Weniger Sportwetten-Werbung in den USA: Unternehmen halten sich mit Werbeausgaben zurück, aber der Markt wächst weiter

Die American Gaming Association (AGA) beobachtet unter anderem jährlich die Ausgaben für Glücksspielwerbung in den USA. Untersuchungen hätten ergeben, dass in den letzten Jahren einerseits weniger Geld für Sportwetten-Werbung ausgegeben worden sei und andererseits weniger Werbeplätze belegt worden seien. Trotzdem boome die Branche in den USA weiter.

Offizielle Daten zur Sportwetten-Werbung in den USA

Die Ausgaben und das Volumen für Sportwetten-Werbung in den USA haben sich seit 2021 reduziert. © American Gaming Association

Leichter Rückgang der Sportwetten-Werbung seit 2021

Seit der Legalisierung des Marktes für Online-Sportwetten in den USA im Jahr 2018 sind die Ausgaben für Werbung zunächst deutlich angestiegen, wie aus dem offiziellen Daten [Studie auf Englisch] ersichtlich ist.

Seit 2021 seien allerdings sowohl das Werbebudget als auch die Zahl der Kampagnen zur Bewerbung von Online-Sportwetten zurückgegangen. Der Anteil an Werbung für Online-Sportwetten am Gesamtmarkt liege nur bei 0,4 %. Es werde beispielsweise deutlich mehr Werbung für Alkohol, Fast Food oder Pharmazeutika gemacht.

Sportwetten-Markt wächst trotzdem weiter

In den letzten Jahren haben immer mehr US-Bundesstaaten Online-Sportwetten legalisiert, denn es steht jedem Bundesstaat offen, ob und welche Formen des Glücksspiels gestattet werden.

Trotz der geringeren Werbeintensität scheinen die Akteure sehr investitionsbereit zu sein. So haben sich der Glücksspielanbieter PENN und der Fernsehsender ESPN im letzten Jahr auf einen Milliarden-Deal geeinigt, um einen neuen Buchmacher ins Leben zu rufen, der zahlreiche Download-Rekorde brechen konnte.

Besonders stark wird das Wachstum für Online-Sportwetten in New York deutlich, wo die Einnahmen im letzten Jahr von Höchststand zu Höchststand eilten.

Geringere Werbeausgaben als Risiko für den legalen Markt?

Während in manchen Ländern, darunter auch in Deutschland, über ein mögliches Verbot von Sportwetten-Werbung diskutiert wird, sehe die AGA die Entwicklung in den USA als kritisch an.

Ein Rückgang der Werbung könnte zur Folge haben, dass weniger Aufklärungsarbeit hinsichtlich der Legalität der Angebote betrieben werde. In einer früheren Studie sei ermittelt worden, dass rund 70 Prozent der sportwettenden US-Amerikaner legale von illegalen Anbietern nicht hätten unterscheiden können [Studie auf Englisch].

Die Werbung für Sportwetten trage dazu bei, dass Interessenten sich am Markt besser orientieren können. Die Nachfrage nach Sportwetten bestehe in jedem Fall. Doch es sei erforderlich, genug Aufmerksamkeit auf das legale Angebot zu lenken.

Goldene Zeiten für die Glücksspiel-Branche in den USA?

Obwohl die Werbeausgaben zurückgehen, scheint die Branche weiter an Bedeutung zu gewinnen. Das Glücksspiel gilt in den USA allgemein als relevanter Wirtschaftsfaktor, der sich zuletzt sehr gut entwickelt.

Zudem gibt es vermutlich noch eine Menge ungenutztes Potential, denn in vielen Staaten wird noch über eine Legalisierung von Online-Sportwetten diskutiert. Wenn hier entsprechende Entscheidungen getroffen werden, könnte auch das Werbevolumen wieder ansteigen.

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