Die diesjährige Darts WM startet am 15. Dezember im Alexandra Palace in London
Ab dem 15. Dezember findet im altehrwürdigen Londoner Alexandra Palace, auch Ally Pally genannt, die Darts-WM 2024 statt. Insgesamt sind fünf deutsche Spieler vertreten. Zu den Favoriten auf den Titel zählen sie jedoch nicht. Bei den Sportwettenanbietern hat ein Engländer die Nase vorn.
Luke Humphries gilt bei den Buchmachern als Favorit
In wenigen Tagen steigt im Londoner Ally Pally einmal mehr die größte Darts-Party des Jahres: die WM 2024. Bei den Titelkämpfen, die bis zum 3. Januar 2024 dauern werden, sind neben bekannten Namen wie Michael van Gerwen, Michael Smith oder Gerwyn Price auch insgesamt fünf deutsche Teilnehmer am Start.
Vorjahres-Halbfinalist Gabriel Clemens ist ebenso mit von der Partie wie Dragutin Horvat, Florian Hempel, Martin Schindler und Ricardo Pietreczko. Pietreczko ließ vor einigen Wochen mit dem Sieg bei der German Darts Championship in Hildesheim aufhorchen.
Trotz dieses Erfolges gehört Pietreczko nicht zu den Anwärtern auf den Titel. Top-Favorit ist in diesem Jahr Luke Humphries. Der Engländer liegt bei einigen der größten Wettanbieter mit einer Quote von 4,0 vor anderen Größen wie Vorjahressieger Michael Smith (Quote im Schnitt: 11,0), Top-Star Michael van Gerwen (Quote zwischen 4,3 und 4,5) oder Gerwyn Price (Quote zwischen 5,0 und 5,5).
German Giant Gabriel Clemens, der im vergangenen Jahr erst gegen den späteren Titelträger Michael Smith ausschied, werden mit einer durchschnittlichen Quote im 100er-Bereich nur Außenseiterchancen eingeräumt.
Glücksspielanbieter schockt mit Ankündigung
Bereits Wochen vor der WM staunten viele Dart-Fans nicht schlecht, als Paddy Power, Hauptsponsor der diesjährigen Darts-WM, Ende November ankündigte, die so oft anvisierte Triple 20 auf dem Dartboard grün färben zu wollen. Grün ist die dominierende Farbe des irischen Glücksspielunternehmens
Doch alle Aufregung schien umsonst. Das Dartboard soll so bleiben, wie es ist. Vielmehr soll sich die Ankündigung als kluger PR-Schachzug des Sponsors entpuppt haben, um Aufmerksamkeit für eine ganz andere Aktion auf sich zu ziehen.
Aufmerksamkeit für Männergesundheit
Die Kampagne The Big 180 ist nicht die erste ihrer Art, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit für Männergesundheitsthemen wie Prostatakrebsvorsorge oder Hodenkrebsvorsorge zu sensibilisieren.
Bereits seit einigen Jahren gibt es den sogenannten Movember, der ebenfalls den Fokus auf das Thema lenken soll. Im Monat November lassen sich viele Männer Schnurrbärte wachsen, um die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen.
Der Name Movember leitet sich aus der umgangssprachlichen, australischen Abkürzung für einen Schnurrbart (Mo) und dem Monat November ab. Für gewöhnlich erscheinen die Männer am 1. November noch glattrasiert, um sich im Laufe des Monats einen Bart wachsen zu lassen. Die Bartform kann dabei frei gewählt werden.
Analog zum Movember gibt es den Pinktober, mit dem auf Brustkrebserkrankungen bei Frauen und deren Vorsorge aufmerksam gemacht werden soll. So tragen zum Beispiel viele Sportmannschaften pinkfarbene Trikots oder speziell angefertigte, pinkfarbene Ausrüstungsgegenstände. Erkennungsmerkmal im Pinktober ist oft die pinkfarbene Schleife (Ribbon).
Spendenaktion für Prostate Cancer UK
Wie Paddy Power nun selbst auf seiner Internetseite mitteilte, wolle man die Dartscheibe keinesfalls grün einfärben. Stattdessen sei die Ankündigung Teil der The Big 180-Kampagne gewesen. Im Rahmen dieser Kampagne sollen pro 180er-Wurf 1.000 GBP (etwa 1.167 Euro) an Prostate Cancer UK gespendet werden und die Wahrnehmung rund um diese Erkrankung, zum Beispiel für rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen, soll gesteigert werden.
“Es sollte nicht peinlich sein. Es ist wie mit allem: Man muss sich selbst helfen. Es gibt so viele Dinge, die jetzt passieren, man muss einfach auf sich selbst aufpassen, und wenn nicht auf sich selbst, dann auf seine Brüder, seinen Vater, Onkel, Großvater. Je mehr man darüber spricht, desto mehr Leute werden zuhören.”– Gary Anderson, zweifacher Dart-Weltmeister, news.paddypower.com
Es bleibt abzuwarten, ob Humphries seiner Favoritenrolle gerecht werden kann, oder ob einer der alteingesessenen Platzhirsche vom Schlage eines Michael van Gerwen oder Gerwyn Price den Titel einheimsen kann. Ebenfalls abzuwarten bleibt, wie viele 180er geworfen werden und wie viel Geld letztlich für die The Big 180-Kampagne zusammenkommen wird.