. Dies kann im Account beim jeweiligen Glücksspielanbieter vorgenommen werden. Die Funktion muss schnell auffindbar sein und wird in der Regel in den FAQ dokumentiert.
Dabei ist zu beachten, dass eine Erhöhung erst nach Ablauf einer Frist von sieben Tagen wirksam wird, während eine Absenkung des Limits sofort stattfindet. Zudem ist vorgeschrieben, dass selbstständige Anpassungen des Limits immer zwischen 0 und 1.000 Euro pro Monat liegen müssen. Hat man also vorher sein Limit gesenkt, kann man es später wieder auf bis zu 1.000 Euro erhöhen.
Seit September 2023 gibt es die Möglichkeit, das Limit von 1.000 Euro pro Spieler und Monat in begründeten Ausnahmefällen zu erhöhen. Maximal ist eine Anpassung auf einen Betrag von monatlich 10.000 Euro möglich. Um einem solchen Antrag stattzugeben, der direkt über die GGL erfolgen muss, sind Bonitätsprüfungen erforderlich.
Wie kann man seine Daten bei LUGAS löschen lassen?
In der Datenbank von LUGAS werden verschiedene Daten von Spielern gespeichert:
- Name
- Geburtsdatum
- Anschrift
- Übersicht der Einzahlungen mit Betrag und Datum
- Gesamtsumme aller Einzahlungen
- ggf. ein individuelles Einzahlungslimit
- Aktivitätsstatus: aktiv oder inaktiv
Allerdings sind die Daten nur anonymisiert einsehbar, was bedeutet, dass z. B. nicht die tatsächlichen Namen in der Datenbank gespeichert sind, sondern dass diese verschlüsselt sind. Trotzdem kann es Spieler geben, die datenschutzrechtliche Bedenken haben und möchten, dass ihr LUGAS-Eintrag gelöscht wird.
Jeder Spieler kann veranlassen, dass ein LUGAS-Eintrag gelöscht wird. Dies geht entweder über einen Glücksspielanbieter oder direkt über die GGL. Die Konsequenz dessen ist jedoch, dass der Spieler dann nicht an legalen deutschen Glücksspielen im Internet teilnehmen darf, bis ein neuer LUGAS-Eintrag angelegt ist, der zu den Daten im Spielerkonto bei einem Anbieter passt.
Anbieter ohne LUGAS entdeckt – was steckt dahinter?
Die Anbindung an LUGAS ist für alle in Deutschland legalen Online-Glücksspielanbieter verpflichtend. Bedingung für den Erhalt einer deutschen Glücksspiel-Lizenz ist nicht nur, dass der Anbieter mit LUGAS verknüpft ist, es muss den Spielern auch einfach ermöglicht werden, ihren LUGAS-Status zu verwalten.
Wer keine Hinweise darauf findet, dass LUGAS bei einem Glücksspielanbieter zum Einsatz kommt, kann dies der GGL melden. Es gibt viele Websites im Internet, die sich an ein deutsches Zielpublikum richten, aber keine Lizenz haben und somit illegal sind.
Findet sich ein Hinweis darauf, dass der Anbieter von der GGL lizenziert ist, weil zum Beispiel das offizielle Siegel der GGL im Footer der Seite verbaut ist, kann davon ausgegangen werden, dass LUGAS zum Einsatz kommt. In jedem Fall lohnt sich aber ein Blick in die AGB, FAQ und die Links im Spieleraccount, bevor Geld eingezahlt wird.
Fazit zu LUGAS
Anschließend lässt sich festhalten, dass LUGAS den Anspruch hat, das Einsatzverhalten von Spielern zu begrenzen und solche zu schützen, die über ihre Grenzen spielen oder parallel an mehreren Slots spielen möchten. Ein Nebenziel ist, dass mit LUGAS auch Geldwäsche-Aktivitäten aufgedeckt werden könnten.
Experten kritisieren dennoch, dass LUGAS keine wirksame Form des Spielerschutzes sei, da künstliche Limits bei legalen Anbietern dazu beitragen könnten, dass Spieler auf illegale Angebote auf dem Schwarzmarkt ausweichen.
Auch wenn LUGAS nicht perfekt ist, bietet es jedoch gewisse Mechanismen, um zu verhindern, dass Spieler in kurzer Zeit sehr viel Geld verspielen können. Die Eindämmung des Schwarzmarktes ist eine andere Aufgabe.