Borussia Dortmund entlässt Trainer Nuri Şahin
Der deutsche Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Cheftrainer Nuri Şahin, 36, getrennt. Şahin hatte den BVB zu Saisonbeginn übernommen. Der Verein verlor in diesem Jahr alle Spiele in der Bundesliga und Champions League. Wir informieren über seine Entlassung und mögliche Nachfolger.
BVB trennt sich nach nur sieben Monaten von Cheftrainer Nuri Şahin
Borussia Dortmund hat die Zusammenarbeit mit seinem Cheftrainer Nuri Şahin nach nur sieben Monaten beendet. Der ehemalige türkische Nationalspieler hatte den BVB vor Saisonbeginn von Edin Terzić übernommen und sollte bei den Westfalen eine neue Ära prägen.
Şahin schaffte es jedoch nicht, die Mannschaft zum Erfolg zu führen, und verlor mit seiner Mannschaft in diesem Jahr alle Pflichtspiele in der Fußball-Bundesliga sowie gestern Abend in der Champions League gegen den FC Bologna.
Vereinsführung hielt bis zuletzt an Nuri Şahin fest
Şahin sah sich in den vergangenen Wochen zunehmend starker Kritik ausgesetzt. Ihm sei es nicht gelungen, die Mannschaft zu einer Einheit zu formen und die Spieler entsprechend ihrer Stärken im richtigen Spielsystem einzusetzen.
Zuletzt wirkte Şahin in den Medien zunehmend ratlos, sodass viele Fans und Personen aus dem Vereinsumfeld bereits Ende Dezember letzten Jahres seine Entlassung forderten.
Die BVB-Verantwortlichen Sebastian Kehl und Lars Ricken hielten jedoch bis zuletzt an Nuri Şahin fest und erhofften sich im Jahr 2025 mit Rückrundenbeginn eine Trendwende. Der BVB rutschte in der Bundesliga jedoch zunehmend in der Tabelle ab und bot zuletzt desolate Leistungen.
Der Verein sehe das Minimalziel der Saison mit dem Erreichen der Champions-League-Plätze stark gefährdet, sodass Şahin heute Morgen letztlich von seinen Aufgaben als Cheftrainer bei Borussia Dortmund entbunden wurde.
Nuri Şahin: Vom jüngsten Bundesliga-Debütanten zum BVB-Cheftrainer
Nuri Şahin debütierte im Jahr 2005 für Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg als bisher jüngster Spieler in der Geschichte der Fußball-Bundesliga. Unter Jürgen Klopp gewann Şahin 2011 die Deutsche Meisterschaft mit Borussia Dortmund und wurde zum besten Spieler der Saison ausgezeichnet. Danach wechselte er nach Spanien zu Real Madrid. In Madrid konnte sich Şahin jedoch nicht durchsetzen und kehrte nach einer Leihe zum FC Liverpool im Jahr 2014 zu Borussia Dortmund zurück.
Bei seinem zweiten Engagement bei Borussia Dortmund konnte er jedoch nicht mehr an seine früheren Leistungen anknüpfen und wechselte 2018 zum Ligakonkurrenten SV Werder Bremen. Seine Karriere als Profifußballer beendete er 2020 bei Antalyaspor in der Türkei. Von Oktober 2021 bis Juni 2023 übernahm Şahin den Posten des Cheftrainers bei Antalyaspor. Im Januar 2024 wurde er Co-Trainer unter Edin Terzić bei Borussia Dortmund, bevor er im Juni 2024 das Amt des Cheftrainers bei den Westfalen übernahm.
Wer sind die möglichen Nachfolger von Nuri Sahin bei Borussia Dortmund?
Die Ära von Nuri Şahin als Trainer bei Borussia Dortmund ist nach nur wenigen Monaten bereits wieder Geschichte. Aktuell gibt es zahlreiche Spekulationen über seinen möglichen Nachfolger. Doch die Trainersuche gestaltet sich für den BVB mitten in der laufenden Saison als besonders schwierig, da vorrangig nur vereinslose Trainer für den Posten an der Seitenlinie infrage kommen.
Roger Schmidt
Der deutsche Trainer Roger Schmidt wird als potenzieller Nachfolger von Nuri Şahin bei Borussia Dortmund gehandelt. Schmidt wurde im August 2024 vom portugiesischen Traditionsverein Benfica Lissabon entlassen und ist derzeit vereinslos. Zuvor trainierte Schmidt unter anderem Bayer 04 Leverkusen und bringt damit Erfahrung aus der deutschen Fußball-Bundesliga mit.
Ob Schmidt tatsächlich der neue Trainer von Borussia Dortmund wird, bleibt jedoch fraglich. Er hat Vorbehalte gegenüber einer Zusammenarbeit mit der aktuellen Vereinsführung des BVB geäußert und zuletzt erklärt, dass er frühestens ab Sommer 2025 wieder eine Trainerposition übernehmen möchte.
Aufgrund seiner Erfahrung bei deutschen und europäischen Top-Vereinen könnte Roger Schmidt jedoch ein geeigneter Kandidat für Borussia Dortmund sein.
Erik ten Hag
Der Niederländer Erik ten Hag wird bereits seit Wochen als möglicher Nachfolger von Nuri Şahin bei Borussia Dortmund gehandelt. Bis Oktober 2024 war er Trainer bei Manchester United in der englischen Premier League. Zuvor trainierte er Ajax Amsterdam, mit denen er die niederländische Meisterschaft gewann.
Ten Hag gilt außerdem als enger Vertrauter von BVB-Berater Matthias Sammer und wurde zuletzt sogar auf der Tribüne im Signal Iduna Park in Dortmund gesichtet. Allerdings wird ihm nachgesagt, ein schwieriger Charakter im Umgang mit der Mannschaft zu sein. Während seiner Zeit bei Manchester United geriet er mehrfach mit dem mehrmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo aneinander, was letztlich dazu führte, dass der Portugiese den Verein verließ.
In seiner Amtszeit bei Manchester United konnte ten Hag dennoch Erfolge feiern und den EFL Cup 2023 sowie den FA Cup 2024 gewinnen. Dennoch konnte der Niederländer die hohen Erwartungen in Manchester nicht erfüllen und wird als Hauptverantwortlicher der schlechten Leistungen des Vereins in den letzten Monaten verantwortlich gemacht.
Urs Fischer
Der Schweizer Trainer Urs Fischer wird ebenfalls als potenzieller Nachfolger von Nuri Şahin auf der Trainerbank von Borussia Dortmund gehandelt. Fischer feierte in seiner Trainerkarriere große Erfolge bei Union Berlin und führte den ehemaligen Zweitligisten sogar in die UEFA Champions League.
Nach einer Serie von 14 sieglosen Spielen einigte er sich im November 2023 mit den Köpenickern auf eine einvernehmliche Vertragsauflösung. Seitdem ist Fischer vereinslos und könnte somit sofort das Traineramt beim BVB übernehmen. Mit seiner Erfahrung könnte er den angeschlagenen Klub wieder in ruhiges Fahrwasser führen. In Dortmund würde Fischer im Vergleich zu seiner letzten Station in Berlin jedoch auf viele Nationalspieler treffen und müsste sich in einem anspruchsvolleren Umfeld beweisen.
Über eine mögliche Kontaktaufnahme der BVB-Verantwortlichen mit Urs Fischer ist bislang jedoch nichts bekannt. Es bleibt abzuwarten, ob Fischer während der laufenden Saison auf die Trainerbank zurückkehren will und sich ein Engagement bei Borussia Dortmund vorstellen kann.
Was erwartet den neuen BVB-Trainer in den kommenden Wochen?
Sofern Borussia Dortmund bis zum kommenden Bundesliga-Spieltag keinen neuen Trainer präsentiert, könnte der bisherige Co-Trainer Lukasz Piszczek die Mannschaft interimsweise betreuen.
In der Bundesliga empfängt der BVB am 25. Januar den SV Werder Bremen. Am darauffolgenden Spieltag tritt Borussia Dortmund am 1. Februar auswärts beim 1. FC Heidenheim an. Wettfreunde können ihre Sportwetten bei den legalen Buchmachern mit deutscher Lizenz durchschnittlich zu den folgenden Quoten abgeben:
- Sieg Borussia Dortmund (1,58)
- Unentschieden (4,30)
- Sieg SV Werder Bremen (4,65)
- Sieg 1 FC Heidenheim (3,80)
- Unentschieden (3,85)
- Sieg Borussia Dortmund (1,75)
Es bleibt derzeit abzuwarten, welcher Trainer die Nachfolge von Nuri Şahin bei Borussia Dortmund übernimmt.