Snooker-Spieler Michael White verliert Lizenz nach Verurteilung wegen häuslicher Gewalt

Die WPBSA hat dem walisischen Snooker-Spieler Michael White, 33, mit sofortiger Wirkung seine Snooker-Lizenz entzogen. White ist vergangene Woche zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden ist, nachdem er vor Gericht gestanden hatte, seine Lebensgefährtin in zwei Fällen körperlich angegriffen zu haben.

Aufnahme von Michael White beim Paul Hunter Classic 2016.

Nach dem Gewinn zweier Ranglistenturniere ging die Karriere von Michael White bergab. © Wikipedia

WPBSA entzieht White die Snooker-Lizenz

Die World Professional Billiards & Snooker Association (WPBSA), der Weltverband für Snooker und English Billiards, sowie die WST haben am 11. Juli ein Statement bezüglich der Verurteilung Whites [Link auf Englisch] veröffentlicht. Darin bestätigen sie, dass White zu einer Haftstrafe von 36 Monaten verurteilt worden sei.

Die WPBSA habe ihn daraufhin umgehend als Mitglied des Verbandes entfernt. Es habe ein Notfall-Meeting der Verantwortlichen gegeben, in dem White die Mitgliedschaft entzogen worden sei. Er werde demnach auch von der Weltrangliste der WST entfernt. Er habe jedoch das Recht, innerhalb von 21 Tagen Berufung gegen die Entscheidung einzureichen.

Die WPBSA und die WST kommentierten den Fall mit folgenden Worten und sprechen sich damit entschieden gegen Gewalt aus:

Die WPBSA toleriert ein solches Verhalten eines Mitglieds nicht und hat sofort Maßnahmen ergriffen, um Michael White als Mitglied der WPBSA zu entfernen., Weltverband für Snooker und English Billiards, WPBSA

White hat Lebensgefährtin mehrfach körperlich angegriffen

Wie unter anderem die BBC berichtet [Link auf Englisch], habe das Gericht Michael White wegen mehrfacher häuslicher Gewalt angeklagt. White sei zu zwei Einzelstrafen von jeweils 17 und 19 Monaten sowie einer Geldstrafe von lediglich 230 EUR verurteilt worden. Er habe sich schuldig bekannt.

Ein dritter Anklagepunkt sei fallen gelassen worden. Dass er versucht habe, seine Lebensgefährtin zu strangulieren, hätte von dem Gericht nicht nachgewiesen werden können. Es heißt, White habe seine Lebensgefährtin über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr mehrfach körperlich angegriffen.

Frühes Ende einer vielversprechenden Karriere

Michael White zählte zu Beginn seiner Snooker-Karriere als vielversprechendes Talent. Bereits im Alter von neun Jahren erzielt er sein erstes Century Break. Nachdem er verschiedene walisische Juniorenturniere gewonnen hatte, erhielt er mit 15 Jahren einen Startplatz auf der Main Tour. Es dauerte anschließend einige Jahre, bis White sich im professionellen Snooker etablieren konnte.

Ab der Saison 2011/2012 steigerte er seine Leistung kontinuierlich und erreichte zwischenzeitlich Platz 15 der Weltrangliste. Im Laufe seiner Karriere gewann er zwei Ranglistenturniere: die Indian Open 2015 und das Paul Hunter Classic 2017. Er erreichte darüber hinaus einmal das Viertelfinale der Snooker-Weltmeisterschaft.

Danach ließ seine Leistung jedoch nach und White rutschte auf der Weltrangliste ab. Er schied bei vielen Turnieren frühzeitig aus und konnte sich nicht mehr für die WST qualifizieren. Er habe deshalb eine Anstellung als Paketbote angenommen, um seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können.

Kann White seine Snooker-Lizenz durch Berufung retten?

Artikel 24.3 der Satzung der WPBSA besagt, dass Mitglieder 21 Tage lang Zeit haben, um gegen die Entscheidungen des Verbandes Berufung einzulegen. Auch Michael White hat dieses Recht und könnte demnach versuchen, seine Snooker-Lizenz zu retten. Aufgrund seiner Haftstrafe für ein gewalttätiges Delikt könnten seine Chancen jedoch relativ gering ausfallen.

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