Sportwetten-Anbieter Bet-at-home.com senkt die Ertragsprognose für das Jahr 2023 wegen unvorhergesehener Spielergebnisse
Die österreichische Glücksspielfirma Bet-at-home.com rechnet mit einem geringeren Brutto-Spielertrag als ursprünglich prognostiziert. Statt der bisher geplanten 50 Millionen Euro geht der Sportwetten-Anbieter nur noch von etwa 44 bis 48 Millionen Euro aus. Ein Grund dafür sollen ungünstige Spielergebnisse gewesen sein.
Weniger Umsatz, aber gleiche Gewinnprognose
Das Fachmagazin iGaming Business berichtet davon, dass Bet-at-home.com bisher in Bezug auf den Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei [Artikel auf Englisch].
Nachdem Bet-at-home.com schon im ersten Halbjahr 2023 einen Rückgang des Brutto-Spielertrages um 9,3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen musste, habe das Unternehmen nun auch seine Prognose für den Rest des Jahres verringert.
Trotz der defensiveren Ertragsprognose gehe Bet-at-home.com laut der offiziellen Bekanntmachung immer noch davon aus, dass die Firma für das Geschäftsjahr 2023 einen Gewinn erzielen könnte. Die Bandbreite des EBITDA werde weiterhin mit minus 3 Millionen Euro bis plus 1 Million Euro angegeben.
Als Gründe für den Umsatzrückgang sehe die Geschäftsführung von Bet-at-home.com gleich mehrere Treiber: Einerseits habe es die strenge Regulierung in Deutschland und insbesondere das Einsatzlimit die Umsätze reduziert. Zudem habe es viele Favoritensiege gegeben, mit denen der Buchmacher nicht in dieser Zahl kalkuliert habe.
Jedoch gebe es auch positive Dinge in Bezug auf das operative Geschäft von Bet-at-home.com zu vermelden:
Insbesondere die Migrationen der Kunden- und Wettplattformen zu einem Outsourcingpartner haben sich positiv auf die Kosten- und Ergebnisstruktur ausgewirkt. – Offizielles Statement, von Bet-at-Home.com, Quelle: boerse.de / EQS
Allerdings habe die Geschäftsführung bereits in Aussicht gestellt, dass noch einmalige, ergebnisbelastende Vorfälle aus der Abwicklung der ehemaligen bet-at-home.com Entertainment Ltd. einen Einfluss auf den Jahresgewinn haben könnten.
Die komplizierte Lage bei Bet-at-home.com
Die Anleger der börsennotierten Aktiengesellschaft hinter Bet-at-home.com mussten in den letzten 5 Jahren Kursverluste in Höhe von über 90 % hinnehmen. Die einst hohe Bewertung kam daher zustande, dass Bet-at-home.com vor einigen Jahren noch in deutlich mehr Märkten aktiv war.
Im Jahr 2021 hat Bet-at-home.com seine maltesische Tochtergesellschaft, die bet-at-home.com Entertainment Ltd., abgewickelt. Inzwischen hat das Unternehmen auch seine britische Glücksspiellizenz aufgegeben. Bet-at-home.com ist infolgedessen auch nicht mehr in Österreich aktiv.
Das Beteiligungskonstrukt von Bet-at-home.com ist zudem weit verzweigt. An der Spitze der Investoren steht das französische Unternehmen FL Entertainment, das über die ebenfalls französische Firma Betclic die Mehrheit der Anteile an Bet-at-home.com hält.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage bei Bet-at-home.com weiterentwickelt. Der Anbieter ist in Deutschland legal und offiziell von der GGL lizenziert. Allerdings scheint auch die Konkurrenz immer weiterzuwachsen, wenn man sich die offizielle Whitelist mit den zugelassenen Wettanbietern in Deutschland anschaut.