El Niño: Traditionelle Dreikönigs-Lotterie in Spanien schüttet 770 Millionen Euro aus und beschert dem Staat Steuereinnahmen
In Spanien gibt es für die Kinder traditionell erst am Dreikönigstag (6. Januar) die Bescherung, statt schon am Heiligabend oder Weihnachtstag. Die Erwachsenen fiebern hingegen beim El Niño mit, der zweitgrößten Lotterie Spaniens. Rund 770 Millionen Euro wurden in diesem Jahr ausgeschüttet. Auch der Fiskus kassiert kräftig.
Das Siegerlos bringt 2 Millionen Euro
Die Lotería del Niño, wie die Lotterie offiziell heißt, ist nach dem Jesuskind benannt und spielt auf die biblische Geschichte an, wonach der frisch geborene Sohn Gottes von Königen (bzw. Weisen) aus dem Morgenland beschenkt wurde.
Bereits seit 1941 wird die Lotterie ausgespielt und in diesem Jahr sollen 5,5 Millionen Lose verkauft worden sein, wie der Stern berichtet. Insgesamt gebe es 100.000 Losnummern, die jeweils 55-fach aufgelegt werden.
Da ein Los 200 Euro koste, könne man auch Bruchstücke erwerben. Die sogenannten Zehntellose würden dann nur noch 20 Euro kosten. Rechnet man alles zusammen, fließen 1,1 Milliarden Euro von den Spielern in den Topf. Davon seien in diesem Jahr 770 Millionen Euro an die Gewinner ausgeschüttet worden.
Die Ziehung der Gewinnzahlen wurde unter anderem live im spanischen Fernsehen übertragen [Video auf Spanisch]:
Wer ein gesamtes Los mit der Nummer 94974 gekauft hat, habe sich über den Hauptgewinn von 2 Millionen Euro freuen dürfen. Als Inhaber eines Zehntelloses hätte der Gewinn analog dazu bei 200.000 Euro gelegen. Allerdings müssten auf diese Gewinne in Spanien noch 20 Prozent Steuern entrichtet werden, sofern die Gewinnsumme 2.500 Euro übersteige, wie die Welt berichtet.
Kann man El Niño in Deutschland spielen?
Viele Spieler aus Deutschland würden gerne an den großen Lotterien in Spanien teilnehmen. Es gibt auch zahlreiche Anbieter im Internet, die Lose in verschiedenen Stückelungen anbieten.
Zwar sind Ausländer nicht von der Teilnahme ausgeschlossen, allerdings muss dafür ein Los in Spanien gekauft und der Gewinn dort auch innerhalb von drei Monaten wieder abgeholt werden.
Bei den Anbietern im Internet ist unklar, ob diese wirklich ein Los kaufen oder eine Zweitlotterie mit anderen Ausschüttungsquoten betreiben. In beiden Fällen hätte ein Spieler aus Deutschland keine rechtlichen Möglichkeiten,seinen Gewinn einzutreiben, weil eine Teilnahme in dieser Formin Deutschland illegal ist.
Lotto auch in Deutschland weiter beliebt
Nicht nur in Spanien wird viel Lotto gespielt, sondern auch in Deutschland wachse der Markt stark. Experten führen dies auf das größere Online-Angebot zurück.
Die lizenzierten Lotteriegesellschaften hätten in diesem Jahr 8,2 Milliarden Euro umgesetzt. Konkurrenz durch illegale Zweitlotterien und ausländische Anbieter werde zudem aktiv bekämpft. Daher sei Aufklärung wichtig, wie im Zusammenhang mit der illegalen Teilnahme an El Niño oder der größten spanischen Weihnachtslotterie, El Gordo.