Streik von 30.000 Casino-Angestellten vor F1-Wochenende in Las Vegas

In der Casino-Metropole Las Vegas startet am 16. November das mit Spannung erwartete erste Rennwochenende der Formel 1 seit mehr als 40 Jahren. Doch wenige Tage vor dem Großereignis droht Chaos: So könnte es zu einem Streik von insgesamt mehr als 30.000 Angestellten aus der Casinobranche kommen.

Willkommensschild Las Vegas

Die Glücksspielmetropole Las Vegas heißt die Formel 1 willkommen. Doch vor dem Rennwochenende am 16. bis 18. November droht ein Streik von mehr als 30.000 Angestellten aus unterschiedlichen Bereichen der Casinobranche. (Symbolbild) © Grant Cai/unsplash.com

UPDATE

Die Culinary Union sowie Caesars Entertainment sollen eine vorläufige Einigung erzielt [Quelle auf Englisch] und somit einen möglichen Streik unter den Mitarbeitern der betroffenen neun Casinos von Caesars Entertainment abgewendet haben.

Über die Details der Vereinbarung ist noch nichts bekannt. Nach Aussage der Gewerkschaft habe man jedoch nach einem 20-stündigen Verhandlungsmarathon eine Einigung erzielen können.

Die Einigung betrifft 10.000 Gewerkschaftsmitglieder aus den Bereichen Catering und Service. Zu den neun Casinos der Caesars Entertainment gehören Caesars Forum, Caesars Palace, Flamingo, Harrah’s, Horseshoe, Paris, Planet Hollywood, The Cromwell sowie The Link.

Allerdings soll bei neun weiteren Casinos noch immer die Gefahr eines Streiks bestehen. Acht dieser Casinos gehören zu MGM Resorts International, ein weiteres Casino ist Teil der Wynn Resorts. Gespräche mit den MGM Resorts sollen am Mittwoch stattgefunden haben, Verhandlungen mit den Wynn Resorts sollen am Donnerstag steigen.

Streik könnte Auswirkungen auf F1-Wochenende haben

Dem anstehenden F1-Wochenende in Las Vegas stehen eventuell chaotische Tage ins Haus: Die Culinary Workers Union 226 sowie die Bartenders Union Local 165, zwei Gewerkschaften, die mehr als 56.000 Casino-Angestellte in Las Vegas und Reno vertreten, fordern einen neuen Tarifvertrag. Sollten die Forderungen nicht bis zum 10. November erfüllt werden, drohe ein Streik.

Pikanterweise findet bereits am 16. November das mit Spannung erwartete F1-Wochenende im Glücksspiel-Mekka Las Vegas statt. Da sich insgesamt mehr als 30.000 Angestellte aus der Hotelbranche an diesem Streik beteiligen könnten, könnte dies negative Auswirkungen auf das Rennwochenende, dessen Besucher und die Gäste der Casinos und Hotels haben. Das Rennwochenende soll im Rahmen einer Eröffnungsfeier am 15. November eingeläutet werden. Zudem sollen nach Medienberichten mehr als 100.000 Besucher dem Spektakel beiwohnen.

Las Vegas kein Neuland für den F1-Zirkus

In Las Vegas findet in der Zeit vom 16. bis zum 18. November der Las Vegas Grand Prix statt. Das Jahr 2023 markiert aber nicht die Premiere des F1-Zirkus in der Glücksspiel-Metropole.

Bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends (1981 bis 1984) wurden dort Rennen ausgetragen. Damals fanden die Rennen unter dem Namen Caesars Palace Grand Prix statt.

Der Sieger des ersten Rennens im Rahmen der F1-Weltmeisterschaft war 1981 der Australier Alan Jones, 1982 gewann Michele Alboreto. 1981 und 1982 war der Kurs zudem noch Teil der Can-Am-Serie. In den Jahren 1983 und 1984 gehörte das Rennen zur CART Indy-Car-Serie sowie zur Trans-Am-Serie.

Mehrere Big Player unter den betroffenen Casinos

Sollte es zu einem Streik kommen, könnten Mitarbeiter:innen von insgesamt 18 Casinos beteiligt sein. Zu diesen Casinos sollen auch Big Player wie das Bellagio, das Caesars Palace oder das MGM Grand gehören.

Die Gewerkschaften vertreten Mitarbeiter:innen unter anderem aus dem Bereich des Catering. Bereits im vergangenen Monat soll es zu kleineren Protesten mit Sitzstreiks gekommen sein.

“Vor einem Monat haben die Arbeitnehmer mit überwältigender Mehrheit für einen Streik gestimmt, und wir haben die Verhandlungen in gutem Glauben fortgesetzt. aber leider haben die Unternehmen in den Verhandlungen nicht genügend Fortschritte gemacht..”Ted Pappageorge, Funktionär, Culinary Workers Union, CNN.com

F1-Rennwochenende sorgt für Kontroversen

Bereits lange bevor die ersten Runden auf dem neuen 3,8 Meilen langen Kurs durch Vegas gedreht werden, soll es zu einigen Kontroversen gekommen sein. So sollen sich die Gesamtkosten für das Spektakel auf insgesamt 1,9 Milliarden US-Dollar belaufen.

Darüber hinaus soll auch die Formel 1 selbst für Gesprächsstoff gesorgt haben. Denn die Rennveranstalter sollen zusätzliche Gebühren von Casinos gefordert haben. Würden diese Gebühren nicht bezahlt, soll es zu Sichtbehinderungen auf das Rennen kommen.

Abzuwarten bleibt, ob die Casinos einlenken, um den drohenden Streik, gerade vor dem Hintergrund des F1-Events, abzuwenden und ob sich die Rennveranstalter mit den Casinos in puncto Gebühren einigen werden.

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