Steve Wynn: Vom Casino-Mogul zum Sexualverbrecher

Im Jahr 2018 wurden Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Casino-Mogul Steve Wynn laut. Daraufhin trat er von seiner Position als CEO der Wynn Resorts zurück, musste sein politisches Amt niederlegen und hohe Strafzahlungen leisten. Das News-Team von OnlineCasinosDeutschland.com fasst zusammen.

Aufnahme von Steve Wynn bei den Billboard Music Awards im Jahr 2012.

Steve Wynn galt lange als Casino-Mogul und beeinflusste die Branche maßgeblich. ©s_bukley/shutterstock.com

2018: Schwerwiegende Vorwürfe der sexuellen Belästigung

Das Wall Street Journal [Link auf Englisch] veröffentlichte im Januar 2018 einen umfangreichen Artikel, der verschiedene Vorwürfe gegen Steve Wynn publik machte. Es wurde ausgeführt, dass er unzählige Angestellte zu sexuellen Handlungen genötigt haben soll. Die Journalisten hätten mit Dutzenden von Frauen gesprochen, die von verschiedenen Vorfällen berichtet haben sollen.

Ein Großteil der Belästigungsvorwürfe gegen Steve Wynn habe von Mitarbeiterinnen des Spa im Wynn Las Vegas gestammt. In diesem Zusammenhang habe das Wall Street Journal außerdem herausgefunden, dass Wynn einer ehemaligen Angestellten außergerichtlich 7,5 Millionen US-Dollar gezahlt haben soll.

Casino-Mogul, Milliardär und Politiker

Steve Wynn wurde 1942 in Connecticut geboren. In den 1960er-Jahren war er Mitbesitzer eines Casinos – der Startschuss für seine zukünftige Karriere. Nach und nach begann er damit, weitere Casinos zu eröffnen und etablierte sich in wenigen Jahren als ein einflussreicher Casino-Betreiber.

Er betrieb beispielsweise das Golden Nugget Las Vegas sowie The Mirage auf dem Las Vegas Strip. Ende der 1990er-Jahre eröffnete er das Bellagio, bevor 2006 das Wynn Macau fertiggestellt wurde. Besonders bekannt ist zudem das Wynn Las Vegas: Zur Zeit seiner Eröffnung war es das teuerste Hotel der Welt. Für viele Jahrzehnte war Steve Wynn einer der einflussreichsten Männer der Casino-Welt und gehörte sogar zu den 500 reichsten Menschen der Welt.

Schnelle Konsequenzen – weitere Untersuchungen und Rücktritt von seinem politischen Amt

Die Vorwürfe gegen Steve Wynn wurden von der Öffentlichkeit sehr ernst genommen, sodass schnelle Konsequenzen folgten. Seit 2017 war er der Finanzchef des republikanischen Parteivorstandes. Donald Trump, mit dem er gut befreundet gewesen sein soll, hatte ihn nur ein Jahr zuvor in dieses Amt berufen. Einen Tag nach Erscheinen des Artikels im Wall Street Journal legte Wynn dieses Amt nieder.

In den darauffolgenden Tagen wurden weitere Konsequenzen deutlich: Der Aufsichtsrat der Glücksspiel-Behörde von Nevada kündigte Untersuchungen an. Die Universität von Pennsylvania erkannte ihm seinen Ehrentitel ab.

Am 06. Februar 2018 trat er als CEO von Wynn Resorts zurück. In den Folgemonaten wurden weitere Anschuldigungen gegen ihn laut: Er wurde des Insiderhandels beschuldigt, soll weitere Frauen belästigt haben und sogar als Lobbyist für die chinesische Regierung gearbeitet haben.

All dies führte dazu, dass das Nevada Gaming Control Board ihm die Glücksspiel-Lizenz aberkannte. Er sei eine Person mit unzureichender Integrität.

Die Anschuldigungen trafen nicht nur Wynn selbst: Wynn Resorts musste nach seinem Exit eine Strafe von 20 Millionen US-Dollar zahlen: Das Management des Unternehmens habe von den sexuellen Belästigungen gewusst und sie gezielt vertuscht.

Wynn streitet bis heute alle Vorwürfe ab

Nachdem die Vorwürfe gegen ihn laut wurden, äußerte Steve Wynn sich mehrfach dazu. Er stritt alle Anschuldigungen gegen seine Person ab und bezeichnete diese als unwahr. Dem Wall Street Journal gegenüber sagte er:

“Die Vorstellung, dass ich jemals eine Frau angegriffen habe, ist absurd. Wir leben in einer Welt, in der Menschen unabhängig vom Wahrheitsgehalt Behauptungen aufstellen können und eine Person vor die Wahl gestellt wird, entweder beleidigende Publicity zu ertragen oder sich auf einen mehrjährigen Rechtsstreit einzulassen. Es ist bedauerlich, dass sich jemand in dieser Situation befindet.”Steve Wynn, Casino-Betreiber, Wall Street Journal

In den vergangenen Jahren hat er verschiedene Journalisten und Zeitschriften wegen Verleumdung verklagt. Dies führte dazu, dass viele betroffene Frauen, die ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt haben, zu ihrem Schutz Pseudonyme verwendeten. Verschiedene Klagen mussten abgewiesen werden, da ohne die Identität der Klägerinnen kein rechtsgültiges Verfahren möglich war.

Im Juli 2023 stimmte Wynn zu, eine Strafe in Höhe von 10 Millionen US-Dollar zu zahlen und vom Glücksspiel-Markt in Nevada ausgeschlossen zu werden. Damit beendete er einen vierjährigen Rechtsstreit mit dem Staat Nevada.

Heute soll Wynn in Florida leben. Seine Anwälte geben an, dass er sich darauf freue, eine neue Phase seines Lebens zu bestreiten.

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