ITIA sperrt vier Tennis-Funktionäre wegen Korruption: Manipulationen mit dem Ziel des Sportwetten-Betruges aufgedeckt
Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) hat Geldstrafen und Sperren gegen vier Funktionäre verhängt, die Verstöße gegen das Tennis Anti-Corruption Program (TACP) begangen haben sollen. Sportwetten-Betrug soll ein Motiv für das manipulative Verhalten gewesen sein.
Manipulierte Ergebnisse und verzögerte Eingaben
Die Tennis-Funktionäre Edvinas Grigaitis (LTU), Givi Khudoiani (GEO), Arsen Movsisyan (ARM) und Manuel Sperger (AUT) seien wegen Spielmanipulation im Tennis verurteilt worden [Seite auf Englisch], wie die ITIA auf ihrer Website mitteilt.
Während die ersten drei genannten Funktionäre von der unabhängigen Anhörungsbeauftragten Janie Soublière sanktioniert worden seien, habe Sperger eine direkte Strafe der ITIA akzeptiert, nachdem er bereits in Österreich gerichtlich wegen Spielmanipulation verurteilt worden war.
Grigaitis habe Daten zu absolvierten Spielen während offizieller Turniere zu spät übermittelt oder manipuliert, um sich oder anderen einen Vorteil bei Sportwetten zu verschaffen. Dafür werde er für drei Jahre gesperrt.
Khudoiani und Movsisyan hätten in den Jahren 2019 und 2020 unter Verfolgung einer ähnlichen Strategie zusammengearbeitet. Seit knapp zweieinhalb Jahren seien sie bereits suspendiert gewesen. Gegen Movsisyan werde eine fünfjährige Sperre verhängt und Khudoiani sei sogar für 14 Jahre vom Wettkampfbetrieb ausgeschlossen. Er müsse zudem eine Strafe von 25.000 USD (ca. 23.000 Euro) entrichten.
Sperger sei bereits vor dem Strafgericht in Innsbruck (Österreich) verurteilt worden und habe zugegeben, in den Jahren 2016 und 2017 Spielstände zu Wettzwecken manipuliert zu haben. Er habe eine Strafe von sieben Jahren und sechs Monaten akzeptiert und auf die Einschaltung von Janie Soublière verzichtet.
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Was ist die ITIA?
Die ITIA ist eine unabhängige Organisation, die gegründet wurde, um die Integrität des professionellen Tennissports weltweit zu fördern, zu verbessern und zu schützen.
Sie ist seit 2021 die Nachfolgerin der Tennis Integrity Unit (TIU), die 2008 im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den russischen Tennisprofi Nikolai Dawydenko gegründet wurde.
Die ITIA verhängt jedes Jahr Strafen und Sperren gegen Tennisspieler, aber auch gegen Funktionäre oder Schiedsrichter. Ihre Aktivitäten zielen auf die Vermeidung von Doping, Korruption und Spielmanipulation ab.
Erst im November waren sieben belgische Tennisprofis gesperrt worden. Auch ein Stuhlschiedsrichter wurde für über 10 Jahre vom Turnierbetrieb ausgeschlossen.
Die sanktionierten Funktionäre dürften für die Dauer ihrer Sperre keine Tennis-Events mitorganisieren oder besuchen, die von den Mitgliedern der ITIA ausgerichtet werden. Dazu gehören alle Turniere der ITF-, ATP- und WTA-Tour.
Man darf gespannt sein, ob die ITIA ihren Kurs auch in diesem Jahr fortsetzen und viele Strafen und Sperren erteilen wird. Die ATP habe zudem angekündigt, in Kooperation mit dem Unternehmen Sportradar die Überwachung von Turnieren zu verbessern. Es scheint also intensiv daran gearbeitet zu werden, die Integrität des Tennissports zu erhöhen.