Microsoft verkündet Milliarden-Übernahme von Activision Blizzard

In der Gaming- und Gambling-Industrie kommt es immer wieder zu Übernahmen und Fusionen im Millionen- oder gar Milliarden-Bereich. Im heutigen Artikel handelt es sich um eine der größten Übernahmen in der Gaming-Branche, denn wie Gigant Microsoft am gestrigen Dienstag verkündete, wird das US-Entwicklerstudio Activision Blizzard in Zukunft übernommen. Wie viel die Firma von Bill Gates für den Entwickler von Call of Duty bezahlen muss und was das für den zukünftigen Spielemarkt bedeuten kann.

Es bleibt spannend abzuwarten, inwiefern sich die Übernahme seitens Microsoft in Zukunft auf den Gaming-Markt auswirken wird. ©Fábio Silva/UNSPLASH

Gaming-Hits nun im Besitz von Microsoft

Anfang dieses Jahrs hatten wir bereits über die Verzögerung der Übernahme 888 Holdings von William Hill berichtet. Im heutigen Artikel allerdings handelt es sich um eine Übernahme von einem ganz anderen Kaliber, denn wie Microsoft am Dienstag bekannt gab, wird der US-Spieleentwickler Activision Blizzard vom Tech-Giganten übernommen. Die Übernahme-Summe soll sich hierbei auf satte 68,7 Milliarden USD (60,5 Mrd. Euro) belaufen. Somit handelt es sich um eine der teuersten Firmen-Übernahme der Geschichte. Für den Hersteller der Videokonsolen-Reihe Xbox handelt es sich um einen unglaublich starken Deal. Der Spieleentwickler erwirtschaftet jährliche Einnahmen von über 6. Milliarden USD, doch auf diese hat es der Tech-Gigant wohl kaum abgesehen.

Rechte für Gaming-Besteller

Der jährliche Umsatz des US-Spieleentwicklers ist zwar immens hoch, doch dieser gilt für Microsoft nur als zweitrangig. Vielmehr wird vermutet, dass es dem Tech-Giganten darum geht, die eigenen Produkte mit Spielen von Activision zu pushen, während zeitgleich große Konkurrenz ausgestochen werden soll. Was die Spiele-Konsolen angeht, hatte Playstation dauernd die Nase vorne, doch der Kauf von Activision Blizzard könnte hierbei für große Veränderung sorgen.

Mit Call of Duty oder auch World of Warcraft verfügt Microsoft in Zukunft über die Rechte von 2 der populärsten Spiele weltweit. Außerdem gewährt dies dem Unternehmen auch Zugang zum Know-How des Entwickler-Studios, welches bekannte Spiele wie Starcraft, Overwatch oder auch Candy Crush entwickelte. Somit konnte Microsoft in der Kategorie Gaming einen großen Streich landen und das hauseigene Angebot mit attraktiven Spiele-Hits deutlich aufstocken. Zeitgleich besteht auch die Möglichkeit, die Konkurrenz aus Japan aufgrund eines Rechteentzugs deutlich zu schwächen.

Call of Duty bald Xbox-Exklusiv?

Viele Playstation 4 und 5 Besitzer fangen mit Sicherheit an zu bangen, dass sie künftig keinen Zugang zu Titeln wie Call of Duty und Diablo 4 auf ihrer Konsole erhalten werden. Allerdings hat sich der Chef von Microsoft Gaming, Phil Spencer, bereits zu den Befürchtungen der Playstation-Besitzer geäußert und gibt vorerst Entwarnung. Bei der Übernahme des Entwicklerstudios geht es keinesfalls darum, die Spieler von der Playstation-Plattform wegzulocken. Vielmehr wird es in Zukunft so sein, dass diese Spiele auch weiterhin für die Sony-Konsolen zur Verfügung stehen werden, während allerdings Xbox exklusive Inhalte und Boni erscheinen werden. Außerdem soll der Hauptfokus auf das eigene Produkt Xbox Games Pass gelegt werden, während das Cloud-Gaming weiter vorangetrieben werden soll.

Insider und Experten schließen sogar aus, dass Hits wie Call of Duty, Diablo 4, Overwatch und Co. bald Xbox-Exklusive sein werden, da sie auf der Sony-Plattform zu viel Umsatz generieren. Sollte Sony in Zukunft keine Recht mehr für derartige Spiele erhalten, so würde es auf beiden Seiten zu massiven Umsatz-Einbrüchen kommen, während eine Vielzahl von Spielern und Fans stark verärgert wäre. Folge dessen werden die Spiele in Zukunft weiterhin auf Playstation verfügbar sein. Voraussetzung hierfür allerdings ist, dass die beiden Tech-Konzerne nicht massiv aneinander geraten. In diesem Jahr müssen sich CoD-Fans zu 100% keine Sorgen machen, da die vollständige Übernahme von Activision Blizzard erst auf das kommende Geschäftsjahr 2023 geplant ist.