Casinometropole Macau erwartet Rekord-Besucherzahlen zum chinesischen Neujahr
Analysten erwarten, dass die asiatische Glücksspielmetropole Macau ihren Wachstumskurs fortsetzt und 2025 sogar das bereits starke Jahr 2024 übertrumpfen kann. Gerade das chinesische Neujahr könnte Besucher in Rekordzahl in die chinesische Sonderverwaltungszone locken.
Macau bietet Touristen extrem viel. © Man Wong/Pexels
Macau könnte 2025 Rekorde brechen
Wie iGamingbusiness [Link auf Englisch] berichtet, rüste sich Macau für ein starkes chinesisches Neujahrsfest und könnte 2025 die Erwartungen vieler Analysten hinsichtlich Tourismus übertreffen. Die Feiertage, die am 29. Januar beginnen, sollen demnach große Besuchermengen anziehen – etwa 70 % der erwarteten Gäste kämen vom chinesischen Festland. 21 Luxus-Hotels seien bereits für die ersten Tage nach Neujahr ausgebucht.
In diesem Jahr rechne man mit Rekordzahlen: 510 Millionen Menschen würden per Bahn anreisen, 90 Millionen mit dem Flugzeug. Das Macao Government Tourism Office erwarte täglich bis zu 185.000 Besucher während der Feiertage, die bis zum 4. Februar andauern. Das chinesische Neujahr sei generell bekannt dafür, die größte jährliche Reisewelle weltweit auszulösen.
Tourismus in Macau: Glücksspiel zwischen Luxus und Kultur
Macau gilt vielerorts als das asiatische Las Vegas – doch die ehemalige portugiesische Kolonie hat weit mehr zu bieten als nur Casinos. Die Sonderverwaltungszone Chinas ziehe jährlich Millionen Besucher an, die sich zwischen Spieltischen, Luxushotels und kulturellen Schätzen bewegen. Der weltweit größte Glücksspielmarkt erwirtschafte dadurch ein Vielfaches der Casino-Umsätze von Las Vegas. Touristen aus Festlandchina, Hongkong und zunehmend auch internationale Gäste würden für Milliarden-Einnahmen in Resorts wie dem Venetian, Galaxy oder Wynn Palace sorgen.
Neben den ikonischen Casinos punktet Macau mit kolonialem Charme: Die Altstadt mit dem Senado-Platz und den Ruinen der St. Paul’s Kathedrale gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außerdem locken erstklassige Restaurants, die Macaus Ruf als Gastronomiehauptstadt Asiens untermauern.
Mehr chinesische Touristen dank Visa-Lockerungen
Die jüngsten Lockerungen der Individual Visa Schemes (IVS), die seit Januar Mehrfach-Einreisen für Bewohner der in der Nähe von Macau gelegenen Großstädte Zhuhai und Hengqin ermöglichen, könnten die tägliche Besucherzahl zudem um bis zu 20.000 erhöhen. Bereits im Vorjahr habe die chinesische Regierung acht weitere Städte in das IVS-Programm aufgenommen.
Auch Chinas Präsident Xi Jinping habe sich trotz der jüngsten wirtschaftlichen Herausforderungen optimistisch über Macaus Wachstum geäußert. Zur Ankurbelung der Konjunktur habe Peking Zinsen gesenkt und eine Reihe von wirtschaftlichen Stimuli eingeführt.
Uneinigkeit über das langfristige Wachstum
Während die kurzfristige Entwicklung Macaus vielversprechend aussehe, würden die Meinungen über das langfristige Wachstum auseinandergehen. S&P Global [Link auf Englisch] warne etwa vor anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit, die Macaus Finanzkraft beeinträchtigen könnte.
Die Experten von JP Morgan würden für 2025 ein Gesamtwachstum von 5 % erwarten, wobei das zweite Halbjahr mit +7 % stärker ausfallen könnte als das erste. Dagegen halte das Analysehaus Macquarie die allgemeine Prognose von +6 % Wachstum für zu pessimistisch und verweise auf internationale Roadshows zur Gewinnung ausländischer Touristen. Seaport Research prognostiziere gar ein Wachstum von 7 %, falls sich die chinesische Wirtschaft stabilisiere.
CreditSights rechne hingegen mit nur 4,7 %. Dies führe man darauf zurück, dass die Verbraucher aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten tendenziell vorsichtiger beim Geldausgeben seien.
China schätzt Macau und unterstützt das Reiseziel weiterhin.”–Macquarie, iGamingbusiness
Die Regierung Macaus sei noch optimistischer als S&P Global und Macquarie und rechne mit einem Gesamtumsatz von 240 Milliarden MOP (28,7 Milliarden EUR), was einem Anstieg von 11 % gegenüber 2024 entspreche. Schon im vergangenen Jahr seien in Macau einige Tourismusrekorde gebrochen worden.
