Stationäres Angebot der Glücksspielanbieter entscheidend für Erfolg und Wachstum auf dem Balkan

Der Glücksspielexperte Lazar Muicin (ehemaliger Geschäftsführer von MaxBet), hat auf die Bedeutung der Vielseitigkeit für Glücksspielanbieter hingewiesen, die ein nachhaltiges Wachstum in Balkanländern wie Serbien und Kroatien erzielen wollen. Neben dem Online-Angebot seien auch stationäre Casinos und Wettbüros wichtig, um auf die Bedürfnisse von Glücksspiel-Kunden einzugehen.

Luftaufnahme der Stadt Belgrad in Serbien bei Nacht

Der Glücksspielexperte Lazar Muicin hält ein stationäres Angebot für Glücksspielanbieter in Balkanländern wie Serbien und Kroatien von großer Bedeutung (Symbolbild). © stevanaksentijevic/pixabay.com

Stationäres Glücksspielangebot für Märkte in Serbien und Kroatien von großer Bedeutung

Glücksspielexperte Lazar Muicin hat sich in einem Artikel des Glücksspiel-Nachrichtenportals iGB [Link auf Englisch] zur Situation für Glücksspielanbieter in Balkanländern wie Serbien und Kroatien geäußert. Um Märkte auf dem Balkan zu erschließen, sei es für Glücksspielanbieter wichtig, neben einem Online-Angebot auch stationäre Wettfilialen und Casinos in ihre Strategie einzubeziehen.

Muicin wies darauf hin, dass lokale Glücksspielfilialen den Gästen die Möglichkeit bieten würden, Sportveranstaltungen live zu verfolgen und Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Daher würden Spieler in Serbien und Kroatien dieses Angebot gerne nutzen, um in der Gemeinschaft am Glücksspiel teilzunehmen. Weiterhin sei es für die Spieler komfortabel, ihre Einsätze in bar zu bezahlen, ohne auf digitale Zahlungsmöglichkeiten angewiesen zu sein.

Es bestehe zudem kein großes Vertrauensverhältnis der Spieler zu Anbietern, die auf ein reines Online-Angebot setzen und über kein stationäres Filialnetz verfügen würden:

Aufgrund des enormen Einflusses des Einzelhandels ist es einer der schwierigsten Märkte, auf dem man agieren kann. […] Die Spieler auf dem Balkan haben kein Vertrauen in die reinen Online-Marken.Lazar Muicin, Glücksspielexperte, iGB

Glücksspiellizenzen in Serbien und Kroatien

Wer legal Glücksspiel in den Balkanländern Serbien und Kroatien anbieten möchte, muss über eine offizielle Lizenz in diesen Ländern verfügen. In Serbien werden Glücksspiellizenzen des Landes von der Regulierungsbehörde Uprava za igre na sreću vergeben. Dabei wird zwischen Lizenzen für stationäre Anbieter und Online-Anbietern unterschieden. Die Betreiber müssen in Serbien registriert sein und bei der Lizenzvergabe eine Kaution hinterlegen. Zudem sind jährlich Lizenzgebühren bei der Aufsichtsbehörde zu entrichten.

Auch in Kroatien gibt es verschiedene Glücksspiellizenzen für landbasierte Spielbanken, stationäre Wettfilialen und Casinos sowie Online-Anbieter. Betreiber müssen in Kroatien ebenfalls über ein registriertes Unternehmen verfügen und bei Lizenzantrag über ein nachgewiesenes Eigenkapital von mindestens 4 Millionen Kuna (525.504 Euro) verfügen. Die jährlichen Gebühren für eine Glücksspielizenz in Kroatien belaufen sich auf 3 Millionen Kuna (394.128 Euro).

In den Balkanländern sollen in den vergangenen Jahren jedoch auch Jugendliche und Heranwachsende verstärkt von Spielsuchtproblemen betroffen sein. Berufliche Perspektivlosigkeit sei häufig ein Grund, warum junge Menschen Sportwetten auf Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen 2024 oder der Fußball-Bundesliga abgeben würden. Die Spieler würden sich einen großen Gewinn erhoffen, um ihren finanziellen Problemen zu entgehen.

Starkes Wachstum des Glücksspielmarkts auf dem Balkan

Zudem wies Muicin auf das starke Wachstum des Glücksspielmarkts in den Balkanländern von jährlich 10 % bis 15 % hin. Serbien und Kroatien würden pro Monat zusammen bis zu 100 Millionen Euro Umsatz generieren und 50 % des gesamten Balkanmarkts ausmachen.

Eine Kombination aus Online- und stationärem Geschäft sei laut Muicin der Schlüssel zum Erfolg. In Serbien gäbe es bis zu 4.000 Wettbüros und Casino-Lokale, die den Einstieg reiner Online-Anbieter erschweren würden.

Er nannte den britischen Glücksspielanbieter bet365 jedoch als positives Beispiel für die richtige Vertriebsstrategie, da sich der Anbieter in Serbien und Kroatien seit 2021 etablieren und Marktanteile sichern konnte. Muicins ehemaliger Arbeitgeber MaxBet wurde zudem 2023 von Flutter Entertainment für 141-Millionen-Euro übernommen, um den Einstieg des Glücksspielunternehmens in Serbien zu realisieren. Auch Glücksspielanbieter Betsson hat 2023 eine Lizenz in Serbien erhalten.

Es bleibt abzuwarten, ob weitere Glücksspielanbieter in den Balkanländern expandieren und verstärkt auf ein stationäres Angebot setzen werden.

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