Casino-Betrug mit Handy: Drei Betrüger erbeuten 320.000 Euro in österreichischer Spielbank

Beim Kartenspiel Macau Baccarat sollen drei Chinesen am 21. und 23. Mai 2023 im Casino Schloss Kleßheim im österreichischen Wals-Siezenheim rund 320.000 Euro unter Zuhilfenahme illegaler Hilfsmittel gewonnen haben. Das Corpus Delicti sei ein fingiertes Handy gewesen, das den Kriminellen einen Vorteil gegenüber der Spielbank verschafft habe.

Eine Dealerin im Casino breitet Karten auf einem Spieltisch aus

Beim Macau Baccarat sollen drei Chinesen rund 320.000 Euro erbeutet haben (Symbolbild) © Pavel Danilyuk/unsplash.com

Glück oder gewerbsmäßiger Betrug?

Laut eines Berichtes in der Kronen Zeitungen bestreiten die drei mutmaßlichen Straftäter im Alter von 29 bis 47 Jahren die Vorwürfe. Einer der Verdächtigen habe beim Verhör angegeben, seine Gewinne seien auf eine Glückssträhne zurückzuführen gewesen.

Allerdings habe die Polizei in den Hotelzimmern und dem Auto der Gruppe mehrere manipulierte Handys sowie Werkzeug sicherstellen können. Dies deute darauf hin, dass das Trio gezielt vorgegangen sei, was den Tatverdacht erhärte.

Nach Ansicht der Ermittler sei ein Handy im Ärmel eines der Spieler versteckt worden, um die Spielkarten heimlich abzufilmen. Das Handy sei hierfür umgebaut und mit einer speziellen Software ausgestattet worden. Wie genau die vermeintlichen Betrügereien abgelaufen seien, wird jedoch nicht weiter thematisiert.

Die Kreativität der Casino-Betrüger

Betrüger gehen in Casinos sehr unterschiedlich vor, um Geld zu erbeuten. Im April wurde zum Beispiel ein uralter Fall im Casino Luzern nach rund 10 Jahren aufgeklärt. Hier soll der Betrüger über gefälschte Kreditkarten seine Spielchips erworben haben.

Doch auch verbotene Strategien, wie das Kartenzählen beim Blackjack oder das systematische Ausnutzen von Kesselfehlern beim Roulette, sollen Betrügern schon stattliche Summen eingebracht haben. Eine Gruppe von ehemaligen Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) war mit dem Kartenzählen von 1979 bis 1993 besonders erfolgreich.

Egal, wie die Betrüger vorgehen – am Ende fliegt der Betrug meistens auf. Hohe Gewinne im Casino sind auffällig und können dazu führen, dass die Betreiber der Casinos die Polizei einschalten.

Was passiert weiter im Casino-Betrugsfall in Österreich?

Die Täter seien noch an Ort und Stelle von der Polizei vernommen worden, weil das Casino aufgrund der hohen Gewinnsummen sofort Verdacht geschöpft habe. Nach der Festnahme habe das Landgericht umgehend eine Untersuchungshaft angeordnet.

Den Verdächtigen werde der gewerbsmäßig schwere Betrug vorgeworfen. Dieser Vorwurf sei auch dadurch begründet worden, dass im Besitz der mutmaßlichen Kriminellen 60.000 Euro Bargeld sowie verschiedene Mitgliedskarten anderer Casinos sichergestellt wurden.

Aktuell seien die inhaftierten Personen auch nach dem Auffinden der manipulierten Handys noch zu keinem Geständnis bereit. Stattdessen habe einer der Vernommenen erklärt, dass er gerne Landschaften filme und das Handy dafür nutze.

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