Spanische Glücksspielaufsicht sanktioniert 30 Glücksspielanbieter und spricht Strafen in Höhe von 71 Millionen Euro aus
Das spanische Verbraucherministerium hat in einer Pressemitteilung vom 8. November erklärt, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2023 insgesamt 30 Glücksspielanbieter durch die Glücksspielaufsicht sanktioniert worden sind. Die Höhe der ausgesprochenen Strafen beläuft sich auf knapp 71 Millionen Euro.
30 Sanktionen, 71 Millionen Euro Strafgelder, 14 Sperren
Das spanische Verbraucherministerium erklärt, dass bei 30 Anbietern Verstöße gegen die geltenden Gesetze festgestellt worden seien. Die eine Hälfte soll schwere Verstöße begangen haben, die andere sogar schwerwiegende.
15 Anbieter sollen schwerwiegende Verstöße begangen haben, weshalb 14 neben einer hohen Geldstrafe eine zweijährige Sperre zum Betreiben von Glücksspiel in Spanien erhalten haben sollen.
Es soll sich dabei um Anbieter von Online-Glücksspiel und -Sportwetten handeln. Die verhängten Strafen sollen sich auf 71,433 Millionen Euro belaufen und auf dem spanischen Glücksspielregulierungsgesetz [Link auf Spanisch] basieren. Die meisten Betreiber, denen schwerwiegende Verstöße vorgeworfen wurden, sollen demnach eine Strafe von etwa 5 Millionen erhalten haben. Dabei soll es sich um ausländische Anbieter handeln, die Glücksspiel ohne die benötigte spanische Lizenz angeboten hätten.
Bei der zweiten Gruppe, die schwere Verstöße begangen haben soll, seien hingegen Strafen von etwa 1,3 Millionen pro Anbieter ausgesprochen worden. Dabei handele es sich um Anbieter mit einer spanischen Lizenz, die jedoch andere Verstöße begangen haben sollen.
Online-Glücksspiel in Spanien boomt
Unter den sanktionierten Glücksspielanbietern in der ersten Hälfte des Jahres 2023 sollen sich auch Online-Anbieter befinden. Der spanische Glücksspielmarkt wächst seit Jahren und ist deshalb für viele Betreiber sehr attraktiv.
Vor allem Online Casinos und Online Poker sind in Spanien besonders beliebt. Im Jahr 2020 betrug der Umsatz von Spielautomaten beispielsweise 51,9 Millionen Euro, was einen Anstieg von mehr als 30 Prozent zum Vorjahr bedeutete. Auch Live Roulette ist in Spanien auf dem Vormarsch: Der Umsatz stieg im Jahr 2020 um 75,7 Prozent an.
Verstöße gegen Einzahlungslimits und Verifizierungen
Einige der sanktionierten Anbieter sollen gegen die Regelungen für die Einzahlungslimits verstoßen haben. Ihnen werde vorgeworfen, Spielern die Erhöhung ihres Einzahlungslimits ermöglicht zu haben, obwohl seit der letzten Erhöhung noch nicht die vorgeschriebenen drei Monate vergangen seien.
Des Weiteren sollen einige sanktionierte Anbieter ausländischen Spielern ohne die benötigte Verifizierung die Teilnahmen an Glücksspiel ermöglicht haben. Ein weiterer Vorwurf soll die Gewährung von Boni ohne entsprechende Berechtigung gewesen sein.
Es bleibt abzuwarten, wie viele Verstöße das spanische Verbraucherministerium in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 feststellen wird.