Norwegen: Internetanbieter dürfen künftig DNS-Server-Adressen von illegalen Glücksspielseiten blockieren
Die norwegische Glücksspielbehörde Lottstift hat grünes Licht für eine DNS-Blockierungs-Kampagne erhalten. Demnach dürfen Internetanbieter Webseiten blockieren, die zu illegalen Glücksspielseiten gehören. Die Regelung tritt ab 2024 in Kraft.
Illegale Glücksspielseiten können nicht mehr aufgerufen werden
Wer in Norwegen eine nicht-lizenzierte und somit illegale Glücksspielseite aufrufen möchte, soll dies bald nicht mehr tun können. Denn ab 2024 sollen illegale Glücksspielseiten blockiert werden [Link auf Norwegisch]. Die norwegische Regierung soll einen entsprechenden Vorschlag der Glücksspielbehörde Lottstift genehmigt haben.
“Ab Januar 2024 werden Websites, die illegale Glücksspiele in Norwegen anbieten, voraussichtlich über das DNS blockiert.”– Henrik Nordal, Direktor Lottstift, Reggeringen.no
In der Praxis soll es dann so aussehen, dass die User vom Internetprovider daran gehindert werden, die entsprechende Seite aufzurufen.
Im Rahmen des Glücksspielvertrages in Deutschland, können Internetprovider ebenfalls zu Sperren illegaler Glücksspielseiten aufgerufen werden.
Strenge Regularien in Norwegen
In Norwegen gibt es ein strenges Glücksspielgesetz. So sind dort zum Beispiel nur Glücksspiele des staatlichen Unternehmens Norsk Tipping AS erlaubt. Darüber hinaus dürfen auch nur Wetten auf Trabrennen der staatlichen Stiftung Norsk Risktoto abgegeben werden. Die beiden genannten Unternehmen verfügen über eine offizielle Glücksspiellizenz.
Wer die Angebote anderer Anbieter in Anspruch nimmt, bewegt sich in einer juristischen Grauzone. Ein ähnliches Szenario gab es bis vor einiger Zeit auch noch in Deutschland, bevor der neue Glücksspielstaatsvertrag im Jahr 2021 in Kraft trat.
Durch die neue, ab 2024 geltende Regelung, soll es den Spielerinnen und Spielern künftig nicht mehr möglich sein, nicht-lizenzierte Seiten aufzurufen.
Weitere Maßnahmen geplant
Neben der Einführung der DNS-Blockierung soll die norwegische Glücksspielbehörde auch noch weitere Maßnahmen planen. So soll es zum Beispiel eine Informations-Kampagne rund um das Glücksspiel geben, da viele Norweger nicht wüssten, welche Glücksspielangebote erlaubt sind und welche nicht.
Doch bereits vor der Umsetzung der DNS-Blockade soll es Maßnahmen geben. So sollen unlizenzierte Anbieter bis dahin unter Beobachtung stehen. Auch sollen Schritte geplant sein, nach denen illegale Anbieter im Zuge der Regularien juristisch belangt werden und unter Umständen auch Geldstrafen erhalten könnten.
Spielsucht in Norwegen problematisch
Laut Nordal soll Spielsucht in Norwegen ein großes Problem sein. Demnach sollen mehr als 50.000 Norwegerinnen und Norweger bereits ein Spielsuchtproblem haben, während sich mehr als 120.000 in Gefahr befänden, ein solches Problem zu entwickeln.
Man muss abwarten, wie die technische Umsetzung dieser Vereinbarung funktioniert und wie illegale Glücksspielanbieter bis zum Inkrafttreten sanktioniert werden.