Dicke Preisgelder bei der WSOP 2023 – der Fiskus freut sich über Poker-Steuern

Die Finanzbehörden vieler Länder dürfen sich nach der WSOP 2023 in Las Vegas auf Mehreinnahmen freuen – denn in vielen Staaten müssen Pokerspieler nach Gewinnen hohe Steuerabgaben machen. Ausnahmen gibt es nur wenige, jedoch können zum Beispiel die beiden britischen Finalisten Toby Lewis und Dean Hutchison von diesen profitieren.

Schild mit der Aufschrift Taxes liegt auf zahlreichen Dollar-Scheinen.

Auch die Gewinner des WSOP Main Event 2023 in Las Vegas müssen hohe Steuern zahlen. ©Karolina Grabowska/Pexels

WSOP 2023 Main Event Sieger Weinman muss blechen

Beim Klang der Buchstaben IRS ringen bei Poker-Profis in den USA in der Regel die Alarmglocken – immerhin fließt ein großer Teil der Preisgelder, die bei dem Poker-Event in Las Vegas ausgezahlt werden, in die Taschen des Internal Revenue Service. Der diesjährige Gewinner des Main Events, Poker-Profi Daniel Weinman, muss wohl ungefähr $5.520.000 (€4.983.456) an den US-amerikanischen Fiskus abtreten.

Auch Gewinne aus dem Online-Pokerspiel (hier: in der Variante “Texas Hold’em”) können als Einkünfte aus Gewerbebetrieb der Einkommensteuer unterliegen.Bundesfinanzhof, Bundesfinanzhof: Bundesfinanzhof

Poker-Gewinne: Hohe Summen gehen an den Staat

Insgesamt bekommt der IRS von den amerikanischen Finalisten Daniel Weinman, Steven Jones und Adam Walton über $9.600.000 (€8.666.880). Aber auch der Großteil der weiteren Finalteilnehmer aus anderen Ländern sind vor Zahlungen an den Staat nicht gefeit. Ruslan Prydyk (Ukraine), Juan Maceiras (Spanien) und Daniel Holzner (Italien) zahlen ebenfalls beträchtliche Steuerabgaben in ihren jeweiligen Heimatländern.

Wie sieht es mit Poker-Steuern in Deutschland aus?

Der deutsche Pokerspieler Jan-Peter Jachtmann, der beim WSOP Main Event 2023 einen beachtlichen vierten Platz erreichte, muss besonders tief in die Tasche greifen. In Deutschland muss er als professioneller Pokerspieler ungefähr die Hälfte seines Gewinns an Vater Staat abtreten. Lediglich die beiden Briten Toby Lewis und Dean Hutchison haben nach ihrem Finaleinzug Glück und müssen von ihren Gewinnen aufgrund der britischen Gesetze keine Steuern auf ihre Pokergewinne zahlen.

In Deutschland gilt Poker rechtlich nicht als reines Glücksspiel – vielmehr ist der Gesetzgeber der Meinung, dass der Erfolg beim Poker größtenteils von individuellen Fähigkeiten abhängt. Ein Pokerspieler, der seinen Lebensunterhalt hauptsächlich durch das Pokerspiel verdient, unterliegt der Einkommensteuerpflicht für gewerbliche Einkünfte.

Niet- und nagelfest ist die Gesetzeslage allerdings nicht. Eine handfeste Definition eines professionellen Pokerspielers gibt es nicht – stattdessen werden Einzelfallentscheidungen getroffen. Nimmt ein Spieler etwa regelmäßig an Turnieren teil, kann dies als Indiz für die Professionalität seiner Tätigkeit gewertet werden und zu einer Steuerpflicht führen.

Steuerflucht unter deutschen Poker-Profis verbreitet

Auch die meisten Poker-Profis fliegen nicht unter dem Radar des Finanzamts und müssen im Falle eines hohen Gewinns tief in die Tasche greifen. Davon sind auch die Gewinner des WSOP Main Events 2023 nicht ausgenommen. Besonders hart betroffen sind regelmäßig deutsche Profis. Deshalb haben sich in der Vergangenheit einige deutsche Spieler, wie zum Beispiel Koray Aldemir, in andere Länder abgesetzt, wo sie keine oder nur niedrige Steuern zahlen müssen.

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