Keine Konsequenzen trotz Gesetzesverstoß: Litauische Behörden sehen von einer Strafe gegen Glücksspiel-Betreiber Betsafe ab
Die litauische Glücksspielbehörde habe laut eigener Aussage bei Betsafe einen Verstoß gegen das geltende Glücksspielgesetz festgestellt. Obwohl ein Spiel ohne die benötigte Lizenz angeboten wurde, soll es keine Strafe geben, da Betsafe vollständig an der Aufklärung des Sachverhaltes mitgewirkt habe.
Betsafe soll Sic Bo ohne Glücksspiel-Lizenz angeboten haben
Zwischen dem 02. und 04. Januar 2023 sei das Spiel Sic Bo von Ezugi bei Betsafe verfügbar gewesen [Artikel auf Englisch]. Der Online Glücksspielanbieter Lošimų strateginė grupė UAB, der als Betsafe operiert, habe jedoch keine Lizenz für dieses Spiel gehabt. Damit habe es gegen das litauische Glücksspielgesetz Artikel 16, Absatz 5, Punkt 5.1 verstoßen.
Mitte Juli habe es eine detaillierte Untersuchung gegeben, wie der Vorsitzende der Glücksspielbehörde in Litauen erklärte. Dabei sei der Verstoß festgestellt und Betsafe kontaktiert worden.
Bei der Untersuchung sei herausgekommen, dass Betsafe einem Spieler Gewinne aus Sic Bo ausgezahlt habe. Auch dies sei dementsprechend ein Verstoß gegen die geltenden litauischen Gesetze gewesen.
Mildernde Umstände dank Kooperation
Die litauische Glücksspielbehörde soll den Vorfall inzwischen als „unerheblich“ bezeichnet haben und wolle deshalb keine Strafe aussprechen. Das lege vor allem daran, dass Betsafe während der Untersuchung vollständig an der Aufklärung mitgewirkt habe.
Deshalb gebe es mildernde Umstände: Betsafe habe alle notwendigen Informationen bereitgestellt und mit den Behörden kooperiert. Dem Betreiber werde außerdem zugutegehalten, dass es bislang keinen ähnlichen Vorfall gegeben habe.
Des Weiteren habe die Glücksspielbehörde erklärt, dass Betsafe keine Gewinne aus dem widerrechtlich angebotenen Spiel erzielt habe und auch keinem Spieler geschadet wurde. Auf dieser Grundlage habe man entschieden, keine Strafe oder Sanktionen gegen Betsafe zu verhängen.
Dass Betsafe einer Strafe entgehen kann, kommt überraschend, nachdem Baltic Bet vor wenigen Wochen zur Zahlung von ca. 16.700 Euro verurteilt wurde. Das Online-Casino habe auf seiner Website zwischen November 2022 und Februar 2023 Menschen aktiv zum Glücksspiel aufgefordert. Dies sei laut litauischem Gesetz jedoch verboten, weshalb die Strafe verhängt wurde.
Wie wichtig die Kooperation mit den Glücksspielbehörden sein kann, zeigt die angedrohte wöchentliche Millionenstrafe gegen den Glücksspielanbieter Gammix: Für ein nicht lizenziertes Angebot für Spieler in den Niederlanden sollen wöchentlich 1,47 Millionen Euro fällig werden.
Es bleibt abzuwarten, ob es auch in Zukunft in verschiedenen europäischen Ländern mildere Urteile aufgrund von kooperativem Verhalten geben wird.