Arbeitsreiches Jahr für Glücksspielaufsichten
Der Markt für Tisch- und Automatenspiele boomt. Immer mehr Anbieter wollen daher von dem Trend Poker und Co. im Netz zu spielen profitieren. Für die Glücksspielaufsichten bedeutet das natürlich viel Arbeit, denn alle Portale müssen sorgfältig überwacht werden. Die Behörden in den USA, Australien, Großbritannien, Schweden und Holland blicken daher auf ein arbeitsreiches Jahr 2022 zurück.
Rekordstrafen und Verwarnungen ausgesprochen
Wie das Nachrichtenportal „Wallstreet-online.de“ berichtete ging aus einer neuen Studie von „USA-Casino.com“ hervor, dass viele internationale Glücksspielaufsichtsbehörden im vergangenen Jahr massive Strafen gegen Online Casinos und landbasierte Casinos auszusprechen. Dabei ging es laut „Wallstreet-online.de“ nicht nur um Rekordstrafen und Verwarnungen, sondern sogar um die Aussetzung von Glücksspiellizenzen.
Massiver Anstieg bei Geldstrafen
Aus der Analyse des von „USA-Casino.com“ erhobenen Datensets ging hervor, dass in 2022 weltweit 36 Anbieter für Glücksspiel mit Strafen bedacht wurden, die insgesamt bei durchschnittlich 128.913.840 US-Dollar pro Fall lagen. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 166 Prozent. In 2021 hatten die verhängten Strafen bei rund 48.642.992 US-Dollar gelegen. Zu den Anbietern, die Rechenschaft ablegen mussten, gehören unter anderem Betr, Betway, Draftkings, BetMGM, Unibet, LeoVegas, 888 und PointsBet.
Gründe für die Sanktionen
Die Gründe für die verhängten Strafen könnten dabei kaum unterschiedlicher sein. Die Glücksspielanbieter mussten sich unter anderem für das Annehmen von Einsätzen vor dem Erhalt einer gültigen Lizenz oder dem Gewähren von Werbeaktionen für nicht qualifizierte Spieler rechtfertigen. Hinzukamen unzureichender Jugendschutz, Spam, Verstöße gegen Werberegelungen, unzureichende Bekämpfung von Geldwäsche, die Annahme nicht legaler Wetten, das Anbieten von Boni und Promotionen, die gegen geltende Glücksspielgesetze verstoßen, Fehler beim Setzen von Limits und dem Ausschluss von Spielern, die spielsuchtgefährdet sind.
Sanktionen in Millionenhöhe
Eine der höchsten Strafen ging an die australische Star Entertainment Group, die wegen Lizenzverstößen von den Behörden in Down Under mit einer Geldstrafe von rund 100.000 Australischen Dollar belegt wurde. Angeblich soll es auch um die Vorwürfe der Geldwäsche in einem Casino in Sydney gegangen sein, die für einen Lizenzentzug sorgten. Enttain erhielt von der britischen Glücksspielaufsicht zudem eine Geldstrafe von 21 Millionen US-Dollar, nachdem die Kommission Unregelmäßigkeiten bei der Bekämpfung der Geldwäsche bei Coral und Ladbrokes, die zu Enttain gehören festgestellt hatte.
Hohe Strafen in Großbritannien
Die Strafe gegen Enttain war die bisher größte, die die UKGC (United Kingdom Gambling Comission) jemals aussprechen musste. Bis Oktober 2022 hatte die Aufsichtsbehörde schon 16 Betreiber mit Strafen in Höhe von 48 Millionen US-Dollar bedacht. Auch in Europa kam es jüngst zu Verwarnungen, die vor allem Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz beinhalteten. Andrew Rhodes, CEO der britischen Aufsichtsbehörde erklärte aber, dass die Strafen bereits Wirkung gezeigt haben.
Weitere Strafen in der Zukunft?
Auch in den USA sind Veränderungen schon spürbar. Wichtig ist hier aber auch die Aufmerksamkeit und kritische Berichterstattung der Medien, wie der New York Times oder dem Wall Street Journal, die die Mängel der Glücksspielbranche mehr als deutlich hervorhoben. Der frühere US-Glücksspielregulierer Richard Schuetz sieht daher in 2023 weitere Bußgelder, Sanktionen und Regulierungen auf die Betreiber von Online und landbasierten Casinos zukommen, wenn diese sich nicht an geltende Gesetze halten. Die Prognose besagt außerdem ein weiteres Vorantreiben der globalen Marketing- und Lizenzvorschriften für Online Casinos.
“Viele Regulierungsbehörden sind überfordert und unzureichend auf die Herausforderungen vorbereitet, die mit der Regulierung im Glücksspielbereich einhergehen. Für Glücksspielaufsichtsbehörden ist es unerlässlich, die richtigen Leute für den Job zu finden – Leute mit Erfahrung aus erster Hand und Verständnis für die Glücksspielbranche – und deren oberste Richtlinie der Verbraucherschutz ist, nicht schnelle und einfache Steuergewinne.”– Richard Schuetz, früherer Mitarbeiter der US-Glücksspielaufsicht, Statement gegenüber „USA-Casino.com“