George Foreman ist tot: Boxlegende stirbt mit 76 Jahren
- George Foreman ist am 21. März im Alter von 76 Jahren gestorben
- Rückblick auf Foremans große Boxkarriere
- Soziales Engagement und Erfolge als Geschäftsmann

Der ehemalige Boxweltmeister und Olympiasieger George Foreman ist im Alter von 76 Jahren gestorben. © Wikipedia / OnlineCasinosDeutschland.com
Trauer um George Foreman: Ehemaliger Boxweltmeister stirbt im Kreise seiner Familie
George Foreman ist am 21. März 2025 in Houston, Texas, im Alter von 76 Jahren gestorben. Die genaue Todesursache von George Foreman wurde nicht bekannt gegeben. Seine Familie überbrachte die Nachricht auf Instagram und äußerte sich betroffen zum Tod des ehemaligen Olympiasiegers und einem der größten Boxweltmeister im Schwergewicht:
Unsere Herzen sind gebrochen. […] Als gläubiger Prediger, hingebungsvoller Ehemann, liebender Vater und stolzer Groß- und Urgroßvater war sein Leben von unerschütterlichem Glauben, Demut und Zielstrebigkeit geprägt. – Statement von George Foremans Angehörigen, tagesschau
George Foreman: Vom Straßenschläger in den Boxring
George Foreman wurde am 10. Januar 1949 in Marshall, Texas, geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und geriet häufig mit dem Gesetz in Konflikt. Er verließ die Schule bereits mit 15 Jahren und fiel durch Schlägereien und Gewaltdelikte auf.
Durch das Jobprogramm des Job Corps (US-Bundesprogramm zur beruflichen Förderung benachteiligter Jugendlicher) fand Foreman den Weg zum Boxen. Dies veränderte sein Leben. Er widmete sich dem Boxsport und beging keine weiteren Straftaten.
Sein erster Boxtrainer Doc Broaddus erkannte Foremans großes Potential und förderte sein Talent. Foreman startete seine Boxkarriere mit 16 Jahren im Amateurbereich und zeichnete sich durch seine Kraft, Aggressivität und eine beeindruckende Physis im Ring aus. Foreman gewann alle Kämpfe im Amateurbereich und besiegte viele Gegner durch vorzeitigen Knockout.
Foremans beeindruckende Karriere: Olympiasieger und Boxweltmeister
Der Durchbruch seiner Karriere gelang ihm mit seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt. Er gewann für die USA die Olympische Goldmedaille im Schwergewicht durch technischen K.o.-Sieg in der zweiten Runde gegen Jonas Čepulis aus der ehemaligen Sowjetunion. Durch den Gewinn der Goldmedaille wurde Foreman über Nacht weltbekannt
Nach seinem Sieg bei Olympia wechselte er am 23. Juni 1969 ins Profilager. Als Boxprofi blieb er über einen Zeitraum von vier Jahren und in insgesamt 37 Kämpfen in Folge ungeschlagen.
Am 22. Januar 1973 trat Foreman gegen den amtierenden Schwergewichtsweltmeister Joe Frazier in Kingston, Jamaika, an. Foreman besiegte Frazier durch technischen K.o. in der zweiten Runde und gewann die Weltmeistertitel der WBA [Link auf Englisch], WBC [Link auf Englisch] und The Ring.
Rumble in the Jungle: George Foreman vs. Muhammad Ali
Seinen wichtigsten Kampf bestritt George Foreman am 30. Oktober 1974 vor über 60.000 Zuschauern in Kinshasa, Zaire, gegen Mohammed Ali. Der Kampf wurde von Box-Veranstalter Don King promotet und gilt bis heute als einer der größten Kämpfe in der Geschichte des Boxsports [Video auf Englisch]:
Foreman galt vor dem Kampf mit einer Bilanz von 40 K.o.-Siegen in 40 Kämpfen als unbesiegbar. Boxlegende Muhammad Ali wurden beim Rumble in the Jungle [Link auf Englisch] hingegen nur Außenseiterchancen ausgerechnet.
Ali überraschte Foreman jedoch mit seiner Rope-a-Dope-Taktik, bei der er sich bis an die Ringseile zurückzog und Foremans Schläge abwehrte. In der achten Runde traf Ali seinen Gegner jedoch mit einer harten Kombination. Foreman ging zu Boden und konnte sich nicht mehr von diesem Niederschlag erholen, sodass Ali zum Schwergewichts-Boxweltmeister wurde.
Foremans Nahtoderfahrung und Rücktritt vom Profiboxen

Foreman hatte 1977 eine Nahtoderfahrung. © Wikipedia
Nach seiner Niederlage gegen Muhammed Ali beim Rumble in the Jungle versuchte sich Foreman zurückzukämpfen. Er besiegte unter anderem Ron Lyle und Joe Frazier, dem er seine Titel bereits Jahre zuvor abgenommen hatte.
Im Jahr 1977 ereignete sich jedoch ein Wendepunkt, der Foremans Leben veränderte. Er verlor einen Kampf gegen Jimmy Young in Puerto Rico nach Punkten und hatte anschließend in seiner Kabine eine Nahtoderfahrung. Foreman glaubte, er wäre gestorben und sei Gott begegnet. Später gab Foreman an, er habe sich zuvor erschöpft und dehydriert gefühlt und angefangen zu halluzinieren.
Foreman beendete seine Boxkarriere nach diesem Vorfall und wurde christlicher Prediger. Er gründete seine eigene Kirche (The Church of the Lord Jesus Christ) und baute ein Jugendzentrum (George Foreman Youth and Community Center) in Houston, Texas.
In seinem Jugendzentrum arbeitete er mit Jugendlichen aus schwierigen sozialen und familiären Verhältnissen. Foreman erklärte, dass dies für ihn eine Herzensangelegenheit sei, die unmittelbar mit seiner eigenen Vergangenheit verbunden wäre.
Comeback im Ring und ältester Boxweltmeister aller Zeiten
Foreman investierte nach seinem Rücktritt einen großen Teil seines Vermögens in sein George Foreman Youth and Community Center. Er geriet in finanzielle Schwierigkeiten und entschloss sich im Jahr 1987, mit 38 Jahren und nach über zehn Jahren Pause, zu einem Comeback im Profiboxen.
Da er viel von seiner körperlichen Fitness und seiner Schnelligkeit eingebüßt hatte, hielten viele Boxexperten sein Comeback für einen PR-Gag. Foreman hatte jedoch nichts von seiner Schlagkraft verloren und gewann seinen ersten Kampf in der vierten Runde durch K.o. gegen Steve Zouski aus den USA.
Foreman arbeitete an seiner körperlichen Form und errang viele weitere, überzeugende Siege im Ring. Am 5. November 1994 erhielt er gegen Michael Moorer im MGM Grand, Las Vegas, eine Titelchance um die Boxweltmeistergürtel der IBF und WBA. Foreman schlug Moorer in der 10. Runde K.o. und wurde mit 45 Jahren und 299 Tagen zum bisher ältesten Weltmeister im Schwergewicht.
Titelverteidigung gegen deutschen Profiboxer Axel Schulz
Knapp fünf Monate nach seinem Titelgewinn trat Foreman in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas gegen den deutschen Boxer Axel Schulz an. Der damals 26-jährige Schulz galt als großer Außenseiter. Schulz punktete während des Kampfes jedoch mit klaren Treffern. Foreman fand hingegen keinen Zugriff und zeigte eine enttäuschende Leistung.
Dennoch gewann Foreman den Kampf nach Punkten, da ihn zwei Punktrichter vorn sahen und nur ein Offizieller für Schulz stimmte. Das Urteil gilt bis heute als eine der umstrittensten Entscheidungen im Boxsport [Video auf Englisch]:
Der Boxverband IBF forderte nach dem Urteil einen Rückkampf. Foreman lehnte dies jedoch ab, sodass ihm der Schwergewichts-Weltmeistertitel der IBF aberkannt wurde.
Foreman bestritt seinen letzten Kampf am 22. November 1997 gegen Shannon Briggs in Atlantic City, USA. Obwohl Foreman den Kampf über weite Strecken dominierte, wurde Briggs zum Sieger nach Punkten erklärt. Daraufhin hängte Foreman seine Boxhandschuhe endgültig an den Nagel.
Erfolgreicher Geschäftsmann: Der George Foreman Grill
Nach seiner Karriere als Profiboxer wurde George Foreman zu einem erfolgreichen Geschäftsmann. Mit seinem George Foreman Grill [Link auf Englisch] brachte er einen elektrischen Kontaktgrill auf den Markt, den er in den USA im TV unter dem Slogan It’s so good, I put my name on it, bewarb. Der Grill sollte zu einem gesunden Lebensstil beitragen. Er verfügte über eine schräge Grillfläche, sodass Fett und Öl aus dem Fleisch ablaufen konnten.
Sein Grill wurde weltweit bekannt und er verkaufte mehr als 100 Millionen Stück. Durch die Verkäufe erzielte er einen Gewinn von über 200 Millionen US-Dollar. Zudem vertrieb Foreman Bücher, Fitnessprodukte und Nahrungsergänzungsmittel und schrieb seine eigene Autobiografie. Foreman trat darüber hinaus regelmäßig in TV-Shows in den USA auf.
George Foreman bleibt vielen als Boxweltmeister, Olympiasieger, erfolgreicher Geschäftsmann und für sein soziales und gesellschaftliches Engagement in Erinnerung.