Umstrittener MMA-Kämpfer Conor McGregor will als irischer Präsident kandidieren

  • MMA-Kämpfer Conor McGregor kündigt seine Kandidatur als irischer Präsident an
  • Sein Besuch im Weißen Haus sorgt für Diskussionen
  • Irische Regierung distanziert sich von seinen Aussagen
  • Kandidatur gilt als unwahrscheinlich
Aufnahme von Conor McGregor (rechts) mit dem amerikanischen Verteidigungsminister Pete Hegseth (links) im Weißen Haus.

McGregor (rechts) wurde im März im Weißen Haus empfangen und traf dort US-Präsident Donald Trump und dessen Verteidigungsminister Pete Hegseth (links). © Wikipedia

McGregor stellt sich gegen die Migrationspolitik der EU

Conor McGregor, 36, sorgt erneut für Schlagzeilen. Der irische MMA-Kämpfer hat kürzlich angekündigt, als irischer Präsident kandidieren zu wollen [Link auf Englisch]. Er verfasste diesbezüglich einen Post in den sozialen Medien und sprach sich gegen die Migrationspolitik der EU aus.

Vor wenigen Tagen legte er mit einem weiteren Post nach. Er sei extrem zuversichtlich, dass seine Kandidatur gelingen werde. Sein Ziel sei es, dem irischen Volk seine Macht zurückzugeben und Korruption im Land zu bekämpfen. Er träume von einem freien Irland. Was er mit diesen Aussagen genau meine, ließ er offen.

Zudem sprach er sich auf Instagram gegen die Mainstream Medien aus:

Übersetzung: Vertraut nicht den Mainstream Medien. Sie werden von der Regierung mit unseren Steuern bezahlt, um uns zwangsweise mit Lügen, Betrug und Täuschung zu versorgen. Das echte Irland wird erwachen!

McGregor fordere außerdem konkrete Maßnahmen von der irischen Regierung. Sie solle unverzüglich den Menschenhandel einschränken, massenhaft kriminelle Immigranten abschieben und die Grenzen des Landes stärker sichern. Dieser Drei-Punkte-Plan müsse laut McGregor innerhalb weniger Tage umgesetzt werden.

McGregor als Verbündeter von Donald Trump?

Die politischen Ambitionen von MMA-Kämpfer Conor McGregor scheinen durch seinen kürzlichen Besuch im Weißen Haus [Link auf Englisch] beflügelt worden zu sein. Am St. Patrick’s Day empfing der amerikanische Präsident Donald Trump, 78, McGregor und seine Familie im Weißen Haus:

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von The White House (@whitehouse)

Übersetzung: Conor McGregor trifft Präsident Trump im Oval Office.

McGregor behauptete vor der Weltpresse, dass Irland kurz davor stünde, seine Identität zu verlieren und ländliche Städte von Migranten überrannt würden. McGregor präsentierte sich als Verbündeter Trumps gegen Einwanderung.

In den sozialen Medien postet McGregor beinahe tägliche Beiträge zu politischen Themen. Er fordere, dass die irische Regierung ihre Gelder ausschließlich für die irische Bevölkerung ausgeben solle. Er plane außerdem, irische Unternehmen wieder in irisches Eigentum zu verwandeln: Unter seiner Präsidentschaft sollen echte Iren wieder irischen Lohn erhalten.

Darüber hinaus befürworte McGregor einen Austritt Irlands aus der Europäischen Union.

Vom gefeierten MMA-Kämpfer zum Sexualstraftäter

Während McGregor zu Beginn seiner Karriere vor allem mit seinen sportlichen Auftritten für Schlagzeilen sorgte, häufen sich in den vergangenen Jahren Kontroversen rund um den MMA-Kämpfer. So wurde er mehrfach wegen Verkehrsdelikten festgenommen und wegen rassistischer Äußerungen angeprangert.

Im November 2024 musste er sich außerdem vor einem Dubliner Gericht wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verantworten [Link auf Englisch]. Obwohl McGregor die Tat bestritt, verurteile ihn das Gericht wegen Vergewaltigung. Er musste dem Opfer 250.000 € Schadensersatz zahlen. Zudem musste er auch die Gerichtskosten in Höhe von rund 1,5 Millionen EUR tragen.

Irische Regierung distanziert sich von McGregors Aussagen

McGregors Auftritt im Weißen Haus hat in Irland für heftige Kontroversen gesorgt. Dies führte dazu, dass sich der irische Premierminister Micheál Martin, 64, öffentlich gegen McGregor und seine Aussagen aussprach.

Er betonte, dass McGregors Äußerungen nicht die Ansichten des irischen Volkes widerspiegeln würden. Zudem stünden seine Aussagen in keinerlei Zusammenhang mit dem Geist des St. Patrick’s Day, der für Menschlichkeit, Freundschaft und Gemeinschaft stehe.

Martin betonte, dass McGregor zudem kein Repräsentant der irischen Regierung sei.

Auch eine mögliche Wahl als Präsident Irlands würde McGregor keinerlei politische Macht bringen, denn der irische Präsident hat lediglich eine repräsentative Funktion. Er ernennt zum Beispiel irische Botschafter und nimmt ausländische Botschafter in Irland in Empfang.

Deutet McGregor nächsten Kampf an?

McGregor galt jahrelang als Aushängeschild der UFC (Ultimate Fighting Championship). Doch mittlerweile hat McGregor seit vier Jahren keinen Kampf mehr bestritten – im Juli 2021 hatte er sich das Bein gebrochen [Video auf Englisch]:

Sein geplantes Comeback gegen Michael Chandler, 38, im Juni 2024 platzte.

Jetzt gibt es neue Gerüchte über ein Comeback von McGregor [Link auf Englisch]. Erst vor wenigen Stunden kündigte er an, gerne gegen den Sieger des Kampfes zwischen Michael Chandler und Paddy Pimblett, 30, kämpfen zu wollen. Dieser wird am 13. April stattfinden.

Experten rechnen McGregor keinerlei Chancen aus

Obwohl McGregor seine Kandidatur zum irischen Präsidenten massiv in den sozialen Netzwerken bewirbt, dürfte er laut Experten keinerlei Chancen auf Erfolg haben, überhaupt für die Wahl nominiert zu werden [Link auf Englisch]. Die nächste Präsidentschaftswahl in Irland ist für den 27. Oktober 2025 angesetzt.

Um nominiert zu werden, müssen mögliche Kandidaten die irische Staatsbürgerschaft haben und mindestens 35 Jahre alt sein. McGregor erfüllt beide Kriterien.

Er müsste zudem von mindestens 20 Mitgliedern des irischen Parlaments Oireachtas oder von vier irischen Verwaltungsbezirken nominiert werden. Dies gilt als extrem unwahrscheinlich.

Dies bestätigt auch Eoin O’Malley, Professor für politische Forschung an der Dublin City University:

“Es mag den Anschein haben, dass er außerhalb Irlands sehr beliebt ist. Innerhalb Irlands ist er nicht so beliebt. Er ist mit Sicherheit nicht so populär, wie bestimmte Social-Media-Plattformen Außenstehenden weismachen wollen.”Eoin O’Malley, Professor für politische Forschung an der Dublin City University, Euronews

Es wird sich zeigen, ob McGregor Unterstützung im Oireachtas für seine Kandidatur finden kann.

Ähnliche Beiträge