Sportwetten-Besteuerung in verschiedenen Ländern Europas

Jedes Land in Europa legt seine Sportwetten-Besteuerung selbst fest. Es gibt viele verschiedene Steuersätze und Regelungen und einige Länder Europas haben sogar keine Wettsteuer.

Zwei Frauen kämpfen bei einem Fußballspiel um den Ball.

Bei der Sportwetten-Besteuerung gibt es in Europa große Unterschiede (Symbolbild). © leezathomas099/pixabay.com

Deutschland

Die Besteuerung für Sportwetten-Anbieter trägt in Deutschland den Namen Wettsteuer. Diese wurde im Jahr 2012 eingeführt und beträgt derzeit 5,3 Prozent. Ursprünglich war sie mit einer Höhe von 5 Prozent eingeführt worden. Anbieter, die in Deutschland online oder in Wettbüros Sportwetten anbieten, müssen diese Wettsteuer entrichten.

Stationäre Anbieter von Sportwetten müssen zudem Vergnügungssteuer sowie Umsatzsteuer zahlen. Die Höhe der Vergnügungssteuer ist vom jeweiligen Bundesland abhängig und liegt zwischen 10 und 20 Prozent.

Spieler in Deutschland müssen Gewinne nicht in ihrer Steuererklärung angeben und somit auch nicht versteuern. Nur, wer professionell an Glücksspiel teilnimmt, muss die Gewinne als Einkommen versteuern.

Österreich

Sportwetten zählen in Österreich offiziell nicht zum Glücksspiel. Deshalb gibt es dort auch keine Sportwetten-Besteuerung für Anbieter. Sämtliche Gewinne sind zudem für Spieler steuerfrei und müssen auch in großen Summen nicht bei der Steuererklärung angegeben werden.

Schweiz

In der Schweiz fällt die Wettsteuer nicht für Sportwetten-Anbieter, sondern für Spieler an. Spieler, die mehr als 1.000 Schweizer Franken pro Jahr durch Sportwetten gewonnen haben, müssen ihre Gewinne versteuern.

Eine kleine Ortschaft in der Schweiz mit Bergen im Hintergrund.

In der Schweiz wird die Sportwetten-Steuer von den Spielern gezahlt – nicht von den Anbietern (Symbolbild). © 1510042/pixabay.com

Dafür ist eine genaue Dokumentation verpflichtend. Spieler können ihre Gewinne und Verluste beispielsweise in einer Tabelle dokumentieren und dort für die Steuererklärung festhalten.

Großbritannien

In Großbritannien ist die Besteuerung von Fernglücksspiel derzeit sehr kompliziert. Es gibt eine Fernspielsteuer von 21 Prozent, eine allgemeine Wettsteuer von 15 Prozent und eine Pool-Wettsteuer (dabei werden Wetteinsätze in einem Pool zusammengefasst) in Höhe von 15 Prozent.

Demnach können Sportwetten verschiedenen Bereichen zugeordnet werden – je nachdem, ob sie online oder in einem Wettbüro platziert wurden. Die britische Regierung soll derzeit daran arbeiten, die Abgaben zu vereinfachen.

Italien

In Italien müssen Sportwetten-Anbieter eine Wettsteuer in Höhe von 24 Prozent entrichten. Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa ist das ein sehr hoher Steuersatz. Das bedeutet für Spieler, dass mit etwas schwächeren Quoten im Vergleich zu Sportwetten-Anbietern aus Deutschland oder anderen Ländern zu rechnen ist. Spieler müssen in Italien hingegen keine Steuer für Gewinne aus Sportwetten zahlen.

Spanien

Die Sportwetten-Besteuerung beträgt in Spanien 20 Prozent. Lange Zeit mussten Sportwetten-Anbieter sogar 25 Prozent ihres Einkommens als Steuer entrichten – der Wert wurde vor einigen Jahren jedoch um 5 Prozent gesenkt.

Malaga mit dem Meer im Hintergrund.

In Spanien wurde die Sportwetten-Besteuerung auf 20 Prozent gesenkt (Symbolbild). © ELG21/pixabay.com

Lettland

Ab dem 1. Januar wird die Glücksspiel-Steuer in Lettland 20 Prozent betragen, was auch für den Sportwetten-Sektor gelten soll. Die lettische Regierung wollte mit der Erhöhung den Steuersatz an das Lohnwachstum in dem Land anpassen. Auch die Steuerabgaben für interaktives Glücksspiel, Spielautomaten, Roulette, Karten- und Würfelspiele wird in diesem Zuge angehoben.

Fazit

Die Beispiele aus diesem Beitrag zeigen, dass die Sportwetten-Besteuerung sich in Europa von Land zu Land unterscheidet ist. Während einige Länder gar keine Sportwetten-Steuer haben, beträgt sie in anderen Ländern über 20 Prozent. Das hat nicht nur für die Anbieter, sondern letztendlich auch für Spieler Konsequenzen.

Viele Länder haben die Steuer in den letzten Jahren gesenkt, in anderen wurde sie hingegen reduziert. Es bleibt abzuwarten, wann es die nächsten Änderungen auf dem europäischen Glücksspielmarkt geben wird.

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