Pferderennen in Irland: Gesetzesentwurf zu Sportwetten-Werbung sorgt für Aufruhr

Ein Gesetzesentwurf zum TV-Werbeverbot für Pferdewetten in Irland zu bestimmten Uhrzeiten versetzt die Pferderennsport-Branche des Landes in Aufruhr. 

Pferde mit Jockeys auf einer Rennstrecke

In Irland sorgt ein Gesetzesentwurf rund um Pferderennen für Aufsehen. Im Live-TV soll künftig nur noch zu bestimmten Zeiten Werbung für Sportwetten erlaubt sein. © Gene Devine /unsplash.com

Gesetz soll künftig keine Werbung für Sportwetten zu bestimmten Uhrzeiten erlauben

Hintergrund des Ärgers sei ein Teil des Gesetzesentwurfs, laut dem es künftig untersagt werden soll, in der Zeit von 5:30 Uhr morgens bis 21 Uhr abends Werbung für Sportwetten zu senden. Die Werbung an den Rennstrecken soll von diesem Gesetzesentwurf jedoch nicht betroffen sein. In Irland wurden übrigens erst vor einigen Monaten Änderungen an einem mehrere Jahrzehnte alten Glücksspielgesetz beschlossen.

Barry Gibson, Vorsitzender von Entain, derBesitzerin der Buchmachers Ladbrokes, zeigt sich wenig begeistert vom aktuellen Gesetzesentwurf und sieht die Zukunft von Pferderennen in Irland gefährdet.

“Man muss aufpassen, dass man sie nicht per Gesetz von der Bildfläche verschwinden lässt”Barry Gibson, Vorsitzender, Eintain, The Irish Times

Stattdessen plädiere er dafür, Details auszuarbeiten, wie man Werbung für Wetten kontrollieren könne.

Auch Racing TV, ein spezieller Abo-Kanal, der sich täglich mit Pferderennen beschäftigt, sehe in dem Gesetzesentwurf eine Gefahr. Racing TV ging sogar so weit und äußerte die Befürchtung, dass dies das Ende der Übertragungen dieses Sports in Irland bedeuten könne.

Pferderennen – eine irische Tradition

Pferderennen haben auf der Grünen Insel eine lange Tradition. In Irland gibt es insgesamt 26 Rennbahnen, zwei in Nordirland.

Auch für die Wirtschaft spielen Pferderennen in Irland eine große Rolle. So sollen in der Branche etwa 30.000 Menschen arbeiten. Darüber hinaus soll der Sport einen Umsatz von etwa 2,46 Billionen jährlich generieren. Vor allem in den ländlichen Gebieten Irlands ist Pferdesport beliebt und dort ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Die bekanntesten Rennen in Irland finden auf der Curragh- und Fairyhouse-Rennbahn statt. Bekannt ist auch das Punchestown-Festival, das jedes Jahr im April in Naas stattfindet.

Lukrativer Deal vor kurzem geschlossen

Erst im Mai habe es eine lukrative Vereinbarung zwischen der Racecourse Media Group und Sports Information Services gegeben, der sich einen Monat später auch fünf der insgesamt 26 Pferderennbahnen des Landes angeschlossen hätten. Der Deal soll ein Volumen von insgesamt 47 Millionen Euro haben und darüber hinaus garantieren, dass Pferderennen bis zum Jahr 2029 übertragen werden können.

James Browne, Staatsminister im Justizministerium, der für den Gesetzesentwurf zuständig ist, habe jedoch gesagt, dass alles, was am Bildschirm rund um Pferderennen zu sehen sei, auch künftig nach Einführung des Gesetzes zu sehen sein werde. Es ginge lediglich um die Sportwetten-Werbung zwischen den Rennen.

Es bleibt abzuwarten, ob der Gesetzesentwurf in seiner gegenwärtigen Form verabschiedet wird oder ob ein Kompromiss mit der Branche erzielt werden kann.

Ähnliche Beiträge