Frauen mit Glücksspiel Problemen finden in Schottland kaum geschlechterspezifische Hilfsangebote

Für Frauen mit Spielsuchtproblemen seien in Schottland nur wenige Betreuungsangebote und spezifische Therapieformen verfügbar. Die Wohltätigkeitsorganisation Simon Community Scotland sieht dies problematisch, da die Anzahl an Frauen mit Spielsucht in Schottland in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sei.

Frau mit traurigem Blick

Hilfsangebote für Frauen mit Spielsucht und einem problematischen Spielverhalten fallen in Schottland zu gering aus. (Symbolbild) © ge/pixabay.com

Schottland liegt in der Betreuung von Frauen mit Glücksspielsucht stark zurück

Laut einem Artikel von gamblinginsider [Bericht auf Englisch] seien in Schottland immer mehr Frauen von einem problematischen Spielverhalten und drohender Spielsucht betroffen.

Die geschlechtsspezifischen Hilfsangebote seien zu gering. Schottland liege im Vergleich sogar acht Jahre hinter England, wenn es um die Spielsuchtprävention für Frauen gehe. Es sei dringend erforderlich, zu handeln, um dem negativen Trend entgegenzuwirken.

Glücksspielsucht bei Frauen habe ähnlich negative Auswirkungen wie auf Männer. Trotzdem sei eine geschlechterspezifische Behandlung notwendig, da sich die Ursachen für die Suchterkrankung zwischen Männern und Frauen unterscheiden können.

Private und berufliche Probleme seien häufig die Folgen. Daher sei es umso wichtiger, dass ausreichende Betreuungsmöglichkeiten für spielsüchtige Frauen in Schottland geschaffen werden.

Spezifische Maßnahmen für Frauen gegen Spielsucht in Großbritannien

Die Spielerschutzorganisation GamCare aus Großbritannien bietet ein umfassendes Hilfsprogramm für Frauen mit Spielsuchtproblemen an.

Mittlerweile seien 35 % der Hilfesuchenden weiblich, die sich mit Spielsuchtproblemen an GamCare wenden. Bei der National Gambling Helpline seien die Anrufer zu 23 % Frauen, die wegen ihrer anhaltenden Spielprobleme in Kontakt träten. In vielen Fällen sei es den Frauen aus Scham nicht möglich, sich Freunden oder Verwandten anzuvertrauen

Bei rund einem Fünftel der Hilfesuchenden, die sich in eine Therapie begeben, handle es sich ebenfalls um Frauen. Die Gründe für Spielsucht bei Frauen können laut GamCare vielseitig sein. Traumata, häusliche Gewalt und ein Gefühl der sozialen Isolation seien häufige Ursachen, warum ein problematisches Spielverhalten bei Frauen auftrete. Daher sei es umso wichtiger, geeignete Therapieformen zu finden, um Spielsucht bei Frauen nachhaltig zu bekämpfen.

Mögliche Gründe für steigende Zahlen von Frauen mit Spielsucht

Die Gründe für Frauen mit Spielsucht können laut Lorraine McGrath (Geschäftsführerin von Simon Community Scotland) vielseitig sein. Neben Problemen im familiären und sozialen Bereich sehe sie die Glücksspielindustrie in der Verantwortung.

Glücksspielwerbung im Fernsehen und Werbeanzeigen in den Sozialen Medien würden die Gefahren des Glücksspiels verherrlichen und den Frauen einen falschen Eindruck vermitteln. Es würde nicht genug darauf hingewiesen, dass die Teilnahme am Glücksspiel mit Verlusten verbunden sein kann. Außerdem sei sich McGrath sicher, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Obdachlosigkeit und Spielsucht bei Frauen gebe.

Die geschlechterspezifische Behandlung sei wichtig, um den Ursprung der Krankheit zu erkennen und die geeigneten Therapieformen zu finden. Individualität spiele bei der Behandlung von Spielsucht eine wichtige Rolle.

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