Künftig keine Kreditkartenzahlungen mehr beim Glücksspiel in Australien
In Australien soll es künftig nicht mehr möglich sein, per Kreditkarte für Glücksspiel zu bezahlen. Die Regelung ist Bestandteil des Interactive Gambling Amendment Bill 2023, der im September vorgestellt wurde. Die Umsetzung soll jedoch nicht sofort erfolgen.
Kreditkartenverbot als Maßnahme zum Spielerschutz
Australische Glücksspielkunden müssen sich in Zukunft auf einschneidende Maßnahmen einstellen. So soll es in wenigen Monaten nicht mehr möglich sein, die Kreditkarte im Glücksspiel als Zahlungsmittel zu nutzen. Der australische Senat soll die Gesetzgebung bereits gebilligt haben [Link auf Englisch].
“Dies ist eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Kunden und ihrer Angehörigen, die es den Menschen erleichtert, ihr eigenes Spielverhalten unter Kontrolle zu halten. Sie wird das bestehende Angebot der RWA-Mitglieder zur Verwaltung von Konten für sicheres Glücksspiel ergänzen, um den Kunden zu helfen, die Kontrolle über ihre Wetten zu behalten.”– Kai Cantwell, CEO, Responsible Wagering Australia (RWA), igamingbusiness.com
Das Kreditkartenverbot im Glücksspiel soll aber nicht unmittelbar in Kraft treten. Es soll eine Übergangsphase von sechs Monaten geben, in denen sich Kund:innen, Spieleentwickler und Zahlungsanbieter an die neuen Gegebenheiten anpassen können und sollen.
Weitere Regelungen Teil der neuen Gesetzgebung
In dem neuen Gesetzesentwurf soll es allerdings nicht nur um das Verbot von Kreditkartenzahlungen beim Glücksspiel gehen. Auch sollen Anbieter, die sich nicht an die Bestimmungen halten, mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 234.750 AUD (etwa 143.000 Euro) bestraft werden können.
Im Zuge dessen soll die Australian Communications and Media Authority (ACMA) mehr Einfluss bekommen. Sie soll dadurch in der Lage sein, neue und bestehende Sanktionsvorschriften umzusetzen und dafür Sorge tragen, dass Strafen an die Unternehmen ausgesprochen werden, die sich nicht an das Kreditkartenverbot halten.
Kreditkartenverbot ist keine große Überraschung
Die geplante Umsetzung des Kreditkartenverbots für das Glücksspiel in Australien kommt nicht überraschend. Bereits im Dezember des Jahres 2019 soll der australische Bankenverband ein Treffen zum Thema Kreditkarten im Glücksspiel veranstaltet haben.
Diese Initiative soll bis März des Jahres 2020 gelaufen sein und auch die Frage behandelt haben, was Banken tun können, um Spieler besser zu schützen.
Die Forderung nach einem Verbot von Kreditkarten im Glücksspiel soll lauter geworden sein, nachdem bereits Großbritannien im Frühjahr des Jahres 2020 ein solches Verbot verhängt hatte.
Auch habe es bereits vor dem Gesetzesentwurf eigenverantwortliche Aktionen gegeben. So soll die Bankengruppe Bank Australia schon im Oktober 2021 verkündet haben, dass ihre Kontoinhaber Kreditkarten nicht länger zur Finanzierung von Glücksspiel einsetzen dürften.
Lotto und Keno vom Verbot ausgenommen
Cantwell soll sich indes nicht einverstanden damit gezeigt haben, dass bestimmte Spielformen wie Keno oder Lotterien von diesem Verbot ausgenommen sein sollen. Laut Cantwell hätten Spieler beim Keno und Lotto in Australien im Zeitraum 2020-21 mehr als 3,2 Milliarden AUD verloren (etwa 1,95 Milliarden Euro).
Abzuwarten bleibt, ob Lotto und Keno auch auf längere Sicht ihren Sonderstatus beibehalten werden.