Der Glücksspielmarkt im Wandel – die Entwicklungen im Überblick
Der Glücksspielmarkt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Das geht aus einer Studie des Handelsblatt Research Institute (HRI) und einer Marktanalyse von IBISWorld hervor. So habe das Glücksspiel heute nicht nur einen besseren Stand in der Gesellschaft, auch der Zugang sei im Zuge der Digitalisierung deutlich einfacher. Zeitgleich wachse die Bedeutung des virtuellen Segments.
Im Gegensatz to traditionellen Casinos, gibt es Spielautomaten heute vermehrt auf dem Online-Markt. (Bildquelle: Chuma A auf Unsplash)
Bedeutung des Online-Markts
Der Glücksspielmarkt hatte vor dem 21. Jahrhundert seinen Platz in Casinos, Spielhallen und Wettbüros. Nach der Jahrtausendwende hat jedoch ein Wandel begonnen, der zahlreiche Entwicklungen nach sich gezogen hat.
Im Zuge des technologischen Fortschritts haben sich Glücksspielangebote zunehmend ins Internet verlagert. Zahlreiche Betreiber bieten verschiedene Glücksspiele im Netz an und haben der Branche damit eine weitere Komponente hinzugefügt. Und das Geschäft boomt.
Laut der Marktanalyse von IBISWorld habe das Marktvolumen von 2011 bis 2022 stets über 200 Milliarden US-Dollar (USD) betragen. Während der Online-Markt im Jahr 2013 mit 290,82 Milliarden USD sein bestes Ergebnis erzielt habe, befinde er sich nach überstandener Corona-Pandemie mit einem Umsatz von 265,26 Milliarden USD wieder im Aufwind.
Marktvolumen von Casinos und Online-Glücksspiel weltweit bis 2022 (Bildquelle: Lena Graefe/https://de.statista.com)
Der gleichen Ansicht ist auch Maarten Haijer, Generalsekretär der European Gaming & Betting Association (EGBA). Er sieht den Glücksspielmarkt in Europa für die Zukunft sehr gut aufgestellt.
” Während der stetige Aufwärtstrend des Online-Glücksspiels anhält, erholt sich das traditionelle Glücksspiel von den häufigen Shutdowns der Casinos und Wettbüros in den letzten zwei Jahren.”– Maarten Haijer, Generalsekretär der European Gaming & Betting Association (EGBA),Artikel
Gesetzliche Neuregelung in Deutschland
In Deutschland hatte das Online-Glücksspiel lange Zeit einen schweren Stand. Die Gesetzgebung verfolgte einen restriktiven Weg und verbat Glücksspiele im Netz. Das könne wiederum den nicht-regulierten Mark begünstigt haben.
Nach Angaben des HRI seien allein im Jahr 2015 knapp 2,2 Milliarden Euro in die Taschen nicht-lizensierter Glücksspielanbieter im Netz geflossen. Den größten Anteil hätten dabei die Online-Casinos mit 1,17 Milliarden Euro ausgemacht.
Es soll viel Geld in den Schwarzmarkt geflossen sein. (Bildquelle: Ibrahim Boran auf Unsplash)
Seit dem 01. Juli 2021 gilt in der Bundesrepublik der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der den hiesigen Markt liberalisiert und somit einen Wandel eingeläutet hat.
Zentraler Bestandteil des neuen Regulierungsansatzes ist die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Sie fungiert als übergeordnete Kontrollinstanz auf dem Glücksspielmarkt und ist unter anderem für die Lizenzvergabe verantwortlich. Mit ihrer Hilfe soll die Nachfrage nach Glücksspielen in Deutschland in den regulierten Markt kanalisiert werden. Auf diese Art und Weise möchte die Regierung illegale Anbieter verdrängen und den Schwarzmarkt eindämmen.
Der Glücksspielmarkt entwickelt sich ständig weiter, sowohl in Deutschland als auch international. Viele Länder haben erst vor einigen Jahren ihre Gesetzgebung an den technologischen Fortschritt angepasst, der wiederum ein hohes Tempo vorgibt. Es bleibt entsprechend abzuwarten, was die Zukunft bringt.
