Softwarefehler kostet das The Star Casino in Sydney 1,9 Millionen Euro

Aufgrund eines Softwarefehlers hat das The Star Casino in Sydney, Australien, versehentlich rund 1,9 Millionen Euro in bar ausgezahlt. Insgesamt 43 Gäste der Spielbank sollen den Fehler über einen Zeitraum von 13 Tagen genutzt haben, um unrechtmäßig Gewinne an den Geldautomaten des Casinos auszuzahlen. Das The Star Casino hat Anzeige gegen die betreffenden Personen erstattet.

Aufnahme von Sydney in Australien

The Star Casino in Sydney erleidet aufgrund eines Softwarefehlers einen finanziellen Schaden von rund 1,9 Millionen Euro. ©Dan Freeman/unsplash.com

Software-Panne an den Tico-Geldautomaten kostet das The Star Casino einen Millionenbetrag

Ein Software-Defekt an den Tico-Geldautomaten habe laut einem Artikel des The Sydney Morning Herald [Link auf Englisch] zu einem Millionenschaden im The Star Casino geführt. An den Tico-Automaten können Spieler ihre Glücksspielgewinne im Casino abholen. Zuvor erhalten die Gäste der Spielbank eine Quittung mit einem Barcode, die sie am Automaten einlösen können.

Der Geldautomat bietet die Möglichkeit, zwei Tickets gleichzeitig einzulösen. Der Softwarefehler sei aufgetreten, da der Automat die Gewinne korrekt ausgezahlt, aber trotzdem eine der beiden Quittungen wieder ausgegeben habe. Daraufhin hätten Spieler die zurückerhaltene Quittung erneut eingelöst und sich Gewinne abgeholt, die ihnen nicht zugestanden hätten.

Das The Star Casino [Link auf Englisch] gab an, dass es aufgrund eines fehlerhaften Updates zu der Software-Panne gekommen sei. Die Betreiber des Casinos hätten den Vorfall erst nach sechs Wochen bemerkt. Innerhalb von 13 Tagen hätten Spieler unrechtmäßig Quittungen im Wert von knapp 1,9 Millionen Euro eingelöst.

The Star Casino erstattet Anzeige und bringt Spieler vor Gericht

The Star habe umgehend auf den Betrug reagiert und den Fall zur Anzeige gebracht. Die Staatsanwaltschaft habe daraufhin Anklage erhoben. Eine Person soll bereits inhaftiert worden sein, da sie bereits in der Vergangenheit in weitere Betrugsdelikte verwickelt gewesen sein soll. Die Rechtsanwältin einer Beschuldigten, machte dem Betreiber des The Star Casinos jedoch schwere Vorwürfe:

Sie haben 3 Millionen Dollar verschenkt und es nicht einmal bemerkt – ein System, das so offensichtlich nachlässig ist, dass es ein Honeypot für Geldwäscher ist.Natalija Nikolic, Rechtsanwältin, golem.de

Weiterhin ist bekannt geworden, dass sich unter den beschuldigten Personen auch eine spielsüchtige Frau befinde, die durch den Vorfall erneut zum Glücksspiel verleitet worden sein soll.

Softwarefehler am Spielautomaten kostet Glücksspielerin einen Millionengewinn

Ein Defekt eines Spielautomaten hat die Glücksspielerin Katrina Bookman im Jahr 2017 im Resorts World Casino in Queens, New York, USA, einen Jackpot-Gewinn in Höhe von 43 Millionen US-Dollar (40 Millionen Euro) gekostet [Link auf Englisch]. Als sie ihren Gewinn einforderte, wurde ihr vom Personal des Casinos mitgeteilt, dass die Gewinnanzeige im Display des Automaten fehlerhaft gewesen sei und sie keinen Millionengewinn erzielt hätte. Bookman bekam daraufhin ein Abendessen als Entschädigung angeboten, das sie jedoch ablehnte [Video auf Englisch]:

Die New York State Gaming Commission [Link auf Englisch] teilte zudem mit, dass aufgrund eines Haftungsausschlusses bei einem Defekt eines Spielautomaten kein Recht auf eine Gewinnauszahlung bestehe.

Besser erging es hingegen im vergangenen Jahr einem Glücksspieler in den USA am Flughafen Las Vegas. An einem der Spielautomaten gewann der Spieler den Jackpot in Höhe von 1,3 Millionen US-Dollar (1,22 Millionen Euro).

In Australien werden sich die Glücksspieler aller Voraussicht vor Gericht wegen unerlaubter Geldabhebungen im The Star Casino verantworten müssen. Es stellt sich jedoch die Frage, warum niemandem in der Spielbank die ungewöhnlich hohen Geldabhebungen in einem langen Zeitraum von sechs Wochen aufgefallen sind.

Ähnliche Beiträge