Spielersperren scheinen sich positiv auf Glücksspielsucht in der Schweiz auszuwirken
Spielersperren bei Online-Glücksspielanbietern sollen sich positiv auf Spielsucht und Überschuldung ausgewirkt haben. Eine Forschung der Universität Luzern habe gezeigt, dass Spielersperren von mindestens sechs Monaten den größten Effekt gezeigt hätten.
Seit 2022 über 12.000 Spielersperren in der Schweiz verhängt
Laut einem Artikel des Nachrichtenportals Blick haben sich Spielersperren in der Schweiz positiv auf Glücksspielsucht und die damit oft einhergehende Verschuldung ausgewirkt. Seit 2022 seien über 12.000 Sperren gegen Spieler mit Spielsuchtproblemen in der Schweiz verhängt worden. Spielersperren sind bereits seit 2002 im Schweizer Glücksspielrecht als Maßnahme verankert, um Spieler mit einem problematischen Spielverhalten vom gesamten Spielangebot auszuschließen.
Die Forscherin Suzanne Lischer aus Luzern gab an, dass die positiven Effekte jedoch erst ab einer Sperre von mindestens sechs Monaten eintreten würden. Die finanzielle Situation der Betroffenen habe sich aufgrund der Sperre entspannt und auch die Symptome für Spielsuchtprobleme seien abgeklungen. Im Vergleich wären bei Spielsüchtigen ohne Sperre hingegen keine Besserungen eingetreten. Sie wies außerdem darauf hin, dass eine kürzere Sperrdauer nicht den gewünschten Erfolg zeigen würde:
Es braucht eine gewisse Zeit, bis die Maßnahme Wirkung zeigt– Suzanne Lischer, Glücksspielforscherin aus Luzern, Blick
Wer mit einer Spielersperre belegt ist, kann weder das Online-Angebot der Glücksspielanbieter wahrnehmen, noch an Casinospielen in einer der Schweizer Spielbanken teilnehmen. Spieler in der Schweiz haben jedoch die Möglichkeit, bereits nach drei Monaten eine Aufhebung der Sperre zu beantragen.
In Deutschland greift das Spielersperrsystem OASIS
In Deutschland dient das Spielersperrsystem OASIS als wichtiges Instrument zum Spielerschutz. Alle Online Casinos, stationäre Spielbanken sowie legale Wettanbieter mit deutscher Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) sind an das Sperrsystem OASIS angebunden.
OASIS steht für Online-Abfrage Spielerstatus und ist im Zuge des deutschen Glücksspielstaatsvertrags aus dem Jahr 2021 in Kraft getreten. Spieler mit einem problematischen Spielverhalten können in die Sperrdatei aufgenommen und vom gesamten Spielangebot in Deutschland ausgeschlossen werden. Glücksspielanbieter sind dazu verpflichtet, die OASIS-Daten jedes Spielers abzufragen.
Dies gilt sowohl für Online-Anbieter als auch für Betreiber von stationären Spielbanken. Spieler haben jedoch auch die Möglichkeit, eine Selbstsperre zu veranlassen und sich eigenständig vom Spielangebot auszuschließen.
In Deutschland haben Spieler nach einer Sperrzeit von drei Monaten die Möglichkeit, eine Aufhebung zu beantragen. Der Antrag muss schriftlich beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht werden.
In der Schweiz ist somit ein positiver Trend hinsichtlich des Spielerschutzes durch das Sperrsystem zu erkennen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese positive Entwicklung weiter fortsetzen wird.