Illegales Online-Glücksspiel: KSA ordnet Einstellung des Angebots eines Online Casinos an
Die niederländische Glücksspielbehörde KSA (Kansspelautoriteit) hat die Betreiberin der Webseite Betonline.ag aufgefordert, ihr Angebot für niederländische Kunden künftig nicht mehr zugänglich zu machen, da Blue High House keine Lizenz für das Glücksspiel in den Niederlanden besitze.
Bei Missachtung der Aufforderung drohen hohe Strafen
Der Anbieter muss das Angebot für niederländische Spieler einstellen [Link auf Niederländisch]. Die KSA habe herausgefunden, dass es zwischen Mai 2022 und Mai 2023 mehr als 130.000 Seitenzugriffe mit niederländischen IP-Adressen gegeben habe. Auch in der Registrierungsmaske seien die Niederlande als Wohnort des Spielers automatisch eingestellt sowie die Landesvorwahl +31 ausgewählt worden.
Sollte der Anbieter der Aufforderung nicht nachkommen, drohe eine Strafe von wöchentlich 43.000 Euro. Werde das Angebot dann noch immer nicht aus dem Netz genommen, drohe sogar ein Bußgeld von bis zu 129.000 Euro pro Woche.
Angebot ohne Lizenz verstößt gegen das Glücksspielgesetz
Das Glücksspielgesetz, welches das Spielen bei lizenzierten Online Casinos erlaubt, wurde 2019 verabschiedet und trat im Sommer 2021 in Kraft. Betonline.ag gehöre nicht zu den regulierten Anbietern, weshalb sich die KSA gezwungen sähe, weitere Schritte einzuleiten
Im laufenden Kalenderjahr würden die Niederlande außerdem planen, das System zur Prävention von Spielsucht um einige Punkte zu erweitern. Dazu sollen zum Beispiel Maßnahmen zum Jugendschutz gehören.
Werbeverbot für Glücksspiel im öffentlichen Raum seit 2023
In den Niederlanden ist seit dem 1. Januar 2023 die Werbung für Online-Sportwetten im öffentlichen Raum verboten. Hintergrund sei hierbei der Schutz vor Spielsucht. Bereits zuvor war ein Gesetz in Kraft, das Werbung verbietet, die an potenzielle Spieler zwischen 18 und 24 Jahren gerichtet ist.
Doch nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in anderen Ländern soll weniger intensiv für Glücksspiel, zum Beispiel Sportwetten, geworben werden. So hätten sich die Vereine der Premier League etwa darauf verständigt, ab 2026 auf der Trikotbrust nicht mehr für Sportwettenanbieter zu werben.
Ermittlungen gegen Blue High House seit 2021
Die KSA soll Blue High House bereits seit Ende 2021 auf dem Radar gehabt haben. Zu diesem Zeitpunkt habe die Regulierungsbehörde herausgefunden, dass Spieler aus den Niederlanden in der Lage gewesen wären, einen Account anzulegen, Einzahlungen zu tätigen sowie Wetten zu platzieren.
Bisher habe der Anbieter noch nicht von seinem Recht Gebrauch gemacht, auf das Urteil der KSA zu reagieren. Nicht zuletzt deshalb bleibt abzuwarten, ob und wann die Betreiberin ihr Angebot für Spieler aus den Niederlanden aus dem Netz nehmen wird.