Berlin-Neukölln: Razzia in Clan-Lokal beendet illegales Glücksspiel
Das Berliner Ordnungsamt hat in der Nacht auf den 6. Januar eine illegale Glücksspiel-Runde in einem Lokal eines bekannten Clans entdeckt. Die hinzugerufene Polizei hat die Identitäten der 20 Männer vor Ort festgestellt und ist dabei außerdem auf große Summen Bargeld gestoßen. Ein Teil davon wurde beschlagnahmt.
Illegales Glücksspiel mit rund 16.000 Euro
Das Ordnungsamt des Berliner Bezirks Neukölln hat in der Nacht auf den 6. Januar Kontrollen des Jugend- und Nichtraucherschutzes in verschiedenen Lokalen durchgeführt. In der Fuldastraße soll ihnen ein Lokal mit abgeklebten Scheiben aufgefallen sein. Bei der Kontrolle sollen sie 20 Männer in flagranti bei einer illegalen Glücksspiel-Runde angetroffen haben.
Da sich auf den Tischen große Summen Bargeld befunden haben soll, habe das Ordnungsamt die Polizei hinzugerufen. Die Beamten sollen vor Ort zwischen 15.000 und 16.000 Euro gefunden haben. Ein Teilnehmer der Runde soll etwa 6.000 Euro in seinen Hosentaschen gehabt haben. Die Polizei soll einen Teil des Bargelds sichergestellt haben.
“Es geht beim illegalen Glücksspiel oft um viel höhere Summen, auch Fahrzeugbriefe hochwertiger Autos dienen als Einsatz. Selten werden diese Spielrunden in flagranti entdeckt.”Insider, Tagesspiegel
Die illegale Glücksspiel-Runde soll mit Würfeln und Karten gespielt haben. Da der Betreiber des Lokals über keine Glücksspiel-Lizenz verfüge, soll die Polizei verschiedene Verfahren gegen ihn und seine Gäste der illegalen Runde eingeleitet haben.
Wann ist eine Glücksspiel-Lizenz nötig?
Im Falle des Berliner Lokals soll der Betreiber keine Glücksspiel-Lizenz gehabt und sich somit strafbar gemacht haben. Wer Glücksspiel veranstaltet, daran teilnimmt, andere Teilnehmer anwirbt oder seine Lokalität dafür bereitstellt und keine Lizenz hat, macht sich laut § 284 und 284 Strafgesetzbuch wegen unerlaubten Glücksspiels strafbar. Es drohen Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu fünf Jahren.
Glücksspiel wird dadurch definiert, dass der Gewinn bzw. der Verlust vom Zufall abhängt und der Gewinn nicht unbedeutend ist. Ein „nicht unbedeutender Gewinn“ wird dabei an den Vermögensverhältnissen der Teilnehmer sowie anhand gesellschaftlicher Anschauungen festgelegt.
Lokal soll vom Al-Zein-Clan betrieben worden sein
Das Lokal, in dem die illegale Glücksspiel-Runde entdeckt worden sein soll, werde laut verschiedenen Medienberichten von dem deutschlandweit bekannten Al-Zein-Clan betrieben. Die Großfamilie sei nicht nur in Berlin, sondern auch in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aktiv.
Die Mitglieder des Clans sollen in der Vergangenheit vor allem in Berlin immer wieder mit Straftaten wie Raubüberfällen oder sogar Auftragsmorden aufgefallen sein. Welche Strafe den Betroffenen wegen der Teilnahme bzw. des Betriebes der illegalen Glücksspiel-Runde drohe, sei bislang nicht klar.