Niederlande: Glücksspielbehörde KSA veröffentlicht neuen Aktionsplan zum sicheren Glücksspiel

Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat am 26. Februar ihre neue Agenda zum Thema Sicheres Glücksspiel vorgestellt. Darin präsentiert sie Themen, die mit besonders hohen Risiken für Spieler verbunden sind, und fasst in der Agenda zusammen, mit welchen Maßnahmen diese Risiken minimiert werden sollen.

Aufnahme eines Kanals in Amsterdam, Niederlande.

Werden die Maßnahmen der KSA das Glücksspiel tatsächlich sicherer machen (Symbolbild)? © iulian_ursache/pixabay.com

Aktionsplan mit Maßnahmen in vier Bereichen

Die KSA präsentiert in dem Aktionsplan für sicheres Glücksspiel [Link auf Niederländisch] Maßnahmen für das Jahr 2024. Die Behörde habe insgesamt vier Themen identifiziert, denen sie besondere Aufmerksamkeit schenken möchte.

Bei dem ersten Punkt handele es sich um die Überwachung der Fürsorgepflicht und Suchtprävention. Die Behörde wolle damit bezwecken, Spieler besser vor riskantem oder problematischem Glücksspiel zu schützen.

Darüber hinaus stehe auf der Agenda, die Kontrolle illegaler Online-Angebote zu verstärken. Die KSA habe sich das Ziel gesetzt, mindestens 90 Prozent aller Spieler vom legalen Glücksspielanbietern zu überzeugen. Damit wolle sie das illegale Glücksspiel in den Niederlanden schwächen.

Im Jahr 2024 wird die KSA weiterhin illegale Online-Aktivitäten und Glücksspielangebote untersuchen. Vorrang haben die illegalen Anbieter, die größte Reichweite unter den niederländischen Spielern haben und diese Spieler vom legalen zum illegalen Angebot locken., KSA, niederländische Glücksspielbehörde, KSA

Um diese Ziele umzusetzen, werde die KSA in Zukunft auf unterstützende Partner, unabhängigen Ermittlungen und Interventionen im physischen Bereich setzen. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden, der Polizei und weiteren Behörde soll in Zukunft auch das physische illegale Glücksspiel in den Niederlanden verstärkt verfolgt werden.

Der Aktionsplan nehme aber nicht nur die KSA, sondern auch die Glücksspielanbieter in die Pflicht. Diese sollen dazu verpflichtet werden, die für die Überwachung notwendigen Daten rechtzeitig, vollständig und genau an die Glücksspielbehörde zu übermitteln.

Weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des problematischen Glücksspiels

Die niederländische Regierung sowie die Glücksspielbehörde arbeiten seit einigen Jahren verstärkt daran, den Spielerschutz zu erhöhen. Seit dem 1. Juli 2023 ist Glücksspielwerbung in den Niederlanden im TV, im Radio sowie in Printform verboten.

Derzeit stimmt das niederländische Parlament darüber ab, ob ein komplettes Verbot von Glücksspielwerbung eingeführt werden soll. Demnach dürfe dann auch online keine Werbung für Glücksspiel mehr ausgespielt werden. Der Antrag habe für große Aufregung gesorgt und soll im Parlament hitzig diskutiert werden.

Die Glücksspielbranche befürchte Schäden durch die weitere Regulierung. Sie sei der Meinung, dass das legale Glücksspiel dadurch unattraktiver würde. Vertreter aus der Branche würden außerdem die Effektivität des geplanten Werbeverbots infrage stellen.

KSA will Spielerschutz erhöhen

Das oberste Ziel der KSA sei es, den Spielerschutz zu erhöhen. Die Behörde wolle dieses Ziel erreichen, indem das verantwortungsvolle Glücksspiel stärker in den Vordergrund gerückt werde. Dementsprechend würden in Zukunft Anbieter sanktioniert, die exzessives Glücksspiel dulden oder fördern.

Dabei handele es sich größtenteils um illegale Anbieter, gegen die die KSA auch weiterhin vorgehen werde. Die Behörde gibt in diesem Zusammenhang an, nicht-lizenziertes Glücksspiel jeglicher Art unterbinden zu wollen. Dazu würden unter anderem illegale Online-Anbieter sowie stationäre Wettbüros oder Spielhallen zählen, die sich nicht an die geltenden Gesetze halten würden.

Einen Punkt des Aktionsplans habe die KSA bereits umgesetzt. Dabei handele es sich um das Verbot von Cashback-Boni. Diese seien laut der Behörde gefährlich, da sie exzessives Glücksspiel fördern könnten. Die KSA habe Anbieter mit Cashback-Boni bereits abgemahnt. Bei weiteren Verstößen würden erhebliche Konsequenzen drohen.

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