Spielsüchtiger Ex-Mitarbeiter von NFL-Team verklagt FanDuel auf 250 Millionen USD Schadensersatz

Amit Patel, ein ehemaliger Mitarbeiter des NFL-Teams Jacksonville Jaguars, hat den Glücksspiel-Anbieter FanDuel in den USA auf 250 Millionen US-Dollar (ca. 226 Millionen Euro) Schadensersatz verklagt. Patel sei derzeit inhaftiert, weil er seinen ehemaligen Arbeitgeber um 22 Millionen US-Dollar betrogen haben soll, um seine Sportwetten-Sucht zu finanzieren. Hierfür mache er jetzt FanDuel verantwortlich.

Ein Football-Spieler kniet vor dem Match

Ein Ex-Mitarbeiter eines NFL-Clubs verklagt den Sportwetten-Anbieter FanDuel (Symbolbild). © Pixabay/pexels.com

Herkunft des Geldes wurde nicht hinterfragt

Patel habe am 01. Oktober 2024 Klage vor dem Bundesgericht in New York gegen FanDuel eingereicht [Artikel auf Englisch], wie das Fachmagazin iGaming Business berichtet. Sein Vorwurf stütze sich darauf, dass FanDuel gewusst habe, dass Patel ein Mitarbeiter des NFL-Clubs gewesen sei und demnach von Wetten hätte ausgeschlossen werden müssen.

Darüber hinaus habe Patels Anwalt Matthew Litt unterstellt, FanDuel habe Kenntnis darüber gehabt oder haben müssen, dass sein Mandant gestohlenes Geld zum Wetten auf Fantasy-Sportwetten verwendet habe. Die Höhe der Einzahlungen sei so verdächtig hoch gewesen, dass genauere Geldwäsche-Prüfungen hätten erfolgen müssen.

FanDuel soll Patel incentiviert haben

Der Klage zufolge habe FanDuel das Wettverhalten von Patel nicht nur geduldet, sondern ihn sogar aktiv beworben. Das Unternehmen habe ihm beispielsweise Tickets zu großen Sportereignissen geschenkt. Zudem soll Patel Glücksspielguthaben im Wert von 1,1 Millionen Dollar als Bonus erhalten haben.

Der Klage zufolge sei bei Patel im April 2023 eine “schwere Glücksspielstörung” diagnostiziert worden. Seit März 2023 habe er eigenen Angaben zufolge keine Wette mehr platziert. Zuvor sei er von FanDuel teilweise bis zu 100-mal pro Tag kontaktiert worden, wenn er einen Tag inaktiv gewesen sei.

NFL mit strenger Glücksspiel-Politik

Der American Football ist die beliebteste Sportart in den USA und die höchste nationale Liga, die NFL, lockt Zuschauer, Sponsoren und Wettbegeisterte gleichermaßen an.

Aus diesem Grund hat die NFL bereits strenge Regeln erlassen, um die Teilnahme durch Spieler oder Verantwortliche der Clubs zu unterbinden. Zudem setze die NFL Beobachter zur Überwachung von Glücksspielaktivitäten und Spielmanipulation ein.

Allerdings liegt es letztlich an den Sportwetten-Anbietern, die Einhaltung der Glücksspielregeln durch ihre Kunden zu prüfen. FanDuel und andere Anbieter müssten kontrollieren, ob die Spieler am Glücksspiel teilnehmen dürfen, ob die eingezahlten Gelder aus legitimen Quellen stammen und ob die Spieler riskantes Verhalten mit hohen Verlusten zeigen, das unterbunden werden sollte.

Auch die Jacksonville Jaguars wollen ihr Geld zurück

Matthew Litt habe eingeräumt, dass er seinem Mandanten keinesfalls eine Teilschuld für seine Taten absprechen wolle. Allerdings habe er gegenüber der britischen Zeitung “The Independent” geäußert, dass das Ziel der Klage eine “gerechte Aufteilung der Verantwortung unter allen Verantwortlichen” sei [Artikel auf Englisch].

Theresa Trzaskoma, die Anwältin der Gegenseite, habe jedoch damit argumentiert, dass Patel ein verurteilter Betrüger sei und es keine Überraschung sei, dass seine Klage voller Falschdarstellungen sei.

Das Urteil dürfte mit Spannung erwartet werden, weil es einen Präzedenzfall im relativ jungen Sportwetten-Markt der USA schaffen könnte. Derzeit scheint der Ausgang der Klage aber noch völlig unklar zu sein.

Ähnliche Beiträge