Pferderennen enden in Macau nach über 40 Jahren
Die Regierung von Macau hat bekanntgegeben, dass es zukünftig in Macau keine Pferderennen mehr geben wird. Der Vertrag mit dem Jockey Club in Macau soll im April 2024 auslaufen. Damit endet eine Pferderenn-Tradition nach über vier Jahrzehnten.
Betriebliche Schwierigkeiten sorgen für Aus der Pferderennen in Macau
Laut einem Artikel des Portals QUARTZ [Link auf Englisch] sollen finanzielle Probleme des Jockey Clubs in Macau zu dieser Entscheidung geführt haben. Der Jockey Club existiert seit 1991 und habe zuletzt mit großen betrieblichen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Weiterhin sollen die Pferderennen in Macau unter Einheimischen und Touristen zunehmend an Attraktivität verloren haben.
Die Macao Horse Race Company habe bereits im vergangenen Jahr die Beendigung des Vertrags mit der Regierung beantragt. Ursprünglich wurde die im Jahr 2018 getroffene Vereinbarung bis zum Jahr 2042 geschlossen [Link auf Englisch]. Hierzu äußerte sich Cheong Weng Chon, Minister für Verwaltung und Justiz in Macau:
Angesichts der Tatsache, dass diese Aktivitäten in den letzten Jahren für Anwohner und Touristen zunehmend an Attraktivität verloren haben, hat die Regierung nach gründlicher Recherche beschlossen, den Antrag der Macao Horse Race Company anzunehmen. – Cheong Weng Chon, Minister für Verwaltung und Justiz in Macau, QUARTZ
Zudem habe die Regierung in Macau keine weiteren Pläne, den Betrieb der Pferderennen öffentlich auszuschreiben. Die Macao Horse Race Company habe sich zudem im Zuge der Kündigungsvereinbarung dazu verpflichtet, die verbliebenen Rennpferde bis März 2025 an andere Standorte zu transportieren.
Pferderennen in Macau genießen eine lange Tradition
Der Pferderennen Sport genießt in Macau eine lange Tradition und kann bereits auf eine über 40-jährige Geschichte zurückblicken. Auch Pferdewetten wurden in der ehemaligen portugiesischen Kolonie abgegeben. Macao war in Asien ein großer Anlaufpunkt, da Wetten auf Pferderennen in China verboten sind. Pferdewetten haben seit Jahren ihren Anteil am Glücksspiel-Umsatz in Macao, der zuletzt fünfmal so hoch wie im Casino Paradies Las Vegas gewesen sein soll.
Trotzdem musste die Sportart in den vergangenen Jahren zahlreiche finanzielle Rückschläge hinnehmen, die letztendlich zum Ende der Pferderenn-Tradition in Macau geführt haben.
Die Macao Horse Race Company trug wöchentlich zwei Veranstaltungen mit jeweils 15 Rennen aus. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens und der geringer werdenden Nachfrage wurden in letzter Zeit lediglich fünf Rennen pro Veranstaltung ausgetragen.
Seinen Höhepunkt erlebte der Pferderennsport in Macau Anfang der 2000er Jahre. In dieser Zeit befanden sich über 1.200 Rennpferde in Macau, die regelmäßig an unterschiedlichen Rennveranstaltungen teilnahmen. Diese Zahl hat sich in der asiatischen Glücksspiel-Metropole Macau zuletzt auf lediglich 300 verbliebene Pferde reduziert.
Mitarbeitern des Macau Jockey Clubs drohen Entlassungen
Von der Beendigung der Pferderennen in Macau sind nicht nur die Trainer und Jockey, sondern auch die Mitarbeiter des Macau Jockey Clubs betroffen. Auch die Wettbüros werden ab April 2024 keine Pferdewetten mehr für die Pferderennen in Macau anbieten. Alle weiteren Sportarten und Wettmöglichkeiten bleiben jedoch weiterhin im Programm.
Es seien bis zu 570 Angestellte des Macau Jockey Clubs von einer Entlassung bedroht. [Link auf Englisch]. Dennoch habe es keine Ansatzpunkte gegeben, die Pferderennen in Marcau fortzusetzen. Hierzu äußerte sich erneut Cheong Weng Chon, Minister für Verwaltung und Justiz in Macau:
Die Regierung von Macau hat eine umfassende Analyse durchgeführt und festgestellt, dass Pferderennen nicht die beabsichtigten sozioökonomischen Vorteile gebracht haben.[…] Nach Ablauf des Vertrages wird es keine weitere öffentliche Ausschreibung für den Betrieb geben. – Cheong Weng Chon, Minister für Verwaltung und Justiz in Macau, MACAU-BUSINESS-COM
Weiterhin seien auch die Umsätze bei Pferdewetten für die Pferderennen in Macau deutlich zurückgegangen. Es wurden lediglich 43 % der Umsätze im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie erreicht.