Spanische Insel Mallorca im Fokus illegaler Sportwetten

Die beliebte Ferieninsel Mallorca ist Schauplatz eines internationalen Wettskandals. Mehrere Ermittlungsbehörden, darunter die spanische Nationalpolizei sowie Interpol, sollen insgesamt 23 Personen in Gewahrsam genommen haben. Auch ein bekannter spanischer Wettexperte soll unter den Festgenommenen sein. Die Beteiligten seien bereits seit 2020 beobachtet worden.

Grau-Schwarzer Fußball auf dunklem Hintergrund

Im Bereich von Sportwetten ist es auf der spanischen Insel Mallorca zu einem großangelegten Betrugsskandal gekommen. (Symbolbild) © Joshua Hoehne/unsplash.com

Spanischer Wettexperte unter den Verdächtigen

Auf Mallorca seien im Zuge eines Betrugsskandals bei Sportwetten 23 Personen festgesetzt worden. Darüber hinaus seien mutmaßlich weitere 300 Personen, die auf der Insel leben, in den Skandal verwickelt. Dies berichtet die Zeitung Ultima Hora [Link auf Spanisch].

Der spanische Wettexperte Juan Gayá soll ebenfalls zum Kreis der verdächtigen Personen gehören. Die Ermittler scheinen davon auszugehen, dass es sich bei Gayá sogar um den Kopf der Betrüger handeln könne. Bei den Vorwürfen soll es um manipulierte Wetten aus den Bereichen Fußball und Tennis gehen.

Im vergangenen Jahr hat die spanische Regierung ein neues Glücksspielgesetz verabschiedet. Zu den Zielen des neuen Gesetzes gehörten unter anderem der Spielerschutz sowie die stärkere Überwachung von Manipulationen bei Sportwetten. Bereits während der Corona-Zeit seien neue Werbebestimmungen erlassen und im November 2020 ins Gesetz aufgenommen worden. Teil dieser Werbebestimmung sei das Sponsoringverbot von Fußballvereinen durch Glücksspielunternehmen.

Sportwetten-Skandal von internationaler Tragweite

Der Wettskandal habe dabei weite Kreise gezogen. So sollen auch Partien im Ausland, unter anderem in Rumänien, manipuliert worden sein. In der Folge sei auf diese Weise viel Geld gewaschen und an den Finanzbehörden vorbeigeschleust worden.

Laut Aussage der Nationalpolizei sollen womöglich nicht nur aktive Fußballer oder Trainer am Sportwetten-Skandal beteiligt sein, sondern auch ehemalige hochrangige Politiker Mallorcas. Namen seien in diesem Zusammenhang bisher noch nicht genannt worden.

Moderne Technologien wurden eingesetzt

Die Betrüger seien technisch sehr versiert vorgegangen.

“Sie griffen auf das Live-Signal von Spielfeldern auf der ganzen Welt zu und schafften es, dem von den Wettbüros empfangenen Signal einen Schritt voraus zu sein.”Statement der Policia Nacional, Policia Nacional, X

Die Verdächtigen sollen spezielle Technologien genutzt haben und hätten daher den Buchmachern gegenüber einen Vorsprung gehabt. Im Zusammenhang mit diesem Sportwettenskandal seien laut Behörden weitere Festnahmen möglich.

Spannend wird sein, ob es den Behörden gelingt, die beteiligten Sportler und/oder Funktionäre zu ermitteln. Außerdem bleibt abzuwarten, welche Länder und Sportarten unter Umständen noch betroffen sind.

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