Scientific Games trennt sich vom eigenen Lotto-Business

In der Glücksspiel-Welt kam es in den letzten Wochen und Monaten zu jede Menger Bewegung. Insbesondere die Gerüchte-Küche über mögliche Übernahmen brodelt derzeit heiß. Während die einen ein Geschäft kaum noch lukrativ führen können, kaufen andere ein um ihre Umsätze noch weiter zu steigern. Beim US-amerikanischen Glücksspiel-Unternehmen Scientific Games kam es nun ebenfalls zu weitreichenden Änderungen, weshalb der Glücksspiel-Anbieter sich von seinem Lotto-Geschäft trennt. Wie viel das Business einbringt, wer der Abnehmer ist und welche Gründe für den Verkauf aufgeführt werden.

Bargeld als Symbol für den Kauf von SG Lottery durch Brookfield.

Es bleibt spannend abzuwarten, was sich bei Scientific Games in Zukunft noch ändern wird und ob es zu weiteren Verkäufen kommt. ©Vitaly Taranov/UNSPLASH

Schuldentilgung der Grund für den Verkauf

Am vergangenen Mittwoch gab Scientific Games auf der eigenen Homepage bekannt, dass das eigene Lotto-Business vollständig verkauft wird. Abnehmer hierbei wird die Investmentfirma Brookfield Business Partners sein, welche sich das Lotto-Geschäft satte 6 Milliarden USD (5,2 Mrd. Euro) kosten lässt. Für Scientific Games handelt es sich um ein äußerst lukratives Geschäft, wie CEO Barry Cottle erklärt. Hierbei betont er, dass der Verkauf entscheidend für eine schnelle Umsetzung ihrer Strategie ist, das eigene Portfolio zu optimieren und die Bilanz schnell zu entschulden. Außerdem möchte Scientific Games auch selbst Investitionen tätigen, um das eigene Wachstum in Zukunft voranzutreiben.

Ein weiterer Grund für den Verkauf an Brookfield Business Partners ist die rasche Zahlungsabwicklung. Demnach erhält Scientific Games einen Großteil des Kaufpreises in Bar. Allem Anschein nach bekommt der US-amerikanische Glücksspiel-Anbieter gleich 5,8 Mrd. USD auf einen Schlag bezahlt, während weitere 225 Mio. USD an erfolgsabhängigen Prämien über die kommenden beiden Jahre dazukommen. Aus diesem Grund gilt der Verkauf des Lotto-Geschäfts als Win-Win-Situation, da für die Anteilseigner der Wert maximiert werden kann, während im Gegenzug die Komplexität des eigenen Geschäfts deutlich abnimmt.

Schuldenberg drastisch reduzieren

Die 6 Mrd. USD Einnahmen kann Scientific Games sehr gut gebrauchen, denn aktuell kommt der Konzern auf Verbindlichkeiten in Höhe von 9,5 Mrd. USD. Aus diesem Grund gilt der Verkauf als äußerst lukratives Geschäft, um die eigene Bilanz deutlich zu verbessern. Zudem gilt der Verkauf des Lotto-Geschäfts nicht als einzige Lösung zur Bilanzaufbesserung. Bereits im September wurde die hauseigene Sportwetten-Marken OpenBet für 1,2 Milliarden USD verkauft. Allerdings war der Abnehmer mit der Endeavor Group Holdings ein anderer.

Brookfield erweitert das Lotto-Portfolio

Für die Investmentfirma Brookfield Business Partners gilt der 6 Mrd. USD schwere Einkauf allerdings nicht als Einstieg in die Lotto-Branche. Vielmehr kooperiert das Unternehmen bereits mit über 130 Lotto-Gesellschaften in über 50 verschiedenen Ländern. Mit dem Neuerwerb von Scientific Games soll nun das Lotto-Geschäft ausgeweitet werden, während Brookfield Zugang zu deren innovativen Technologien erhält.

Außerdem konnten sich beide Firmen darauf einigen, dass das Lotto-Geschäft in Zukunft unter derselben Marke SG Lottery weitergeführt wird. Auch der Firmensitz des Hauptquartiers soll in Atalanta bleiben, weshalb Mitarbeiter keine weitreichenden Veränderungen fürchten müssen. Vielmehr werden lediglich kleine Veränderungen an der Unternehmensstruktur durchgeführt.

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