Glücksspielanbieter Merkur Slots in Großbritannien zu Geldstrafe verurteilt

Die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) hat den zum deutschen Konzern Merkur Group gehörenden Glücksspielanbieter Merkur Slots UK zu einer Geldstrafe in Höhe von knapp 95.450 GBP (115.000 EUR) verurteilt. Grund: Ein Verstoß gegen Vorschriften zur sozialen Verantwortung.

Slot-Automaten in einem Casino.

Merkur Slots wurde in Großbritannien zu einer Geldstrafe verurteilt (Symbolbild). © Pavel Danilyuk/Pexels

Personal hat nicht eingegriffen

Laut iGamingBusiness [Link auf Englisch] habe die britische Glücksspielbehörde UKGC das Unternehmen Merkur Slots UK zu einer Strafe von 95.450 GBP verurteilt, nachdem es gegen Vorschriften zur sozialen Verantwortung verstoßen habe. Spezifisch gehe es um eine Spielhalle in Stockport, in der die 64-jährige Wendy Hughes zwischen dem 1. und 3. November 2023 insgesamt 1.981 GBP (2.379 EUR) verloren habe.

Die Betreiber hätten es damals versäumt, mit der krebskranken Spielerin zu interagieren, obwohl sie über längere Zeiträume an den Automaten gespielt habe. Damit habe Merkur Slots gegen die britischen Lizenzbedingungen verstoßen, die vorschreiben, dass Glücksspielanbieter gefährdete Spieler erkennen und Maßnahmen zur Schadensminimierung ergreifen müssten.

Frau mittlerweile an Krebs gestorben

Besonders brisant sei, dass es sich bei der betroffenen Spielerin um eine schwerkranke Frau gehandelt habe. Laut des Guardian [Link auf Englisch] habe sie an Lungenkrebs gelitten. Die Mitarbeiter hätten gewusst, dass sie immer wieder Geld abgehoben habe, um weiterzuspielen, und hätten ihr sogar einen Automaten reserviert.

Die soziale Rolle der UK Gambling Commission (UKGC)

Die UKGC ist die zentrale Regulierungsbehörde für Glücksspiel in Großbritannien. Sie wurde 2007 gegründet und überwacht sämtliche landbasierten und Online-Glücksspielanbieter im Land. Ihr Ziel ist es, den Glücksspielmarkt sicher und fair zu gestalten, Verbraucher zu schützen und kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche oder Betrug zu verhindern.

Ein besonderer Schwerpunkt der UKGC liegt auf der Durchsetzung von Regeln zur sozialen Verantwortung. Glücksspielanbieter sind verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um problematisches Spielverhalten zu erkennen und Spieler vor möglichen Schäden zu schützen. Dazu gehören unter anderem Identitätsprüfungen, Einzahlungslimits und die verpflichtende Interaktion mit gefährdeten Spielern. Bei Verstößen gegen diese Vorschriften kann die UKGC Geldstrafen verhängen oder Lizenzen entziehen.

Die Tochter der verstorbenen Frau habe als Reaktion auf den Vorfall schärfere Regulierungen für sogenannte Adult Gaming Centres gefordert und die Geldstrafe als zu gering kritisiert. Auch der UKGC-Chef Andrew Rhodes habe betont, dass nicht nur Online-Anbieter, sondern auch landbasierte Betreiber strenge Maßnahmen zur Verhinderung von Spielsucht umsetzen müssten.

Konsequenzen für Merkur

Merkur Slots habe sich während der Untersuchung des Falls durch die britischen Behörden kooperativ gezeigt und zugesichert, interne Maßnahmen zur Verbesserung des Spielerschutzes zu ergreifen.

Es handelte sich um einen eindeutigen Fall, in dem ein Betreiber die Vorschriften zum Schutz der Verbraucher vor Schäden nicht eingehalten hat. […] Alle Betreiber sollten sicherstellen, dass sie nicht nur über Strategien und Verfahren zur Schadensverhütung verfügen, sondern auch, dass das Personal wirksam geschult ist, diese zu befolgen und umzusetzen.”Andrew Rhodes, Chef der UK Gambling Commission (UKGC), iGamingBusiness

Das Unternehmen habe erklärt, dass es bereits Schulungen für seine rund 1.800 Mitarbeiter in die Wege geleitet und die internen Richtlinien bezüglich des Schutzes gefährdeter Spieler überarbeitet habe.

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