Olympische Spiele Paris 2024: Sportarten, Kontroversen und aktuelle Sportwetten
In wenigen Tagen werden die Olympischen Spiele Paris 2024 beginnen. In der französischen Hauptstadt herrscht seit Tagen Ausnahmezustand und die letzten Vorbereitungen für die riesigen Spiele sind beinahe abgeschlossen. Wir fassen die wichtigsten Daten rund um Olympia 2024 zusammen und werfen dabei einen Blick auf die aktuellen Sportwetten sowie die größten Kontroversen.
Olympia 2024: Die wichtigsten Eckdaten
Die Olympischen Spiele 2024 sind neben der Fußball-Europameisterschaft das wichtigste Sportereignis des Jahres. Knapp zwei Wochen lang werden die besten Athletinnen und Athleten der Welt in spannenden Wettkämpfen um die Medaillen kämpfen.
Wir fassen vor dem Turnier die wichtigsten Eckdaten zusammen:
- Datum: 26. Juli – 11. August
- Austragungsort: Paris
- Eröffnungsfeier: 26. Juli, Stade de France
- Sportarten: 32
- Teilnehmer: 10.500
- Teilnehmende Nationen: 204
- Übertragung in Deutschland: ARD, ZDF
Welche Sportwetten gibt es für die Olympischen Spiele?
Für Fans von Sportwetten sind die Olympischen Spiele 2024 ein Highlight. Es werden Wettkämpfe in insgesamt 32 Sportarten ausgetragen. Dazu zählen unter anderem populäre Sportarten, wie Tennis, Basketball, Fußball und Radsport. Insgesamt werden über 400 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland an den Olympischen Spielen teilnehmen.
Deutsche Tennis-Fans können sich beispielsweise auf Alexander Zverev, 27, freuen. Nachdem der gebürtige Hamburger bei den letzten Olympischen Spielen eine Goldmedaille gewonnen hatte, fiebert er dem Wettbewerb auch in diesem Jahr entgegen.
Die Buchmacher sehen jedoch Carlos Alcaraz, 21, als Favoriten auf die Goldmedaille:
- Carlos Alcaraz: 2,50
- Jannik Sinner: 4,00
- Novak Djokovic: 4,30
- Alexander Zverev: 7,00
- Rafael Nadal: 12,00
Fußball-Fans können sich ebenfalls auf die Olympischen Spiele freuen. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich für die Spiele qualifiziert und wird ihr erstes Spiel am 25. Juli gegen Australien austragen. Obwohl die Olympischen Spiele 2024 erst am 26. Juli eröffnet werden, werden einige Wettkämpfe schon früher beginnen.
Horst Hrubesch, 73, der Trainer der Frauen-Nationalmannschaft wird bei den Spielen auf Lena Oberdorf, 22, verzichten müssen. Die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern München verletzte sich im letzten Spiel gegen Österreich und wird die Olympischen Spiele deshalb verpassen. Hrubesch sprach von einem herben Rückschlag für die Mannschaft.
Wer Wetten auf den Frauen-Fußball bei Olympia platzieren möchte, erhält dafür folgende Quoten:
- USA: 2,70
- Spanien: 3,00
- Frankreich: 6,00
- Deutschland: 13,00
- Brasilien: 15,00
- Japan: 15,00
Pariser Behörden lehnen mehr als 4.000 Akkreditierungsanträge ab
Obwohl die Olympischen Spiele noch nicht eröffnet worden sind, gibt es schon jetzt einige Kontroversen rund um die Veranstaltung. Gestern wurde bekannt, dass die Pariser Behörden über 4.000 Akkreditierungsanträge abgelehnt hätten. Die Gründe dafür seien unter anderem Verbindungen zu Islamisten, Spionageverdacht oder der Verdacht auf geplante Cyberangriffe.
Insgesamt hätten die Behörden mehr als eine Million Anträge bearbeitet. Jeder, der an den Olympischen Spielen 2024 beteiligt sei, habe einen solchen Akkreditierungsantrag stellen müssen. Das gelte sowohl für Athletinnen und Athleten, Trainer, Journalisten und viele weitere Personengruppen. Die abgelehnten Anträge sollen laut einem Bericht von Spiegel Sport insbesondere von Menschen aus Russland und Belarus gestellt worden sein.
Ist die Wasserqualität in der Seine gut genug?
Seit mehr als 100 Jahren ist es verboten, in der Seine zu schwimmen. Der Fluss hat eine Länge von insgesamt 777 Kilometern und mündet in der französischen Stadt Le Havre in den Ärmelkanal. Bei den Olympischen Spielen 2024 sollen verschiedene Athletinnen und Athleten durch die Seine schwimmen und darin Wettkämpfe austragen.
Die Wasserqualität scheint jedoch ein großes Problem zu sein. Bei den täglich durchgeführten Wasserkontrollen hätten die Behörden Bakterien, wie E.coli und Enterokokken in der Seine gefunden. Sie können zu Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und weiteren gesundheitlichen Problemen führen.
Die französischen Behörden arbeiten seit Jahren daran, die Seine zu säubern und auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Es seien rund 1,4 Milliarden Euro investiert worden, um den Verschmutzungsgrad radikal zu senken. So wurden beispielsweise ein Speicherbecken gegen Hochwasser, Kläranlagen und Schleusen errichtet, um Verunreinigungen zu vermeiden.
In den vergangenen Tagen gab es dennoch massive Kritik daran, dass die Sportlerinnen und Sportler in dem verschmutzten Wasser schwimmen sollen. Um zu beweisen, dass dies unproblematisch ist, ist die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, 65, in der vergangenen Woche selbst in der Seine geschwommen:
Die Athletinnen und Athleten seien aber dennoch skeptisch. Würden am Morgen der Wettkämpfe zu hohe Werte in der Seine gemessen, dann würden die Wettbewerbe auf den nächsten Tag verschoben. Die Teilnehmenden kritisieren, dass dieses Vorgehen ihre Vorbereitung auf den Wettkampf störe und ihre Konzentration unterbreche.
Mehr als 100 Athletinnen und Athleten mit Doping-Vergangenheit treten bei Olympia an
Nicht nur die Wasserqualität der Seine sorgt vor den Olympischen Spielen für Kritik. Von den 10.500 teilnehmen Sportlerinnen und Sportlern sollen mindestens 105 eine Doping-Vergangenheit haben. Das bedeutet, dass sie in der Vergangenheit bereits gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen haben.
Ein Beispiel dafür ist etwa die Tennis-Spielerin Simona Halep, 32. Bislang gewann sie unter anderem Wimbledon und die French Open und erspielte sich insgesamt ein Preisgeld von mehr als 40 Millionen US-Dollar (ca. 36,7 Millionen Euro).
Im Oktober 2022 wurde Halep suspendiert, da sich in ihrer Blutprobe von den US Open eine verbotene Substanz befand. Wegen eines weiteren Verstoßes in ihrem Athletenpass wurde sie für vier Jahre gesperrt. Die Sperre wurde jedoch vom Internationalen Sportgerichtshof auf neun Monate reduziert, sodass Halep bei den Olympischen Spiele 2024 dabei sein wird.
Auch Ruth Jebet, 27, die für Bahrain antritt, hat eine Doping-Vergangenheit. Nach zwei positiven Dopingtests erhielt sie im Jahr 2020 eine Sperre von insgesamt vier Jahren. Eine umfangreiche Reportage der ARD äußert zudem den Verdacht, dass 23 chinesische Schwimmerinnen und Schwimmer vor wenigen Wochen bei einem Wettbewerb in China positiv auf ein verbotenes Herzmittel getestet worden seien.
Japanische Turnerin wegen Konsum von Zigaretten und Alkohol aus dem Kader gestrichen
In den vergangenen Tagen gab es eine weitere Kontroverse rund um die Olympischen Spiele. Der japanische Verband hat Shoko Miyata, 19, aus dem Kader gestrichen. Miyata ist nicht nur die Teamkapitänin der japanischen Turnerinnen, sondern auch die Start-Turnerin der Nation.
Miyata werde vorgeworfen, gegen den Verhaltenskodex des japanischen Turnverbandes verstoßen zu haben. Die 19-Jährige habe vor dem Beginn der Olympischen Spiele geraucht und Alkohol getrunken. In Japan ist dies jedoch erst ab einem Alter von 20 Jahren erlaubt. Der japanische Verband kommentierte den Vorfall mit einem knappen Statement:
Nach ihrer Bestätigung und Gesprächen auf allen Seiten wurde entschieden, dass sie von den Olympischen Spielen abreisen wird.– Kenji Nishimura, Generalsekretär des japanischen Turnverbandes, Heute
Miyata galt als eine der größten Medaillenhoffnungen Japans. Im Jahr 2022 hat sie bei der Weltmeisterschaft in Liverpool, England, Bronze gewonnen. In diesem Jahr konnte sie bereits mehrere Titel gewinnen.
Ein Teil der Olympischen Spiele findet auf Tahiti statt
Es ist allgemein bekannt, dass die Olympischen Spiele 2024 in Paris stattfinden. Ein Teil der Wettbewerbe wird jedoch außerhalb der französischen Hauptstadt – und teilweise auch außerhalb des Landes – ausgetragen.
Einige Sportarten werden in anderen französischen Städten stattfinden. Die Fußball-Spiele finden etwa in Stadien in Nizza, Saint-Étienne und Marseille statt. Gesegelt wird in der französischen Küstenstadt Marseille.
Surferinnen und Surfern, die an den Olympischen Spielen 2024 teilnehmen möchten, steht eine wesentlich weitere Reise bevor. Insgesamt 24 Surferinnen und Surfer werden nach Tahiti reisen, um dort ihre Wettkämpfe auszutragen. Tahiti ist 15.700 Kilometer von Paris entfernt und befindet sich in Französisch-Polynesien. Es handelt sich um ein französisches Überseegebiet und ist damit sogar Teil der EU.
Die Veranstalter hätten sich das Ziel gesetzt, die Olympischen Spiele in ganz Frankreich auszutragen – dazu zählen auch die Überseegebiete. In Teahupo’o, der Südspitze Tahitis, soll es die besten, aber auch gefährlichsten Wellen geben.
Unter dem Wasser befindet sich ein Korallenriff. Stürzen Surferinnen und Surfer, dann sind Verletzungen an dem Riff wahrscheinlich. Diese sogenannten Reef Cuts können schwere Entzündungen hervorrufen. Mit Camilla Kemp, 28, und Tim Elter, 20, werden zwei deutsche Sportler nach Tahiti reisen und an den Surf-Wettbewerben teilnehmen.
Herbe Kritik: Verband verbietet französischen Athletinnen das Tragen eines Kopftuchs bei den Wettbewerben
Der französische Verband hat in den vergangenen Wochen für herbe Kritik und Kopfschütteln gesorgt. Der Verband hat entschieden, dass französische Athletinnen während der Wettbewerbe kein Kopftuch tragen dürfen. Dieses Verbot soll ausschließlich für französische Athletinnen gelten – nicht für Teilnehmerinnen aus anderen Ländern.
Das sogenannte „Kopftuchverbot“ wird inzwischen sogar von Menschenrechtsorganisationen, wie unter anderem Amnesty International, scharf kritisiert [Beitrag auf Englisch]:
Übersetzung: Die Werte der Olympischen Spiele sind Exzellenz, Respekt und Freundschaft. Vor allem das Gastgeberland sollte diese respektieren. Um dies zu erreichen, muss Frankreich das Hijab-Verbot im Sport aufheben.
Dem Verband wird Diskriminierung vorgeworfen:
Politikerinnen haben Frauen nicht vorzuschreiben, was sie anziehen sollen und was nicht. Genauso wenig dürfen Frauen gezwungen werden, sich zwischen dem Sport und ihrem Glauben entscheiden zu müssen.– Katharina Masoud, Expertin für Geschlechtergerechtigkeit, Intersektionalität und Antirassismus bei Amnesty International, Merkur
Amnesty International habe bereits einen offenen Brief an das IOC (Internationales Olympisches Komitee) verfasst, um die Diskriminierung zu stoppen. Das IOC sehe die Verantwortung jedoch bei der Politik. Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele 2024 macht es den Anschein, als bliebe das Verbot bestehen.
Besonders unverständlich dürfte diese Entscheidung sein, da in Frankreich rund 5 Millionen Muslime leben. Sie sollen 8,2 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Teilnehmerinnen aus anderen Ländern haben weiterhin das Recht, religiöse Kleidung während der Wettbewerbe zu tragen.
Trotz der zahlreichen Kontroversen ist die Vorfreude in Paris und ganz Frankreich riesig. Die Olympischen Spiele werden am kommenden Freitag mit einer großen Eröffnungsfeier auf der Seine starten. Die Pariser Behörden hoffen, ihre Stadt und ihr Land während der Spiele im besten Licht präsentieren zu können.