Großbritannien: Neue Glücksspiel-Regelungen zum Spielerschutz angekündigt

Die britische Gambling Commission (GC) und das Betting and Gaming Council (BGC) haben neue Regeln zum Schutz der Glücksspieler vor finanziellen Schäden bekannt gegeben.

Abbilldung einer verzweifelt aussehenden Frau an einem Slot mit Geldnoten.

Die britische Gambling Commission (GC) und das Betting and Gaming Council haben in Großbritannien neue Regeln zum Spielerschutz veröffentlicht. ©OnlineCasinosDeutschland.com/DALL-E

Neue Sicherheitsbestimmungen zum Spielerschutz in Großbritannien

Die neuen Sicherheitsregeln der GC und des BGC sollen laut einem Artikel des The Guardian [Link auf Englisch] bis Februar 2025 umgesetzt werden. Im Fokus sollen finanzielle Überprüfungen der Spieler stehen, um diese vor Verschuldung zu schützen.

Die Regeln zur Finanzprüfung und Risikobewertung verschiedener Spielergruppen sollen folgende Punkte umfassen:

Glücksspieler, die 500 GBP (584,55 EUR) oder mehr im Monat verlieren, sollen ab August zusätzlichen Kontrollen unterzogen werden. Laut der Gambling Commission soll der Schwellenwert ab 28. Februar 2025 auf 150 GBP (175,36 EUR) gesenkt werden. Das Whitepaper der Regierung [Link auf Englisch] hatte zuvor eine Grenze von 125 GBP (146,14 EUR) vorgeschlagen.

Neben der Bewertung des finanziellen Risikos bei einer Teilnahme am Glücksspiel soll auch die Kreditwürdigkeit der Spieler überprüft werden. Es werde jedoch davon ausgegangen, dass dies nur rund 20 % der Glücksspieler in Großbritannien betreffen würde.

Ab August sollen Glücksspielanbieter zusätzlich die Möglichkeit haben, öffentlich zugängliche Daten ihrer Spieler abzufragen und diese zur Einschätzung einer möglichen Spielsucht zu verwenden.

Zusätzlich soll eine Wartezeit zwischen den Spins an Online-Slots von mindestens fünf Sekunden vergehen. Funktionen wie der Turbo-Modus oder Slam Stop sollen aus dem Angebot der Glücksspielanbieter bis Februar 2025 entfernt werden. Auf visuelle Darstellungen und Soundeffekte soll bei einem Gewinn, der nicht über dem vorherigen Einsatz liege, ebenfalls verzichtet werden.

Aufgaben der Gambling Commission und des Betting and Gaming Council

Die Gambling Commission ist die offizielle Glücksspielbehörde in Großbritannien, die für die Regulierung und Lizenzierung der Glücksspielanbieter zuständig ist. Neben der Überwachung der Einhaltung der britischen Glücksspielregeln ist die Gambling Commission auch für den Spielerschutz und zur Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Spielsuchtproblemen zuständig. Eine Studie von GambleAware hat zudem gezeigt, dass rund zwei Drittel der betroffenen Spieler in Großbritannien ihre Spielsuchtprobleme verschweigen.

Das Betting and Gaming Council ist der Dachverband der britischen Wett- und Glücksspielbranche. Die Förderung von verantwortungsbewusstem Spielen und der Schutz von Minderjährigen gehören zu den wichtigen Aufgaben des BGC.

In Deutschland übernimmt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) diese Aufgaben. Nur Glücksspielanbieter auf der Whitelist der GGL dürfen ihr Spielangebot legal für Spieler in Deutschland anbieten. Parallelen zwischen Deutschland und Großbritannien bestehen unter anderem bei der 5-Sekunden-Regel. In Deutschland ist es seit dem Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2021 erforderlich, dass an den Online-Slots eine Wartezeit von mindestens 5 Sekunden zwischen den Spins vergeht.

Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Spielerschutzmaßnahmen in Großbritannien ihre gewünschte Wirkung zur Spielsuchtbekämpfung zeigen.

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