60.000 Euro für Mobile Games: Spielsüchtige 13-Jährige verzockt die Ersparnisse ihrer Eltern
Ein spielsüchtiges Mädchen aus China (13) soll bei verschiedenen Mobile Games rund 68.000 Dollar (ca. 60.000 Euro) ausgegeben haben. Erst nach dem Hinweis einer Lehrerin hätten die Eltern das Konto geprüft und dabei feststellen müssen, dass ihre Tochter die gesamten Ersparnisse der Familie verspielt habe.
Hohe Ausgaben für Spiele und Ingame-Käufe
Einem Bericht bei Mein-MMO zufolge, habe das Mädchen die Debitkarte ihrer Mutter mit dem Handykonto verknüpft. Über die Karte habe das Mädchen Spiele gekauft, Ingame-Käufe finanziert und schließlich auch mindestens zehn Klassenkameraden mit Geld versorgt, damit diese sich auch Spiele leisten konnten.
Als sie mich gebeten haben, für ihre Spiele zu bezahlen, habe ich das getan, auch wenn ich erst zögerte. Aber wenn ich ihnen das Geld nicht gegeben hätte, dann hätten sie mich den ganzen Tag damit genervt. Wenn ich meiner Lehrerin davon erzählt hätte, hätte ich Angst gehabt, dass sie es meinen Eltern erzählen würde und dass die dann wütend auf mich gewesen wären.– das 13-Jährige Mädchen Quelle
Da das Mädchen sehr viel Zeit am Handy verbracht haben soll, habe eine Lehrerin schließlich die Mutter angerufen und ihre Vermutung geäußert, dass das Mädchen smartphone- oder spielsüchtig sein könnte. Die Mutter habe daraufhin feststellen müssen, dass ihre Tochter praktisch das gesamte Bankguthaben der Familie für das mobile Spiel ausgegeben habe.
China kämpft gegen das Problem der Spielsucht
Einer Studie von Forschern der McGill University (Kanada) aus dem Jahr 2022 hat ergeben, dass China das Land mit den meisten jungen smartphonesüchtigen Menschen sei [Studie auf Englisch]. Auch das mobile Gaming trage dazu bei, dass sich die Bildschirmzeit erhöhe.
China habe jedoch bereits auf die Entwicklungen reagiert und neue Regeln erlassen: Menschen unter 18 Jahren in China dürfen nachts zwischen 22 Uhr und 8 Uhr morgens nicht spielen. Sie dürfen auch nur 90 Minuten an Werktagen und 180 Minuten an Wochenenden und Feiertagen zocken. Zudem sollen Ausgaben in Ingame-Shops je nach Alter begrenzt werden.
Die Umsetzung der Maßnahmen solle in Zusammenarbeit mit Spieleentwicklern erfolgen. Die Registrierung per Klarname sei hierfür unumgänglich. Nur so könne die Spielsucht sowie die damit verbundenen Konsequenzen zurückgedrängt werden.
Bekommt die Familie ihr Geld wieder?
Die Mutter habe bereits Versuche unternommen, das Geld zurückzufordern. Doch bisher hätten die Zahlunsgsanbieter sich geweigert, den gesamten Betrag zurückzuzahlen.
In chinesischen sozialen Medien sei die Story schnell viral gegangen. Dabei habe die Mehrheit der Leute aber wenig Verständnis und Mitleid für die Situation gezeigt. Sowohl dem Mädchen als auch den Eltern sei eine große Schuld unterstellt worden.
Es wird sich also zeigen, ob die Spielehersteller oder Zahlungsanbieter hier noch einmal einlenken oder ob die Schuldfrage vielleicht sogar vor Gericht geklärt werden muss. In den USA habe ein Vater jüngst gegen die Spielefirma Nintendo geklagt, weil sein Sohn Lootboxen im Ingame-Shop erworben hatte.