Fachkräftemangel im Casino: Spielbank Baden-Baden bietet eine hauseigene Croupier-Ausbildung für Quereinsteiger
Die Spielbank Baden-Baden beschäftigt aktuell rund 105 Croupiers, die haupt- oder nebenberuflich im altehrwürdigen Casino im Kurhaus arbeiten. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, gibt es eine hauseigene Croupier-Schule, in der Talente aus der Region ausgebildet werden sollen.
Interne Ausbildung soll Personalbedarf decken
Spielbankdirektor Thomas Schindler habe zu einem Pressetermin eingeladen und dabei über den Fachkräftemangel in der Glücksspiel-Branche gesprochen, wie die Badischen Neuesten Nachrichten berichten.
Da es keine bundesweit einheitliche Ausbildung für Croupiers gebe, habe die Spielbank Baden-Baden die Schulung neuer Fachkräfte selbst in die Hand genommen. Hauptverantwortlich sei hierfür Alexander Clappier (38), der seit 13 Jahren im Casino arbeitete und seit zehn Jahren die interne Ausbildung in der Spielbank Baden-Baden durchführe.
Clappier ermutige auch Quereinsteiger, sich für die Ausbildung zum Croupier anzumelden. Es gebe aber natürlich einige Fähigkeiten, die man mitbringen müsse:
Eine besondere Vorqualifikation ist nicht nötig. Jeder kann sich bewerben. […] Sie müssen dienstleistungsorientiert, kontaktfreudig, aufgeschlossen, kommunikativ und vor allem gut im Kopfrechnen sein. Hinzu kommen Fingerfertigkeit, eine hohe Auffassungsgabe und Konzentrationsfähigkeit. – Alexander Clappier, Ausbilder in der Spielbank Baden-Baden, Quelle: Badische Neueste Nachrichten
Während des Pressetermins hätten Schindler und Clappier betont, dass es immer schwieriger werde, geeignetes Personal zu finden. Dies sei eine Chance für Menschen aus der Region, um in der Glücksspielbranche einen Karriereeinstieg als Casino-Dealer zu wagen.
Viele Angestellte des Hauses, darunter auch Clappier selbst, seien bereits seit Jahren Teil des Teams. Erst kürzlich habe eine Ehrung für langjährige Mitarbeiter stattgefunden. Die Spielbank scheint also viel Wert daraufzulegen, als guter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Was verdient man als Croupier?
Im Internet finden sich unterschiedliche Angaben zum möglichen Gehalt als Croupier. Laut des Stellenportals Stepstone liege die Vergütung in Vollzeit bei 36.600 Euro bis 53.300 Euro pro Jahr.
In vielen Spielbanken arbeiten die Croupiers in Schichten, sodass individuelle Nacht- und Feiertagszuschläge möglich sind. Ob diese bereits in den Gehaltsangaben im Internet eingerechnet sind, lässt sich nicht klären. Auch der Umgang mit Trinkgeldern wird nicht thematisiert.
Die Spielbank Baden-Baden habe laut Clappier ein eigenes System entwickelt, das auf Punkten basiere. Die Anzahl der erworbenen Punkte hänge neben der Anzahl der geleisteten Stunden auch von der Erfahrung ab. Maximal könne ein Croupier in Baden-Baden derzeit ein Gehalt von 3.800 Euro pro Monat erhalten.
Wer sich vorstellen kann, im Frühdienst von 14:45 Uhr bis 19:30 Uhr oder im Spätdienst von 19:30 Uhr bis 2:00 Uhr (an Wochenenden bis 3:00 Uhr) als Croupier zu arbeiten, kann seine Bewerbung direkt online abgeben.
Informationen zur Croupier-Ausbildung finden sich jedoch nicht auf der Website der Spielbank Baden-Baden. Allerdings stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zur Verfügung, sodass Interessierte schnell den passenden Ansprechpartner finden dürften.