Glücksspiel in Schweden: 3 von 4 Menschen haben in den letzten 12 Monaten um Geld gespielt
Aus einer neuen Studie der schwedischen Glücksspielbehörde Spelinspektionen geht hervor, dass 75 Prozent aller Menschen in Schweden in den letzten 12 Monaten am Glücksspiel teilgenommen haben.
Jährliche Umfrage zeigt aktuelle Zahlen
Die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen hat am 10. Januar die Ergebnisse der Studie „Die breite Öffentlichkeit zum Thema Glücksspiel“ [Link auf Schwedisch] veröffentlicht. Die Studie zeige, dass 75 Prozent der Befragten in den letzten 12 Monaten um Geld gespielt hätten. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren soll ein geringer Anstieg vorliegen.
Die Studie habe darüber hinaus ergeben, dass 41 Prozent der Teilnehmer in der letzten Woche vor der Befragung an Glücksspielen teilgenommen hätten. Auch bei dieser Frage hätten die Organisatoren einen Anstieg verzeichnet. Im Vorjahr hätten lediglich 38 Prozent diese Frage bejaht.
“Männer haben in der letzten Woche in größerem Umfang gespielt als Frauen und ein größerer Anteil der Befragten, die in der letzten Woche gespielt haben, sind im Alter von 50 Jahren oder älter. Am häufigsten spielt man ein- oder mehrmals pro Woche und dann zwischendurch im Monat.”– , schwedische Glücksspielbehörde, Spelinspektionen
Die häufigste Form des Glücksspiels seien laut der aktuellen Umfrage Lotterien und Zahlenspiele. Auch Wetten auf Pferderennen sowie Bingo seien in Schweden beliebt. Bei der Befragung sei in Bezug auf Sportwetten ein deutlicher Unterschied aufgefallen. Männliche Teilnehmer hätten deutlich häufiger angegeben, auf Sport zu wetten als weibliche Befragte.
Für die jährliche Umfrage seien im November 2023 insgesamt 1.538 Personen über 18 Jahren mit einem festen Wohnsitz in Schweden über ein Web-Panel befragt worden. 1.143 Teilnehmer hätten dabei angegeben, mindestens einmal im Quartal online zu spielen.
Kommt die geplante Erhöhung der Glücksspiel-Steuer in Schweden?
Die schwedische Regierung soll laut verschiedenen Medienberichten eine Erhöhung der Glücksspiel-Steuer planen. Diese betrage derzeit 18 Prozent und könnte laut den neuen Plänen auf 22 Prozent angehoben werden.
Die Steuer-Erhöhung würde dem schwedischen Staat Mehreinnahmen in Höhe von 5 Millionen Euro bescheren. Das schwedische Parlament müsse den Plänen allerdings noch zustimmen, ehe die für Juli 2024 geplante Einführung des neuen Gesetzes stattfinden könne.
Der schwedische Glücksspielverband soll den Plänen hingegen nicht zustimmen. Die Regelungen zum Glücksspiel seien in Schweden ohnehin schon vergleichsweise restriktiv. Die geplante Steuer-Erhöhung könnte den Markt laut des Glücksspielverbands weiter schwächen.
Schwedische Spieler kennen die Hilfsangebote
Die erhobene Studie umfasse darüber hinaus auch Angaben zu problematischem Glücksspiel. 69 Prozent der Befragten hätten angegeben, die Betreiber in der Verantwortung für Glücksspielprobleme zu sehen.
Etwa jeder zehnte Teilnehmer der Studie soll außerdem angegeben haben, in den letzten 12 Monaten zu viel gespielt zu haben. Vor allem die jüngere Altersgruppe habe diese Frage besonders häufig bejaht.
Für die Studie sollen die Teilnehmer auch zu dem Selbstausschluss-Register Spelpaus [Link auf Schwedisch] befragt worden sein. 65 Prozent der Befragten sollen angegeben haben, das Register zu kennen, was die Spelinspektionen als Erfolg ansehe.
Problematisch sei jedoch, dass nur rund 4 Prozent der Spieler angegeben hätten, das Portal schon einmal genutzt zu haben. Dabei soll es sich vor allem um die Personen handeln, die täglich spielen.