NFL ändert Strafenkatalog bei Verstößen gegen Glücksspiel-Kodex

Die National Football League (NFL) hat ihr Regelwerk für die Bestrafung von Verstößen gegen die Glücksspiel-Regeln abgeändert. Hierbei gibt es sowohl Lockerungen als auch Verschärfungen. So werden etwa Spieler, die auf dem offiziellen Vereinsgelände auf Sportarten außerhalb des Footballs wetten, künftig weniger hart bestraft.

American Football liegt auf dem Turf

In der NFL werden Verstöße gegen die Glücksspiel-Regeln künftig weniger hart geahndet. Anders schaut es bei Sportwetten auf Spiele der eigenen Liga aus. © Dave Adamson /unsplash.com

NFL-Profis wegen Verstößen gesperrt

In der Saisonpause sind einige NFL-Profis wegen Verstößen gegen die Glücksspiel-Regeln [Artikel auf Englisch] bestraft worden. So sollen die Profis Jameson Williams (Detroit Lions) und Nicolas Petit-Frere (Tennessee Titans) Sportwetten außerhalb der NFL platziert haben, während sie sich auf dem jeweiligen Vereinsgelände befunden haben. Die beiden Spieler hatten dafür eine Sperre von jeweils sechs Partien erhalten. Auch andere NFL-Spieler sollen gegen die Regeln verstoßen haben.

“Die NFL und die NFL Players Association setzen sich seit langem für den Schutz der Integrität des Spiels ein.”Gemeinsames Statement, Liga und Spielergewerkschaft, SBC Americas

Lockerungen und Verschärfungen bei Glücksspiel-Verstößen

Gemeinsam mit der Spielergewerkschaft der Liga, der NFLPA (National Football League Player’s Association), kam es nun zu einer Änderung des Strafenkatalogs. Wer sich beispielsweise künftig auf Vereinsgelände aufhalte und Sportwetten außerhalb der NFL platziere, werde künftig für zwei Partien gesperrt. Im Wiederholungsfall drohe allerdings eine Sperre von sechs Spielen. Sollte es danach noch einmal zu dem gleichen Verstoß kommen, könne eine Sperre von mindestens einem Jahr ausgesprochen werden. Williams und Petit-Frere haben Glück im Unglück und sollen ab sofort wieder spielberechtigt sein.

Spielergewerkschaften im US-Profisport

In jeder der vier großen US-amerikanischen Profi-Sportarten gibt es Spielergewerkschaften. Diese beinhalten in der Regel die Abkürzung der Liga sowie den Zusatz PA. Diese Abkürzung steht für Player’s Association</em, was so viel wie Spielergewerkschaft bedeutet. Im Football gibt es die NFLPA, im Eishockey die NHLPA, beim Basketball die NBAPA und im Baseball die MLBPA. Die Gewerkschaften setzen sich für die Belange ihrer Spieler ein, zum Beispiel bei Tarifverhandlungen.

Großes Aufsehen erregten zum Beispiel die sogenannten Lockouts in der NHL vor einigen Jahren. Hierbei sperrten die Club-Besitzer die Spieler aus. Die Saison 2006-07 musste komplett abgesagt werden, die Spielzeiten 1994-95 sowie 2012-13 konnten nur verkürzt durchgeführt werden.

Neben den Lockerungen gab es an anderer Stelle aber auch Verschärfungen. [Artikel auf Englisch] Wer auf NFL-Spiele setze, solle künftig eine Sperre von mindestens einem Jahr erhalten. Wurde sogar eine Sportwette platziert, bei der das eigene Team involviert war, soll eine Sperre von zwei Jahren greifen. Wer den Versuch unternehme oder vollende, ein Spiel zu manipulieren, müsse mit einer lebenslangen Sperre rechnen.

In der NFL gibt es bereits seit einiger Zeit einen Kodex, der illegales Glücksspiel eindämmen soll. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Anpassung des ursprünglichen Strafenkatalogs auf das Verhalten der Profis rund um Sportwetten auswirken wird.

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