Illegales Glücksspiel im Hinterzimmer: Razzien in Mönchengladbach und Stuttgart
Ermittler finden in Hinterzimmern von Gaststätten oder sogar in Privathäusern immer wieder illegale Spielautomaten, Glücksspielzubehör, Geld, Waffen und Drogen. Bei Razzien in Mönchengladbach und Stuttgart sollen jüngst diverse Automaten sowie Bargeld beschlagnahmt worden sein. Auch sei es zu Vernehmungen gekommen.
Verstecktes Casino in Mehrfamilienhaus aufgeflogen
In der Schillerstraße im Gründerzeitviertel von Mönchengladbach haben Ermittler bereits am Mittwochabend Räumlichkeiten durchsucht. Einem Bericht der Rheinischen Post zufolge, habe es sich dabei um ein unscheinbares Mehrfamilienhaus gehandelt.
In der Nachbarschaft habe man bereits vermutet, dass in dem Gebäude etwas nicht mit rechten Dingen vor sich gegangen sei. Immer wieder seien Gruppen von Menschen vor dem Gebäude beobachtet worden. Dies sei einigen Nachbarn verdächtig vorgekommen.
Dass hier vielleicht illegale Geschäfte gemacht werden, habe ich mir schon häufiger gedacht. Das ist hier in der Gegend quasi ein offenes Geheimnis.– Anwohnerin der Schillerstraße, Quelle: Rheinische Post
In der durchsuchten Wohnung sei die Polizei auf Spielautomaten und einen automatisierten Roulette-Tisch gestoßen. Alle Gegenstände seien konfisziert und aus dem Gebäude gebracht worden. Von den sieben anwesenden Personen seien die Personalien aufgenommen worden.
Was sind die Motive für das Betreiben illegaler Glücksspielangebote?
Die Ermittler haben mit recht unterschiedlichen Formen des illegalen Glücksspiels in Deutschland zu kämpfen. Den Betreibern geht es vermutlich in erster Linie darum, Geld zu verdienen. Doch häufig decken die Ermittler noch weitere Details auf.
Durch den Glücksspielstaatsvertrag ist das Aufstellen von Spielautomaten oder das Veranstalten anderweitiger Glücksspiele ohne eine entsprechende Lizenz verboten. Während diese Maßnahme dem Spielerschutz zugutekommen soll, fürchten einige Politiker, dass die strengen Regeln den Schwarzmarkt fördern könnten.
Bei ihren Ermittlungen müssen die Beamten zudem herausfinden, welche weiteren kriminellen Handlungen mit dem Betreiben eines illegalen Glücksspielangebotes verbunden sein könnten. Oft wird den Tätern die Geldwäsche, die Steuerhinterziehung oder die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. An diesen Vorwürfen bemessen sich auch etwaige Strafen.
Immer wieder Vorfälle – auch in Stuttgart
Nicht nur in Nordrhein-Westfalen haben die Ermittler scheinbar jede Menge zu tun, um die Ausbreitung des illegalen Glücksspiels in Hinterzimmern einzudämmen. In den Stuttgarter Nachrichten wurde berichtet, dass in der Nacht zum Sonntag einen illegalen Glücksspielbetrieb in einer Cannstatter Gaststätte aufgedeckt habe.
Während des Einsatzes in Stuttgart seien 20 Personen in der Gaststätte angetroffen worden. Ob diese alle am Glücksspiel teilgenommen haben, wird nicht spezifiziert. Allerdings habe die Polizei Spielkarten, Jetons und tausende Euro Bargeld sicherstellen können. Diese habe den bestehenden Verdacht erhärtet, dass in der Gaststätte regelmäßig Glücksspiele betrieben worden seien.
Meldungen zu Razzien gegen das illegale Glücksspiel schaffen es jeden Monat in die Medien. Ein Ende lässt sich nicht absehen und es kann davon ausgegangen werden, dass die Ermittler bereits neue Objekte und Vereinigungen im Visier haben könnten, die bisher lediglich unter Beobachtung stehen.