Lootboxen-Glücksspiel: Counterstrike-Entwickler Valve muss über 14.000 Euro zurückzahlen

Ein Counterstrike-Spieler hat in Österreich gegen den Entwickler Valve geklagt und den Gerichtsprozess gegen den US-Konzern gewonnen. Valve muss 14.096,58 Euro an den Spieler zurückzahlen, der diesen Betrag in Lootboxen investiert hatte.

Spieler beim Counterstrike spielen

Der Counterstrike-Entwickler Valve muss über 14.000 € an einen Spieler aus Österreich zurückzahlen. © Lutsenko_Oleksandr/shutterstock.com

Valve verliert Glücksspiel-Gerichtsprozess in Österreich

Ein Spieler hat gegen den Counterstrike-Entwickler Valve in Österreich geklagt. Laut einem Artikel des Portals Tag 24 habe der Spieler den Gerichtsprozess gewonnen.

Der Kläger habe sich auf die zufallsgenerierten Inhalte der Lootboxen bezogen, in die er über 14.000 Euro investiert habe. Da der Käufer vor einem Kauf nicht wisse, worum es sich beim Inhalt handele, sei der Tatbestand des illegalen Glücksspiels in Österreich gegeben. Valve besitze zudem keine Lizenz für Online Glücksspiel in Österreich. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig. Valve habe jedoch nur geringe Chancen, einen Berufungsprozess zu gewinnen und die Zahlung von über 14.000 Euro abzuwenden.

Auch in Deutschland ist die Regulierung von Lootboxen als Glücksspiel ein wichtiges Thema hinsichtlich der Gesetzgebung in der Glücksspielbranche.

Weitere Gerichtsprozesse und Urteile gegen Lootboxen

Neben dem Counterstrike-Entwickler Valve mussten in der Vergangenheit auch einige weitere Spieleentwickler Geld an Spieler aufgrund von Gerichtsurteilen im Zusammenhang mit Lootboxen zurückzahlen.

Im August 2023 traf dies den Spieleentwickler Electronic Arts (EA). Ein Spieler aus Österreich klagte gegen das Lootboxen-System im Fußball-Videospiel FIFA. Da das Gericht einen Verstoß gegen das in Österreich geltende Glücksspielgesetz sah, musste Electronic Arts einen Betrag von über 10.000 € an den Spieler zurückzahlen.

Eine Klage gegen den Verkauf von Lootboxen gab es im Mai 2023 allerdings auch in den USA. Der Vater eines Minderjährigen klagte gegen illegale Lootboxen im Videospiel Mario Kart Tour. Sein Sohn hatte zuvor im Spiel Lootboxen mit der Kreditkarte des Vaters im Wert von rund 170 € gekauft.

Kläger feiern Urteil als Erfolg gegen die Glücksspielindustrie

Der Gerichtsprozess sei von den österreichischen Anwälten gefeiert worden. Man sei froh, den ersten österreichischen Gewinn gegen Valve erzielt zu haben. Für den Erfolg der Klage sei es zudem wichtig gewesen, dass sich der Richter mit Videospielen ausgekannt habe.

Das Verhalten der Spieler beim Kauf von Lootboxen könnte dennoch kritisch hinterfragt werden, da zumindest erwachsene Spieler sich darüber im Klaren sein müssten, dass sie Geld in zufällige Upgrades oder Prämien in einem Spiel investieren. Eine anschließende Klage unter Berufung auf das geltende Glücksspielrecht scheint somit zumindest fragwürdig.

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