DraftKings-CEO Jason Robins fürchtet keine Konkurrenz durch den Markteintritt von Sportwetten-Anbieter ESPN Bet
Im Rahmen der diesjährigen Craig-Hallum Online Gaming Conference hat Jason Robins, CEO des US-amerikanischen Sportwetten-Anbieters DraftKings, die Markteinführung des neuen Konkurrenten ESPN Bet kommentiert. Er wolle den Anbieter “genau im Auge behalten”, sehe aber keine Gefahr für sein Unternehmen.
DraftKings zeigt sich selbstbewusst
Den kometenhaften Start von ESPN Bet im US-amerikanischen Sportwettenmarkt, bei dem sogar ein Rekord von DraftKings geknackt worden war, habe Jason Robins relativ gelassen hingenommen.
Laut dem Fachmagazin iGaming Business habe sich Robins vielmehr kämpferisch gezeigt [Artikel auf Englisch] und erklärt, dass DraftKings seinen Weg trotz der aufkeimenden Konkurrenz unbeirrt weitergehen wolle:
Wir haben schon viele Wellen des Wettbewerbs erlebt. Ich denke, wir gehen davon aus, dass dies ein wettbewerbsintensiver Markt ist. Wir müssen weiterhin für den Kunden kämpfen und großartige Produkte entwickeln. – Jason Robins, CEO von DraftKings, Quelle: iGaming Business
Getreu dem alten Motto, dass Konkurrenz das Geschäft belebe, sehe Robins sogar Chancen dafür, dass ESPN Bet nicht nur Marktanteile für sich beanspruchen, sondern die Größe des Marktes erhöhen könne.
Robins habe zudem angemerkt, dass DraftKings bei der Eroberung von Marktanteilen viel schneller Erfolge erzielt habe, als ursprünglich angenommen. Dies sehe er als Bestätigung dafür, dass das Angebot von DraftKings die Kunden wirklich überzeuge und sich langfristig am Markt behaupten dürfte.
ESPN Bet sei nicht der erste Anbieter, der versucht habe, in den attraktiven Markt einzudringen. Viele potentielle Konkurrenten seien dabei durch aggressives und manchmal sogar irrationales Wettbewerbsverhalten aufgefallen. Dies erwarte Robins von ESPN Bet aber nicht, die öffentlich einen langfristigen Plan kommuniziert hätten.
Informationen zu DraftKings
DraftKings wurde 2012 gegründet und ist nach FanDuel der größte Sportwetten-Anbieter in den USA. Im Jahr 2016 wollten die beiden Unternehmen sogar fusionieren, was damals aufgrund eines zu hohen Marktanteils kartellrechtlich abgelehnt wurde.
Das Hauptgeschäft von DraftKings sind sogenannte Fantasy-Wetten, bei denen nicht auf Resultate, sondern auf die Performance von Spielern gewettet wird. Darüber hinaus fungiert DraftKings aber auch als klassischer Buchmacher.
Mittlerweile arbeiten 4.200 Mitarbeiter für DraftKings und der Jahresumsatz, den die rund 2,3 Millionen Kunden bringen, liegt bei knapp 3 Milliarden US-Dollar (ca. 2,78 Milliarden Euro). Seit 2020 ist das Unternehmen sogar an der Börse gelistet und hat mit NBA-Legende Michael Jordan auch einen prominenten Investor aus der Sportwelt.
Glauben die Anleger weiter an DraftKings?
Es erscheint nicht verwunderlich, dass Jason Robins in seiner Rolle als CEO der neuen Konkurrenz von ESPN Bet kämpferisch entgegentritt, zumal DraftKings noch nicht profitabel wirtschaftet.
Zwar habe das Unternehmen im Jahresvergleich mehr Umsatz erzielt, mehr Kunden gewonnen und den Nettoverlust verringert, aber es sei noch weit davon entfernt, schwarze Zahlen zu schreiben.
Große Nervosität bei den Anlegern scheint sich trotz der aufkeimenden Konkurrenz durch ESPN Bet jedoch nicht einzustellen. Der Kurs der DraftKings-Aktie hat Ende Oktober 2023 nochmals sprunghaft zugelegt und bewegt sich seitdem tendenziell seitwärts.
Man darf gespannt sein, welche Folgen der Markteintritt von ESPN Bet für die etablierten Anbieter haben wird und ob sich die Theorie von Jason Robins bewahrheiten könnte, dass ESPN Bet die Größe des Gesamtmarktes positiv beeinflussen werde.