Allied Irish Bank (AIB) bietet Möglichkeit zur Blockierung von Glücksspieltransaktionen in Irland

Die Allied Irish Bank (AIB) in Irland bietet ihren Kunden ab sofort die Möglichkeit, Glücksspieltransaktionen auf ihren Girokonten zu blockieren. Das neue Angebot soll zum Schutz von Spielern mit Glücksspielproblemen beitragen, da Transaktionen mit Online Casinos und Wettanbietern blockiert werden könnten.

Foto der irischen Stadt Dublin

Kunden der Allied Irish Bank (AIB) in Irland können eine Sperre von Glücksspieltransaktionen für ihr Girokonto einrichten. © Luciann Photography/pexels.com

Glücksspielblock der AIB soll zum Spielerschutz in Irland beitragen

Die irische AIB biete die Möglichkeit zur Blockierung von Glücksspieltransaktionen laut einem Artikel des Artikel des Portals RTE [Link auf Englisch] für alle 3,3 Millionen Kundenkonten an.

Kunden des Finanzinstituts könnten die Glücksspielsperre für ihre Konten durch einen Anruf bei der AIB Additional Support Helpline (AIB-Zusatzsupport-Hotline) aktivieren. Eine Sperre könne sowohl für Privatkonten als auch für Geschäftskonten eingerichtet werden.

AIB bietet als zweite irische Bank Option zur Blockierung von Glücksspieltransaktionen

Die AIB wird neben der Ulster Bank [Link auf Englisch] das zweite irische Finanzinstitut, das seinen Kunden die Option zur Blockierung von Transaktionen mit Glücksspielanbietern bereitstellet. Die Ulster Bank bietet diese Möglichkeit bereits seit November 2020.

Kunden der Educational Building Society Ireland (EBS Ireland), einem Tochterunternehmen der AIB, könnten ebenfalls eine Glücksspielsperre für ihre Girokonten einrichten. Hierzu äußerte sich Geraldine Casey, AIB-Geschäftsführerin für Privatkundengeschäft:

Wir wissen, dass, wenn Glücksspiel schädlich wird, nicht nur die betroffene Person, sondern auch deren Familien und Freunde davon betroffen sein können. Es kann Beziehungen, Finanzen, Beschäftigung und psychischer Gesundheit schaden. […] Der Finanzdienstleistungsbranche kommt die Aufgabe zu, Kunden bei der Bewältigung eventueller Spielschwierigkeiten zu unterstützen, und es ist wichtig, dass die AIB alles tut, um ihnen dabei zu helfen, den Schaden zu stoppen.Geraldine Casey, AIB-Geschäftsführerin für Privatkundengeschäft, YOGONET

Glücksspielprobleme stellen Irland vor große Herausforderungen

Irland hatte in den vergangenen Jahren verstärkt mit Glücksspielsucht zu kämpfen. Viele Spieler wiesen ein problematisches Spielverhalten auf. Dies belegte auch eine Studie des Health Research Board aus dem Jahr 2019 [Link auf Englisch]. Demnach seien etwa 4 % der Bevölkerung in Irland von Glücksspielsucht betroffen.

In der Vergangenheit waren auch bekannte Persönlichkeiten des Sports in Irland von Glücksspielsucht betroffen. Hierzu zählt der Gaelic-Football-Spieler und All-Ireland-Gewinner Oisín McConville [Link auf Englisch]. Er begab sich jedoch in Therapie und konnte seine Sucht überwinden. In seiner Autobiografie schrieb McConville, dass er durch Glücksspiel rund 100.000 GBP (118.629 Euro) verloren habe. Heute setzt er sich für die Aufklärung über die Gefahren des Glücksspiels in Irland ein.

Um der Spielsucht im Land entgegenzuwirken, hat das irische Parlament zuletzt einen neuen Gesetzentwurf verabschiedet. Die neuen Regelungen sehen ein Verbot von Glücksspielwerbung in Irland in der Zeit zwischen 5:30 Uhr und 21:00 Uhr vor.

Verzögerung bei Verabschiedung neuer Glücksspielgesetze in Irland

Die AIB habe die Möglichkeit zur Blockierung von Glücksspieltransaktionen auch aufgrund anhaltender Verzögerungen bei der Umsetzung des irischen Glücksspielregulierungsgesetzes (GRB) entschieden.

Das Gesetz wird bereits seit Juli 2023 im Dáil (irisches Parlament) geprüft, obwohl die irische Regierung bereits Ende 2022 eine Einigung über die Inhalte und Rahmenbedingungen der Glücksspielregulierung erzielt hatte. Die neuen Regelungen sollen in Irland das nationale Wettgesetz von 1931 (Betting Act) [Link auf Englisch] ersetzen. Wann die neuen Glücksspielregeln in Irland in Kraft treten, ist bisher jedoch noch nicht abzusehen.

Ähnliche Beiträge