Ritchie Edhouse gewinnt die Darts European Championship 2024

Die Darts European Championship 2024 hat einen Überraschungssieger hervorgebracht: Der Engländer Ritchie Edhouse, 41, konnte sich in einem spannenden Finale gegen Jermaine Wattimena, 36, aus den Niederlanden durchsetzen. Bei der diesjährigen Darts-EM gab es zahlreiche unerwartete Ergebnisse und viel Spannung.

Aufnahme einer Darts-Scheibe mit drei Pfeilen.

Die Darts-EM hat für viele Überraschungen gesorgt (Symbolbild). ©aL3x92/pixabay.com

Edhouse schlägt Wattimena im Finale

Es war ein Finale, das wohl niemand erwartet hatte: Mit Ritchie Edhouse und Jermaine Wattimena standen beide Teilnehmer mit der niedrigsten Platzierung im Finale der Darts-EM. Edhouse konnte das Spiel mit 11:3 deutlich gegen Wattimena gewinnen. Für Edhouse ist es sein erster im Fernsehen übertragener Titelgewinn.

Er gewinnt ein Preisgeld von 120.000 GBP (ca. 144.204 EUR) und klettert auf der PDC Order of Merit [Link auf Englisch] um zehn Plätze nach oben. Damit rückt er zum ersten Mal in seiner Karriere in die Top 32 vor und belegt Rang 29. Somit ist er automatisch für den Grand Slam of Darts im November qualifiziert.

Nach dem Sieg zeigte Edhouse sich euphorisch:

Das ist unglaublich. Ich denke, das könnte ein Sprungbrett für mich sein, denn es schafft Selbstvertrauen und jetzt bin ich wirklich selbstbewusst und hungrig nach mehr!Ritchie Edhouse, Gewinner der European Championship 2024, PDC

Im Laufe des Turniers setzte sich Edhouse gegen starke Gegner durch. In der ersten Runde schlug er den Niederländer Gian van Veen, 22, mit 6:1 und spielte dabei einen Average von 109.48. In der zweiten Runde gewann er gegen den Engländer Michael Smith, 34, den Weltmeister von 2023, im Decider mit 10:9, ehe er im Viertelfinale Gary Anderson, 53, aus Schottland besiegen konnte.

Favoriten scheitern bei der Darts-EM

Die Darts-EM in Dortmund hatte vor dem Turnier mit zahlreichen großen Namen für Spannung gesorgt. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem der amtierende Darts-Weltmeister Luke Humphries, 29, aus England, das englische Darts-Wunderkind Luke Littler, 17, den Niederländer Michael van Gerwen, 35, den Waliser Gerwyn Price, 39, und viele weitere Superstars der Darts-Szene. Viele von ihnen schieden jedoch schon früh aus.

In der ersten Runde scheiterte Gerwyn Price an dem Nordiren Daryl Gurney, 38. Der Schotte Peter Wright, 54, der Titelverteidiger der European Championship, erwischte einen schlechten Tag und verlor in seiner ersten Partie mit 0:6 gegen den späteren Finalisten Jermaine Wattimena.

Auch Luke Littler, der bei den Buchmachern vor dem Turnier als Favorit gegolten hatte, schied bereits in der ersten Runde aus. Er verlor mit 4:6 gegen den Engländer Andrew Gilding, 53.

Die Überraschungen blieben nicht aus: In der zweiten Runde schieden Michael Smith und Michael van Gerwen überraschend aus. Im Viertelfinale war das Turnier dann auch für Gary Anderson und Luke Humphries beendet. Wattimena konnte Humphries sensationell mit 10:4 schlagen [Video auf Englisch]:

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von PDC Europe (@pdceurope)

Übersetzung: Sensationeller Wattimena. Er besiegt Luke Humphries mit 10:4 in einer wirklich erstaunlichen Leistung und erreicht damit das Viertelfinale in Dortmund! Unglaubliche Szenen hier!

Somit hat die Darts-EM 2024 nicht nur für viel Spannung, sondern auch für viele überraschende Ergebnisse gesorgt.

Keine Chance für die deutschen Spieler

Für die deutschen Spieler verlief die European Championship 2024 ebenfalls nicht wie geplant. Gabriel Clemens, 41, und Michael Schindler, 28, schieden vor heimischem Publikum bereits in der ersten Runde des Wettbewerbs aus. Clemens verlor mit 1:6 gegen van Gerwen und hatte keine Chance gegen den dreimaligen Darts-Weltmeister. Martin Schindler musste sich dem Niederländer Dirk van Duijvenbode, 32, mit 3:6 geschlagen geben.

Besser lief es hingegen für Ricardo Pietreczko, 30. Er konnte sein Erstrunden-Match gegen den Australier Damon Heta, 37, im Decider mit 6:5 gewinnen. In der zweiten Runde setzte er sich souverän mit 10:3 gegen Andrew Gilding durch.

Im Viertelfinale traf Pietreczko dann auf den Niederländer Danny Noppert, 33. Beide spielten auf hohem Niveau: Es stand 9:9 und die Partie ging in den Decider. Noppert zeigte die besseren Nerven und konnte das Spiel mit 10:9 gewinnen.

Spieler üben öffentliche Kritik

Die Darts-EM hat dank der vielen spannenden Spiele für viel Begeisterung beim Publikum gesorgt. Gleichzeitig gibt es aber auch Kritik an dem Turnier. In den vergangenen Tagen haben sich einige Darts-Spieler irritiert geäußert, da das Format des Wettbewerbs ungewöhnlich ist.

Normalerweise werden im Darts Sätze gespielt. Gewinnt ein Spieler drei Legs, dann gewinnt er auch den Satz. Je nach Turnier und Runde wird dann beispielsweise im Modus Best of 5 gespielt – der Spieler, der zuerst drei Sätze für sich entscheidet, gewinnt auch das Spiel.

Bei der Darts-EM in Dortmund wurde allerdings nicht in Sätzen gespielt, was für die Spieler sehr ungewöhnlich ist und ihren Spielrhythmus durcheinander bringt. Im Finale wurde beispielsweise Best of 21 Legs gespielt.

Nicht nur das Format wird kritisiert: Michael van Gerwen zeigte sich nach seinem Ausscheiden bei der European Championship wütend über die Bedingungen in der Westfalenhalle. Er sei der Meinung, dass die Türen der Halle geöffnet gewesen seien, als er gespielt hat. Dies hätte sich negativ auf sein Spiel ausgewirkt, weswegen er die PDC im Interview nach dem Spiel harsch kritisierte:

Es ist viel Wind auf der Bühne. Und sie lernen es einfach nicht, sie lernen es einfach nicht. Jeder Darts-Experte kann sehen, wie meine Pfeile stehen. Und dann sagen sie, dass alle Türen geschlossen waren. Nun, die können mich mal, nichts davon ist wahr. Und das führt dann zu Irritationen. Dann sagen sie, du musst doch profund genug sein, um damit umzugehen. Aber ich habe meine Grenzen. Die PDC kann sich hinter den Ohren kratzen, denn das ist nicht das erste Mal.Michael van Gerwen, Darts-Spieler, Focus

Wann findet das nächste Turnier statt?

Das nächste Darts-Turnier der PDC wird bereits am Mittwoch, den 30. Oktober beginnen: die PDC Players Championship. In Leicester, Großbritannien, wird die Vorrunde ausgetragen, bei der alle Top-Spieler dabei sein werden. Auch einige deutsche Spieler, wie Gabriel Clemens oder Martin Schindler, werden nach Leicester reisen. Die Endrunde wird dann ab dem 22. November gespielt.

Im November folgen dann einige weitere Turniere, ehe Mitte Dezember bereits die Paddy Power World Darts Championship beginnen wird.

Ähnliche Beiträge